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Nach langer Abstinenz endlich wieder Sex – kann das gut gehen?


Kolumne "Lust, Laster und Liebe"
Mit dem Neuen in der Kiste – das spielt sich in unserem Kopf ab

  • Jennifer Buchholz
MeinungEine Kolumne von Jennifer Buchholz

10.04.2018Lesedauer: 4 Min.
Meinung
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Pärchen im BettVergrößern des Bildes
Miteinander schlafen: Wenn die Stimmung kippt, sorgen Sie für Intimität und Nähe. (Symbolbild) (Quelle: santypan/getty-images-bilder)

Sie dachten immer, Sex kann man nicht verlernen? Doch dann stehen Sie nach einer langen, routinierten und sexarmen Beziehung endlich jemand Neuem nackt gegenüber, der normalerweise Ihre Hormone mit einem Kuss in Wallung bringt – und? Anstatt in freudiger Erregung über die Person herzufallen, beginnt Ihr Gedankenkarussell! "Wie geht eigentlich guter Sex?" und "Bin ich sexy?" – Was soll das?!

Laut Statistik haben die meisten mit dem neuen Partner innerhalb des ersten Monats nach dem Kennenlernen Sex. Knapp jeder zweite springt schon in der ersten Woche mit dem Neuen in die Kiste und jeden Zehnten packt die Lust bereits beim ersten Date. Spätestens, wenn sich beide vertrauen, die Stimmung ausgelassen ist und es unüberhörbar knistert, übernehmen Ihre Geschlechtsteile die Kontrolle über Ihre Gedanken: "Uh! Wie sie wohl nackt aussieht?" oder "Ich möchte ihn überall spüren!"

Das ist soweit kein Problem für Sie? Stimmt! Denn kritisch wird es für viele erst, wenn auf das Verlangen Tatsachen folgen und es nach längerer Abstinenz um Sex mit dem neuen Date geht. Dann übernimmt Ihr Verstand wieder die Kontrolle und anstatt Porno im Kopf schießen Tausende Gedanken in Ihren Kopf – bei Frauen und bei Männern. Laut der Umfrage eines Kondomherstellers und einer britischen Sex-Expertin allerdings vollkommen unterschiedlich.

Männergedanken: "Tschakaaa! Ich schaff das!"

Männer zweifeln nicht an ihrem Aussehen – schließlich bekommt frau ja, was sie sieht. Männer überlegen erst einmal, ob ihr Penis der Frau gefällt – Größe und Form – und machen sich anschließend Gedanken über den Sex. "Hoffentlich bring ich Sie zum Höhepunkt!" (30 Prozent), "Hoffentlich bekomme ich einen hoch!" (19 Prozent) und "Oh man! Hoffentlich komme ich nicht zu früh" (56 Prozent). Wovor Männer obendrein noch Angst haben, ist, wenn sie ihm etwas vorspielt (18 Prozent) oder ihn sogar auslacht (13 Prozent).

Was hilft? Der Blick der Partnerin. Schaut sie zufrieden und lüstern auf sein bestes Stück und seinen Körper und signalisiert sie weiterhin Lust, dann verfliegt die Unsicherheit bei den meisten Männern. Erst dann nimmt er sich Zeit, um seine Partnerin abzuchecken: Brüste, Po, Beine, Bauch, Haut. Aber auch die Intimfrisur ist entscheidend – die Männer bevorzugen übrigens rasierte Frauen (67 Prozent). Das Gewicht ist hingegen erst mal nicht so wichtig. Hauptsache es sieht gut aus und alles ist am rechten Platz – dank Push-up und Shapeware weiß man ja nie genau. Das Ausziehen der Partnerin ist für viele Männer also teilweise wie ein Überraschungsei: Was wirklich drin ist, sieht er erst ohne Verpackung.

Frauengedanken: "Oh nein! Es schwabbelt alles!"

Okay, viele Frauen flirten sehr offensiv und selbstbewusst. Wenn es aber ums Ausziehen oder Sex geht, überwiegt dann häufig die Schüchternheit und Unsicherheit. Ob Frauen Sex drauf haben? Natürlich. Daran zweifeln sie nicht. Aber mit dem eigenen Aussehen haben viele dann doch so ihre Problemchen: "Hängt mein Busen?", "Schwabbelt mein Po beim Bewegen?" "Irg! Mein Bauch wirft Speckfalten.", "Bloß nicht meine Beine anfassen. Die sind alles andere als knackig und straff." Ist ihr Liebhaber dann auch noch sehr gut gebaut, wird das weibliche Feuchtgebiet zur Steppe, insofern er ihr nicht weiter Lust signalisiert.

Erst, wenn sich Frauen ihrer sexuellen Anziehung bewusst sind, beschäftigt sie sich mit dem Mann. Um es genauer zu sagen: mit seinem besten Stück – Form, Größe, Rasur. Wenn er dann noch steht: Jackpot. Bleibt er schlaff und bringen Berührungen oder allgemein eine Stimulation keine Besserung, rutscht die Dame der Begierde häufig wieder ganz schnell in diese "typische" Gedankenspirale: "Ich bin nicht sexy genug. Ich bin schuld!"

Wenn es nicht klappt: Aufhören und wegrennen?

Klappt es beim Sex nicht, glaubt jeder, es liegt an ihm selbst. Eigentlich ist das doch zum Schießen! Eben in der Bar konnten Sie nicht die Finger vom anderen lassen, doch kaum stehen sie sich nackt gegenüber und es klappt nicht, sind beide wieder wie schüchterne, verunsicherte Teenager.

Was Sie dann tun sollten? Abbrechen? Licht ausmachen? Dann kann man zumindest nicht sehen, wie der andere guckt. Besser ist es, sich gemeinsam unter die Decke zu kuscheln und für Nähe und Intimität zu sorgen. Leidenschaftliche Küsse (61 Prozent), Musik (28 Prozent) und reden (21 Prozent) bringen Sie wieder in Stimmung. Wenn Sie dann noch die Initiative ergreifen und anfangen, den Körper Ihres Dates auf erotische Weise zu erkunden – kommen Sie schnell wieder in Fahrt. Komplimente wie "Dein Penis fühlt sich so gut in meiner Hand an" oder "Dein Körper ist heiß. Du siehst zum Anbeißen aus!" ins Ohr gehaucht, können übrigens auch noch einiges reißen. Denn denken Sie daran: Ihr Partner ist manchmal einfach nur verunsichert und nervös (rund 78 Prozent) – genau wie Sie. Und wenn es nicht beim ersten Mal klappt, dann halt beim zweiten "Ersten Mal".

Verwendete Quellen
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