VĂ€ter-Spott: Edeka provoziert mit Werbespot zum Muttertag
Ein neuer Onlinewerbespot von Edeka sorgt fĂŒr Ărger. VĂ€ter werden in dem Video als Versager dargestellt. Ist die Supermarktkette damit zu weit gegangen?
Die Supermarktkette Edeka ist fĂŒr ihre provokanten Werbespots bekannt. Seit Sonntag sorgt ein neues Video im Internet fĂŒr heftige Diskussionen. Einige User rufen sogar zum Boykott von Edeka auf. Der Grund: In dem Werbespot stellt die Supermarktkette VĂ€ter als Versager dar.
"Danke Mama, dass du nicht Papa bist"
Anlass fĂŒr die Werbung ist der Muttertag am Sonntag, dem 12. Mai. Die Kamera begleitet aber den Vater, der als unfĂ€higer und unsensibler Trampel dargestellt wird. Er stellt den Mixer ohne Deckel an und reiĂt an den Haaren seiner Tochter. Der Spot endet mit den Worten: "Danke Mama, dass du nicht Papa bist."
FĂŒr einige User ist das ein Skandal. Bis zum Dienstag hatten rund 3.000 Nutzer den Spot auf Facebook kommentiert. Einige User bezeichneten das Video als sexistisch, es bediene Stereotype. In dem Spot von Edeka scheine es so, dass MĂ€nner unfĂ€hig sind, die Haare ihrer Tochter zu kĂ€mmen. Auch fĂŒr Frauen sei er kein Kompliment: Sie wĂŒrden darin auf Haushalt und Familie reduziert.
Einige werden in den Kommentaren sehr deutlich: Sie sprechen von einem "Griff ins Klo", "MĂ€nnerhass" oder fordern gar den Boykott von Edeka. Andere User betonen aber auch, dass sie das Video witzig finden. Sie finden die Kritik ĂŒberzogen. t-online.de hat einige Reaktionen zusammengefasst:
"Ein Schlag ins Gesicht"
âą Facebook-User GĂŒnter Vida kritisierte das Video. Er schrieb dazu: "Der Spot ist aus der Sicht eines Vaters, welcher vergebens um sein Kind kĂ€mpft, weil es ihm von der Mutter vorenthalten und entfremdet wurde, ein ordentlicher Schlag ins Gesicht. Man tritt mit einem solchen Video diese VĂ€ter mit FĂŒĂen."
âą Markus Witt schrieb auf Facebook: "Wenn Edeka MĂŒtter nur durch Abwertung von VĂ€tern loben kann, dann hat Edeka noch nicht begriffen, dass BEIDE Eltern Kindern wichtige FĂ€higkeiten fĂŒrs Leben mitgeben. Das ist unterste Schublade der Werbung, geht gar nicht."
Die Twitter-Gruppe "Rosa-Hellblau-Falle" will den Spot sogar fĂŒr den "Goldenen Zaunpfahl" vorschlagen, ein Negativpreis fĂŒr absurdes Gendermarketing.
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"Finde den Spot ausgesprochen witzig"
Auf die zahlreiche Kritik hat Edeka inzwischen reagiert. Das Unternehmen schrieb auf seiner Facebook-Seite: "Mit dem Spot möchten wir VĂ€ter keinesfalls schlecht darstellen, sondern etwas ĂŒberspitzt und auf humorvolle Art und Weise allen MĂŒttern anlĂ€sslich des Muttertags Danke sagen." Bei vielen Usern scheint das auch so anzukommen.
âą Facebook-User Christian Heldmaier gefĂ€llt das Video. Er schrieb dazu: "Also als 'abgewertetes' Geschlecht muss ich Ihnen sagen, ich finde den Spot ausgesprochen witzig! Warum ich mich nicht angegriffen fĂŒhle und hier in Empörung ausbreche? Weil mir klar ist, dass dieser Spot nicht die RealitĂ€t wiederspiegelt und auch diesen Anspruch gar nicht in sich trĂ€gt."
âą Dirk Steilen kommentierte auf Facebook: "Ich bin selber treu sorgender und toller Papa und ich kann darĂŒber lachen. Ich weiĂ ja auch, wie er gemeint ist. Toller Spot. Ich freue mich auf den fĂŒr Vatertag."
Edeka hatte bereits in der Vergangenheit öfter mit Videos fĂŒr Aufregung gesorgt.
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In einem Spot von 2015 tÀuschte ein Opa an Weihnachten den eigenen Tod vor, damit die Familie zum Essen kommt. Auch das Musikvideo "Supergeil" verbreitete sich rasant im Internet.