Nachhaltigkeit: Deutsche leben nicht so umweltbewusst wie sie wollen

Viele Deutsche wollen umweltbewusster leben – doch die meisten tun es nicht. Das hat eine neue Studie herausgefunden. Aber woran liegt das?

Nachhaltigkeit – oder das Streben danach – ist ein Thema, das uns seit einigen Jahren intensiv begleitet. Viele Menschen versuchen, sich klimafreundlicher zu verhalten. Doch oft ist es gar nicht so leicht, ein umweltbewusstes Leben zu führen.

Das zeigt auch eine Studie, die das Anzeigenportal Kleinanzeigen in wissenschaftlicher Begleitung des Wuppertal Instituts durchgeführt hat. In der "Circular Economy Studie" wurde ermittelt, wie nachhaltig die Deutschen wirklich leben. Die Ergebnisse zeigen: Wunsch und Realität liegen nicht immer nah beieinander.

Insgesamt wurden 2.454 Personen befragt. Der Analyse zufolge verhalten sich rund zwei Drittel (65 Prozent) der Menschen mit einer positiven Umwelteinstellung nur gelegentlich, selten oder nie umweltbewusst. Aber wenn der Wille da ist – wieso ist dann die Umsetzung so schwierig?

Hürden für nachhaltiges Leben sind hoch

Dr. Kathleen Jacobs vom Wuppertal Institut war an der Studie beteiligt. Die Forscherin erklärt dazu in der Pressemitteilung: "Viele Menschen sind motiviert, nachhaltig zu leben. Aber es wird ihnen oft nicht leicht gemacht, weil die Hürden zu hoch sind."

Das liege etwa daran, dass viele Verbraucher nicht nachvollziehen können, wie nachhaltig ein Produkt tatsächlich ist. Gerade im Lebensmittelbereich herrsche eine "regelrechte Label-Flut", bei anderen Produkten würden Deklarationen wiederum komplett fehlen.

Allerdings sehen viele Menschen nicht nur sich selbst in der Verantwortung. In der Studie gaben 74 Prozent an, dass die Wirtschaft mehr zur Nachhaltigkeit beitragen muss, ebenso wie die Politik (67 Prozent). 65 Prozent der Befragten sind auch der Meinung, dass ihre Mitmenschen mehr für die Umwelt tun sollen. Fast die Hälfte (47 Prozent) findet die Mühen einzelner Personen vergebens, wenn sich nicht alle umweltbewusster verhalten. Allerdings stimmen 46 Prozent auch überein, dass sich individuelle Nachhaltigkeit lohnt.