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Dauerhaft Wohnen auf dem Campingplatz: Günstige Alternative im Alter?


Statt Mietwahnsinn
Für 300 Euro im Monat wohnen – geht das?

Von t-online, mab

Aktualisiert am 09.05.2025 - 15:08 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein fester Stellplatz statt teure Wohnung: Dauer-Camping wird für viele Menschen zur bezahlbaren Wohnlösung – vor allem im Alter.Vergrößern des Bildes
Ein fester Stellplatz statt einer teuren Wohnung: Dauer-Camping wird für viele Menschen zur bezahlbaren Wohnlösung – vor allem im Alter. (Quelle: Ute Grabowsky/photothek.net via www.imago-images.de)
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Kleine Rente, große Miete – was nun? Immer mehr Menschen denken über ein dauerhaftes Leben auf dem Campingplatz nach. Für viele Senioren kann das eine günstige Wohnalternative sein. Was dabei zu beachten ist.

Steigende Mieten und knapper Wohnraum bringen viele Menschen an ihre finanziellen Grenzen – vor allem im Alter. Stattdessen dauerhaft auf einem Campingplatz zu wohnen, klingt für manche wie ein Abenteuer. Für andere ist es eine reale Alternative zur Mietwohnung. Worauf es dabei ankommt.

Leben auf dem Campingplatz: eine neue Wohnform?

Gerade für viele Rentner wird die klassische Mietwohnung zur Last. Die Rente reicht kaum aus, die Nebenkosten steigen. Immer mehr suchen nach Alternativen – und landen beim Dauercamping. Ein fester Stellplatz, ein kleiner Wohnwagen oder ein Mobilheim, niedrige Fixkosten: Das Modell klingt verlockend. Doch ist es alltagstauglich?

Tatsächlich leben in Deutschland Tausende Menschen dauerhaft auf Campingplätzen, darunter viele Senioren. Manche aus Überzeugung, andere aus finanzieller Not. In vielen Fällen funktioniert das gut – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Was kostet das Wohnen auf dem Campingplatz?

Die laufenden Kosten sind in der Regel deutlich niedriger als bei einer Mietwohnung. Ein fester Stellplatz kostet je nach Lage und Ausstattung zwischen 100 und 300 Euro im Monat. Hinzu kommen die Nebenkosten:

  • Strom, Wasser, Müll, Abwasser: ca. 30 bis 80 Euro
  • Versicherung (Wohnwagen, Hausrat): ab ca. 10 Euro
  • Internet/Telefon: optional, oft mobil gelöst

Insgesamt sind monatliche Gesamtkosten ab etwa 250 bis 400 Euro realistisch – bei einem sparsamen Lebensstil. Wer bereits einen eigenen Wohnwagen besitzt, spart zusätzlich.

Was muss ich mitbringen?

Das Leben im Wohnwagen oder Mobilheim ist einfach – aber nicht immer komfortabel. Wichtig ist daher:

  • Ein wintertauglicher Wohnwagen oder ein gut isoliertes Mobilheim
  • Heizung und Stromanschluss
  • Trittfestes Vorzelt oder Schutzdach (vor allem im Winter)

Besonders im Alter zählt Barrierefreiheit. Daher sind viele Wohnwagen für Senioren nicht ideal. Hier lohnt sich der Blick auf speziell umgebaute Modelle oder kleine ebenerdige Mobilheime.

Wo darf ich dauerhaft wohnen?

Nicht jeder Campingplatz erlaubt das Dauerwohnen. Entscheidend ist die Genehmigung durch die Kommune. Grundsätzlich gilt:

  • Dauercamping ist meist erlaubt – aber nicht automatisch auch das dauerhafte Wohnen.
  • Meldeadresse auf dem Platz ist nur möglich, wenn die Gemeinde zustimmt.
  • Viele Plätze dulden die Nutzung – aber rechtlich abgesichert ist sie oft nicht.

Vorher also unbedingt mit dem Platzbetreiber und dem Einwohnermeldeamt sprechen.

Die Vorteile auf einen Blick

• deutlich niedrigere Wohnkosten
• Nähe zur Natur, einfaches Leben
• neue Gemeinschaft, Kontakt zu anderen

Anmeldung, Postadresse, Sozialleistungen

Wer auf dem Campingplatz wohnt, braucht eine offizielle Adresse, wenn er etwa Sozialleistungen bezieht, eine Rente bekommt oder bei der Krankenkasse gemeldet ist. Wichtig:

  • Ohne Meldeadresse keine Krankenversicherung, kein Rentenversand.
  • In manchen Fällen ist eine Postadresse bei Freunden oder Verwandten ausreichend.
  • Ideal ist ein Platz, der eine Meldung als Hauptwohnsitz zulässt.

Einige Kommunen sind offen für solche Lösungen – andere nicht. Auch hier gilt: Vorher fragen, nicht einfach machen.

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Für wen ist das Dauerwohnen geeignet?

Ideal ist diese Wohnform für:

  • Alleinstehende oder kinderlose Senioren
  • Menschen mit geringem Besitz und einfachem Lebensstil
  • Mobile Menschen, die keine feste Wohnung mehr brauchen

Nicht geeignet ist das Campingleben dagegen für Menschen mit hohem Platzbedarf, für Familien oder für Pflegebedürftige. Auch wer auf eine feste Infrastruktur (Ärzte, Nahversorgung) angewiesen ist, sollte den Standort genau prüfen.

Die Nachteile auf einen Blick

• Wenig Platz, eingeschränkter Komfort
• Kaum Barrierefreiheit
• Im Winter oft ungemütlich
• Rechtlich nicht immer eindeutig

Tipps zum Einstieg

Wer den Schritt wagt, sollte gut vorbereitet sein. Diese Punkte helfen beim Einstieg:

  • Mehrere Campingplätze besichtigen: Preise, Ausstattung, Regeln vergleichen.
  • Mit dem Betreiber sprechen: Wie sieht es mit Anmeldung, Aufenthaltsdauer und Winterbetrieb aus?
  • Wohnwagen oder Mobilheim gebraucht kaufen: Ab ca. 5.000 Euro gibt es gute Angebote.
  • Versicherung und Technik prüfen: Ohne Heizung, Isolierung, Gasversorgung geht es nicht.
  • Finanzen realistisch kalkulieren: Auch Rücklagen für Reparaturen einplanen.

Das Leben auf dem Campingplatz ist kein romantisches Aussteigerleben – aber für viele Senioren eine machbare Lösung. Wer vorbereitet ist, kann hier günstig, einfach und selbstbestimmt wohnen. Und vielleicht gilt dann: besser einfach leben als teuer wohnen.

Verwendete Quellen
  • mdr.de: Statistisches Bundesamt: Zahl armutsgefährdeter Rentner auf Rekordwert
  • umziehen.de: Wohnen auf dem Campingplatz: Ist das erlaubt?
  • alpacacamping.de: Dauercamping Rechtslage: Was es zu wissen gibt
  • modulheim.de: Wohnen auf dem Campingplatz: Erstwohnsitz, Rechte & Tipps
  • arag.de: Dauercamping: Das sollten Sie wissen
  • paulcamper.at: Tipps, Regeln und Gesetze für das Wohnen auf dem Campingplatz
  • news.wohnen-im-alter.de: Altersarmut: Wohnen im Alter auf dem Campingplatz?
  • alterix.com: Dauercamping: Der Campingplatz als Hauptwohnsitz

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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