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"Pee Power": Wie aus Urin Strom erzeugt wird


Handy laden auf dem Klo?
"Pee Power": Wie aus Urin Strom erzeugt wird

Von t-online, sah

12.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Urinprobe: Mit dem Strom aus Urin können LED-Lampen zum Leuchten gebracht werden.Vergrößern des BildesUrinprobe: Mit dem Strom aus Urin können LED-Lampen zum Leuchten gebracht werden. (Quelle: Science Photo Library/imago-images-bilder)
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Beim Gang auf die Toilette Strom erzeugen – wie das funktioniert, haben Forscher an der Universität von Westengland herausgefunden. Mit ihrer Methode gelingt es sogar, Handys aufzuladen. Die wichtigste Komponente dabei ist: Urin.

"Pee Power", also "Pinkel Strom", heißt das Projekt von Professor Ioannis Ieropoulos und seinem Team, bei dem ein Abfallprodukt des Körpers als Energiequelle für die Produktion von Elektrizität verwendet wird. Bereits seit 17 Jahren arbeiten die Wissenschaftler an der Technologie, mithilfe von Urin Strom herzustellen.

So wird aus Urin Strom

Fast zwei Liter Urin, der zu 95 Prozent aus Wasser besteht, produziert jeder Mensch am Tag. Für die "Pee Power" sind allerdings die in den restlichen fünf Prozent enthaltenen Kohlenhydrate entscheidend: Die Forscher siedeln zur Stromerzeugung Bakterien im Urin an, die sich von den Kohlenhydraten ernähren und sie zersetzen.

Die Energie entsteht dabei als Nebenprodukt aus den Stoffwechselprozessen der Organismen mithilfe sogenannter mikrobieller Brennstoffzellen. Das sind leere Keramikzylinder, an denen innen und außen Elektroden befestigt sind. Die äußeren Elektroden kommen bei der Methode mit dem Urin in Kontakt.

Beim Zersetzen der Kohlenhydrate durch die Bakterien entstehen positive und negative Teilchen – Protonen und Elektronen. Letztere gelangen über einen Draht in die Brennstoffzellen und erzeugen dort ein Übermaß an negativer Ladung. Zum Ausgleich bewegen sich die Protonen durch die Keramikschicht der Brennstoffzellen hindurch. Es entsteht Strom. Unsere Grafik zeigt, wie das aussieht.

Einsatzgebiete des Urinstroms

Die mikrobiellen Brennstoffzellen liefern aber in ihrem derzeitigen Entwicklungsstadium noch nicht sehr viel Strom. Zum Laden eines Handys braucht es beispielsweise noch 24 Stunden.

Mit dem Urinstrom können aber auch LED-Lampen zum Leuchten gebracht werden. Das ist besonders für Entwicklungsländer interessant, wo Strom keine Selbstverständlichkeit ist. So wird die "Pee Power"-Technologie bereits in Uganda in einer Mädchenschule eingesetzt und damit der Weg zu den Toiletten sowie die Toiletten selbst beleuchtet. Weitere Projekte dieser Art sind bereits geplant.

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