Tchibo: Verbrauchertäuschung durch Verpackungsärger

Wenn der Kaffee dünner als zuvor schmeckt oder das Produkt aufgrund zahlreicher Einzelverpackungen nach mehr aussieht, fühlen sich Verbraucher getäuscht.

Haben Sie sich auch schon einmal geärgert, weil ein Hersteller den Inhalt seiner Verpackung verringert hat, ohne dass es von außen deutlich erkennbar ist? Dann sind Sie damit nicht alleine. Um diesen Ärger kümmern sich regelmäßig die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest. Dieses Mal geht es um Kaffee und Natron.

Kaffeepads Caffè Crema von Tchibo

Ein Verbraucher hatte sich bei Stiftung Warentest über die Reduzierung der Packungsgröße beschwert. Auch sei ihm der Geschmack anders vorgekommen ("Der Kaffee schmeckt dünner."). Die Experten von Stiftung Warentest hakten beim Hersteller Tchibo nach.

Die Antwort: "Laut Tchibo hat der Anbieter das Röstprofil angepasst. Die aktuelle Mischung soll ein gleiches Geschmacksprofil in der Tasse bieten wie die vorherige." Dennoch fiel den Verbraucherschützern auf, dass die Pads des Kaffee-Unternehmens deutlich weniger Kaffeepulver enthalten. Und zwar so viel, dass etwa zwei Pads weniger in der neuen Packung sind.

Wenig Inhalt bei Aktiv-Natron von Heitmann pure

Laut dem Verpackungsgesetz (VerpackG) müssen Hersteller auf der Umverpackung angeben, wie viel Platz von der Verpackung der Inhalt einnimmt – sofern von außen die Produktgröße nicht erkennbar ist. So weiß der Kunde schon vor dem Öffnen, womit er rechnen kann. Zudem muss die Verpackung ausreichend gefüllt sein.

Ein Verbraucher sah die Bedingungen bei dem Aktiv-Natron der Firma Heitmann pure als nicht erfüllt und wandte sich an Stiftung Warentest. Auch hier hakten die Verbraucherschützer nach: "Auf unsere Nachfrage erklärte der Anbieter, die Größe der Packung sei produktionsbedingt", so Stiftung Warentest. "Außerdem sei die Faltschachtel als Kommunikationsfläche nötig, um die Anwendung des Produktes zu beschreiben", erklärt sich der Händler.