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Hitzewelle: Diese Mythen ranken sich um heiße Temperaturen


Neun Sommer-Mythen im Check
Beim Blumengießen kein Wasser auf die Blätter gießen?

Von t-online, sah, dom

Aktualisiert am 13.06.2025 - 14:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Blumengießen: Im Sommer sollten Sie einiges beachten.Vergrößern des Bildes
Blumengießen: Im Sommer sollten Sie einiges beachten. (Quelle: Jevtic/getty-images-bilder)
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Um die Hitze ranken sich viele Mythen – von den höchsten Temperaturen, die es angeblich immer mittags gibt, bis zum Hitzefrei für Arbeitnehmer. Wir nehmen einige unter die Lupe.

Wenn es im Sommer heiß ist, gilt es im Alltag vieles zu beachten. Zwei Weisheiten sind: Mehr trinken – und die Blumen besser morgens als nachmittags gießen. Mancher Ratschlag entpuppt sich allerdings als Mythos.

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1. Ist es mittags wirklich am heißesten?

"Mittagshitze" ist kein meteorologischer Begriff. Hitze ist streng genommen alles über 30 Grad, entsprechend kann es mittags auch mal Hitze geben. Die eine "Mittagshitze" gibt es aber nicht.

Die DWD-Messstationen registrieren den heißesten Zeitpunkt des Tages in der Regel zwischen 16 und 17 Uhr. Dann hat die Sonne den Boden maximal erwärmt, mit sinkendem Sonnenstand fallen anschließend die Temperaturen wieder. Man könnte also eher von einer "Feierabendhitze" sprechen.

2. Sollte man abends nicht joggen gehen?

Jein. Hintergrund für diese gelegentlich ausgesprochene Empfehlung sind hohe Ozonwerte in der Luft. Das farblose, giftige Gas kann die Atemwege reizen. Da die Werte im Sommer meist am Nachmittag am höchsten sind, wird Asthmatikern geraten, zu dieser Tageszeit körperliche Aktivitäten im Freien zu vermeiden. Bei gesunden Menschen ist das anders: Wer kann, geht besser schon frühmorgens joggen. Und wer das nicht kann, joggt besser am Abend als gar nicht. Faul herumzusitzen ist gefährlicher.

3. Ist Wind bei verschwitzter Haut wirklich schädlich?

Wenn Luft über verschwitzte Haut streift, entsteht Verdunstungskälte. Die Körperoberfläche wird also gekühlt. Das ist bei Hitze erst mal angenehm. Allerdings kann sich dadurch die darunter liegende Muskulatur verspannen. Mögliche Folgen sind ein steifer Nacken oder auch Kopfschmerzen. Alternativ kühlen feuchte Lappen oder Fußbäder.

4. Sollte man beim Blumengießen kein Wasser auf die Blätter gießen?

Es heißt zwar, dass Wassertropfen auf den Pflanzen in der Sonne wie Brenngläser wirken – die Blätter würden also eher verbrennen, wenn man das Gießwasser über sie gießt. Allerdings ist der Tipp etwas übertrieben. Den meisten Pflanzen macht das nichts aus. Nur jene mit wolligen und filzigen Blättern wie der Wollziest leiden darunter – sie sind konzipiert dafür, in Trockenheit zu leben.

5. Bekommen Arbeitnehmer bei hohen Temperaturen hitzefrei?

Nein. Am Arbeitsplatz sollten die Temperaturen zwar erträglich sein. Arbeitsräume, die wärmer als 26 Grad Celsius sind, sind in der Regel nicht vorgesehen und ab 35 Grad gelten sie endgültig nicht mehr als adäquate Arbeitsumgebung. Der Arbeitgeber muss die Räume dann herunterkühlen oder für Ersatz sorgen.

Einfach gehen dürfen betroffene Angestellte aber nicht. Sie müssen ihrem Chef vielmehr Zeit geben, die Temperatur zu regeln oder einen kühleren Raum zu organisieren. Gelingt das nicht, kann man sich meist auch auf eine Alternative einigen – zum Beispiel einen Tag im Homeoffice, an dem man sich dann selbst ein schattiges Plätzchen sucht.

Auch an Arbeitsplätzen im Freien muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Gesundheit der Beschäftigten nicht in Gefahr ist – zum Beispiel, indem er für Schatten sorgt, kühle Getränke bereitstellt oder schwere Arbeit in die frühen Morgenstunden verlegt.

6. Leiden Smartphones unter der Hitze?

Kann sein. Manches Smartphone mag Sonnenstrahlung und Hitze gut überstehen, bei anderen kommt es zu Beeinträchtigungen – zum Beispiel am Akku, der schon ab einer Temperatur von 35 Grad Schaden nehmen kann.

Das äußert sich in geringerer Leistung, kürzerer Lebensdauer, Kurzschlüssen oder – schlimmstenfalls – durch einen Akkubrand. Auch die Pixel im Display können durch Hitze und direkte Sonneneinstrahlung Schaden nehmen. Die Folgen sind dann zum Beispiel Darstellungsstörungen oder blinde Flecken.

Moderne Smartphones schalten sich bei zu großer Hitze auch von selbst ab oder zeigen einen Hinweis an – spätestens dann gehört das Gerät in den Schatten.

7. Bekommt man im Schatten keinen Sonnenbrand?

Falsch. Auch im Schatten kann man einen Sonnenbrand bekommen, da UV-Strahlen reflektiert werden und durch Streustrahlung wirken. Daher ist Sonnenschutz auch im Schatten wichtig

8. Kühlen kalte Duschen den Körper am besten ab?

Auch falsch. Eine eiskalte Dusche kann den Körper kurzfristig abkühlen, führt jedoch zu einer Gegenreaktion: Die Blutgefäße verengen sich, und der Körper beginnt, sich wieder aufzuwärmen, was das Schwitzen verstärken kann.

9. Heilt Meerwasser Wunden?

Obwohl Meerwasser aufgrund seines Salzgehalts eine desinfizierende Wirkung zugeschrieben wird, birgt es tatsächlich eher Risiken für die Wundheilung. Meerwasser ist nicht steril und enthält zahlreiche Mikroorganismen, die in offene Wunden eindringen und Infektionen verursachen können. Der Salzgehalt von etwa 3,5 Prozent kann eine Wunde austrocknen und den Heilungsprozess somit sogar verzögern.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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