Mit einem sexistischen Post sorgte Lidl auf Facebook für Aufregung. Dabei muss man nicht unter die Gürtellinie gehen, um Erfolg zu haben – das zeigen diese drei Kampagnen.
Auf Facebook hat eine Kampagne des Social-Media-Teams von Lidl für Aufregung gesorgt. Die Aktion mag umstritten sein – aber Aufmerksamkeit sicherte sich der Discounter auf jeden Fall. Das geht aber auch ohne Skandal: Hier sind drei Beispiele für erfolgreiche Werbung von Lebensmittelketten.
1. Edeka
Ein paar Dosen Würstchen stehen noch in den Regalen. Sonst ist der Gang leer. "Es ist nichts da!", ruft ein Kunde und blickt verzweifelt um sich. Im August 2017 machte die Supermarktkette Edeka ein Experiment: In einer Hamburger Filiale räumte sie alle Produkte aus den Regalen, die nicht deutsch waren. Was übrig blieb: nicht viel. Edeka wollte mit der Aktion ein Zeichen setzen: "So leer ist ein Regal ohne Ausländer", stand auf Schildern in dem Laden. Die Botschaft der Aktion: Nur deutsch klappt es eben nicht – wir alle profitieren von Vielfalt.
Edeka in Hamburger Hafencity macht Aktion gegen Rassismus. 👍 #saynotoracism pic.twitter.com/S3puFdn62g
— Sven (@opendev) August 19, 2017
Edeka filmte das Experiment und machte aus den Aufnahmen einen Werbespot. Viral ging die Aktion schon vorher – denn auf Twitter sorgte ein Post mit Bildern von der Aktion für heftige Debatten.
2. Aldi
Die Mutter möchte nur schnell die Butter aus dem Kühlschrank nehmen, der Mops schielt auf den Weihnachtsbraten und der Weihnachtsmann freut sich besonders auf die Käseplatte: In dem 30-sekündigen Werbespot von Aldi schaut die halbe Welt am Kühlschrank vorbei. Das kurze Filmchen sieht dabei mehr nach Hollywood-Weihnachtsklassiker als nach einem Discounter-Werbespot aus.
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3. Netto
Zu Ostern gelang der Discounterkette Netto ein echter Klickhit. In einem aufwändig animierten Video erzählte Netto die Geschichte des Osterhasen neu und sammelte damit auf YouTube bis heute mehr als 13 Millionen Klicks. Dass hinter der rührseligen Produktion ein Discounter steht, sieht man dem Film nicht an – trotzdem schaffte es Netto, unter dem Hashtag #DerWahreOsterhase alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
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