Zwiebeln schneiden, ohne zu weinen? Rewe verkauft Innovation im Gemüseregal

Die Supermarktkette Rewe macht Zwiebelschneiden zu einer angenehmeren Angelegenheit. Dort gibt es neuerdings eine Sorte im Angebot, die keine Tränen hervorruft.

Ein geöffnetes Fenster, ein Schluck Wasser im Mund, ein angefeuchtetes Schneidebrett – es gibt viele Tricks, die verhindern sollen, dass die Augen beim Zwiebelschneiden tränen. Sie alle sollen bald hinfällig sein, denn Supermarktriese Rewe verkauft eine neue Art von Zwiebeln. Wer diese zubereitet, soll angeblich keine Träne mehr vergießen müssen.

Zwiebel "Sunions" verursacht keine Tränen beim Schneiden

Der Effekt wurde bei der amerikanischen Sorte mit Namen "Sunions" weggezüchtet, verkündet Rewe in einer Pressemitteilung. Die besondere Knolle ist seit Anfang Februar im 350-Gramm-Netz bundesweit in mehr als 3.000 Filialen erhältlich, nur in Nordrhein-Westfalen nicht.

Für die Einführungsphase haben sich der Saatguthersteller und Zwiebelproduzent für Rewe als zunächst einzigen Vertriebspartner in Deutschland entschieden. Die Zwiebeln werden mit dem Spruch "Zwiebelt, aber nicht im Auge" beworben. Sie sollen mild und eher süß schmecken. Ihre Süße soll mit der Zeit noch zunehmen.

Laut dem amerikanischen Hersteller handelt es sich bei den Sunions nicht um gentechnisch verändertes Gemüse. Sie seien vielmehr durch Kreuzung entstanden. Mehr als 30 Jahre Entwicklung stecken in den "tränenfreien" Zwiebeln.

Bei herkömmlichen Zwiebeln reagiert das Enzym Alliinase im Zellsaft mit der schwefelhaltigen Aminosäure Isoalliin in der Zellwand, sobald diese verletzt wird, also etwa beim Schneiden. Zusammen mit dem Sauerstoff der Luft entsteht dann ein Gas, das die Augenoberfläche reizt – und die Tränen hervorruft. Das Ganze ist eigentlich ein Schutz gegen Fressfeinde wie etwa Nager.

Zwiebeln sind bei den Deutschen beliebt

Die Zwiebel gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Ihr werden gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen und sie hat einen vergleichsweise hohen Wasser- und einen geringen Fettgehalt. Laut dem Datenportal Statista isst jeder Bundesbürger 9,2 Kilogramm Zwiebeln im Jahr.