Krebserregend Expertin warnt: Kaffeebohnen nicht selbst rösten
News folgenSelbst Kaffeebohnen zu rösten geht ganz leicht und liegt im Trend. Es kann aber auch gesundheitsschädlich sein.
Ob in der Pfanne, im Backofen, in einer Heißluft-Popcornmaschine oder in einem professionellen Heimröster: Grüne Kaffeebohnen zu Hause selbst zu rösten, ist für viele zu einem Hobby geworden.
Bei allen Varianten wird der Rohkaffee auf etwa 200 Grad Celsius erhitzt. Dabei verdampft die enthaltene Feuchtigkeit, die Bohnen werden größer, die Farbe verändert sich und das typische Aroma entsteht. Die Heimröstung birgt allerdings ein Risiko.
Acrylamid kann krebserregend wirken
"Man sollte bedenken, dass beim Rösten von Kaffee Acrylamid entsteht", sagt Sabine Hülsmann von der Verbraucherzentrale Bayern. Acrylamid kann das Krebsrisiko erhöhen und sollte daher in möglichst geringer Menge aufgenommen werden.
Was ist Acrylamid?
Acrylamid ist ein chemischer Stoff, der natürlicherweise in stärkehaltigen Lebensmitteln während der Zubereitung bei hohen Temperaturen entsteht. Heißt: beim Braten, Backen, Rösten sowie der industriellen Verarbeitung bei über 120 °C und geringer Feuchtigkeit.
Acrylamid findet sich in Kartoffelchips, Pommes Frites, Brot, Keksen und Kaffee. 2015 erklärte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass Acrylamid in Lebensmitteln das Krebsrisiko für Verbraucher aller Altersgruppen potenziell erhöht.
Bei fertig geröstetem Kaffee gebe es festgelegte Richtwerte, die Lebensmittelunternehmer beachten müssen. Doch bei selbst geröstetem Kaffee hat man dagegen keinerlei Überblick über die Acrylamid-Gehalte, so die Ernährungsexpertin. Vieltrinker sollten daher abwägen, in welchem Umfang sie ihren Kaffee aus selbst gerösteten Bohnen zubereiten wollen.
- verbraucherzentrale-bayern.de: "Kann man Kaffeebohnen selbst rösten?"
- efsa.europa.eu: "Acrylamid"
