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Preishammer: Butter 70 Prozent teurer als vor einem Jahr


Drastischer Anstieg binnen eines Jahres
Weshalb Butter heute 70 Prozent teurer ist

dpa, Friederike Marx, Volker Danisch

16.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Die Preise für Butter, Sahne, Käse und Quark sind binnen eines Jahres steil gestiegen.Vergrößern des BildesDie Preise für Butter, Sahne, Käse und Quark sind binnen eines Jahres steil gestiegen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-bilder)
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Butter wird immer teurer. Der Preis ist im September so stark gestiegen wie seit rund 26 Jahren nicht mehr. Doch warum müssen Verbraucher für das Speisefett immer tiefer in die Tasche greifen?

Der Butterpreis ist im Supermarkt auf ein historisches Hoch gestiegen: Ein 250-Gramm-Päckchen kostet seit Anfang September 1,99 Euro. Damit kostet das Speisefett gut 70 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Welternährungstags mitteilt. Das war den Angaben zufolge der stärkste Anstieg in einem Einzelmonat seit 1991.

Deutlich teurer wurden binnen Jahresfrist auch Molkereiprodukte mit plus 15 Prozent. Die stärksten Preisanstiege von jeweils etwa 30 Prozent gab es bei Sahne, Milch und Quark. Auch Käse und Joghurt kosteten mehr als ein Jahr zuvor. Die aktuellen Preiserhöhungen bei den Erzeugern würden offensichtlich an den Großhandel und letztlich an den Endverbraucher weitergegeben, erklärt die Wiesbadener Behörde.

Gründe für die Preissteigerung

Gründe für den hohen Butterpreis sind laut Bauernverband eine höhere Nachfrage nach fetthaltigen Produkten im In- und Ausland, ein verbessertes Verbraucherimage von Butter sowie die höhere Käseproduktion, für die der Rahm der Milch gebraucht wird.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hält nach den gestiegenen Preisen für Milch und Butter allerdings Anfang November 2017 fallende Preise für Milchprodukte am Supermarktregal für möglich. Denn die Verhandlungsrunde über neue Halbjahres-Lieferverträge zwischen den einzelnen Molkereien und Lebensmittelhändlern laufe aktuell vor dem Hintergrund einer spürbar gestiegenen Milchmenge, sagt Verbandssprecher Hans Foldenauer. Eine gestiegen Milchmenge drückt erfahrungsgemäß die Preise. Auch fallende Preise auf breiter Front um bis zu 20 Prozent an den Warenterminbörsen zeigten in diese Richtung, erläutert der Sprecher.

Droht nächste Milchmarktkrise?

"Ich sehe das mit großer Sorge. Meines Erachtens steuern wir sehenden Auges auf die nächste Milchmarktkrise zu", betont Foldenauer. Wenn die Preise wieder bröckelten, werde es für viele Betriebe, die die jüngste Krise gerade so überstanden hätten, eng. Die Bauern bekämen gegenwärtig im Bundesdurchschnitt einen Auszahlungspreis von den Molkereien von 38 Cent je Kilogramm Rohmilch, was etwa einem Liter entspreche. In den Monaten zuvor seien es etwa 35 Cent je Liter gewesen. "Damit konnte man wieder die Rechnungen bezahlen und die eine oder andere aufgeschobene Reparatur. Aber an eine Rückführung der Kredite ist überhaupt nicht zu denken."

Der Verband hält für ein nachhaltiges Wirtschaften Auszahlungspreise von mehr als 40 Cent je Liter Rohmilch für erforderlich. In den Krisenjahren 2015/2016 waren es zeitweise nur gut 20 Cent. Eine rückläufige Milchmenge, staatliche Maßnahmen und eine stärkere Nachfrage nach Milchfett hatten danach zu Preisanstiegen geführt.

Milchmengen steigen wieder

Die Milchmenge liegt nach Verbandsinformationen in Deutschland aktuell drei Prozent über dem Vorjahresniveau. "Und wir steuern auf das Rekordniveau vom November 2015 zu", warnt Foldenauer. Auch im Nachbarland Frankreich bewege sich die Milchmenge derzeit drei Prozent über Vorjahr. Fallende Preise wären so keine Überraschung. Die Marktentwicklung sei bis vor kurzem noch durch den staatlichen Aufkauf von Milchpulver gestützt worden. So seien Ende September 2017 noch 11.000 Tonnen im Rahmen der EU-Lagerhaltung eingelagert worden.

Der 1. Mai und der 1. November sind jeweils die Stichtage für neue Halbjahresverträge zwischen Molkereien und Handelskonzernen. Dabei geht es um Trinkmilch sowie eine Reihe von Milchprodukten in den unteren Preislagen. Viele Händler orientieren sich dabei an Aldi.

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