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Kindersitz-Test von ADAC und Stiftung Warentest: erschreckende Mängel


Miese Ergebnisse beim ADAC-Test
Günstige Kindersitze haben erschreckende Mängel

Von t-online
Aktualisiert am 23.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Eltern sollten bei besonders günstigen Internetangeboten von Kindersitzen misstrauisch werden.Vergrößern des BildesEltern sollten bei besonders günstigen Internetangeboten von Kindersitzen misstrauisch werden. (Quelle: ADAC)
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Die Marken sind oft unbekannt, trotzdem werden sie mit einem "optimalen Seitenaufprallschutz" im Internet beworben. Doch können Kindersitze unter 70 Euro tatsächlich sicher sein? Das haben ADAC und Stiftung Warentest bei zehn in Deutschland erhältlichen Modellen im Rahmen einer Stichprobe getestet.

Das Ergebnis der Untersuchung ist erschreckend: Sechs der zehn überprüften Produkte erhalten das Urteil "mangelhaft". Bei drei Sitzen sind die Rückenlehnen beim Crashtest regelrecht gerissen, Gurte aus der Haltung gebrochen oder die Schadstoffbelastung war sehr hoch. Generell waren die Schadstoffwerte höher als in den Tests der Vorjahre.

Einzig die Babyschale "Nania Beone SP" wird mit der Gesamtnote "gut" bewertet. Die Schale ist sehr leicht und ihre Crashwerte überzeugen.

Erhebliche Defizite in allen Gewichtsklassen

Anders sieht es in den drei weiteren Gewichtsklassen aus. Beim Sitz "Nania Safety Paris SP" für Kinder bis 18 Kilogramm und einem Alter von etwa vier Jahren zerbricht die Sitzschale beim Frontalaufprall - das Kind würde beim Unfall ungeschützt nach vorne geschleudert.

Für Kinder von neun bis 36 Kilogramm und circa ein bis zwölf Jahren gibt es zwei Produkte mit der Note "befriedigend": Der "Nania Racer SP" und der "Fisher Price FP3000" sind damit noch empfehlenswert. "Mangelhaft" in dieser Klasse sind: "Tiggo Bebehut" aufgrund des hohen Verletzungsrisikos beim Front- und Seitencrash sowie "United-Kids Alpha Deluxe", "United-Kids Kid Komfort" und "United-Kids Kidstar", die alle keinen Schutz beim Seitenaufprall für größere Kinder bieten.

In der Klasse für Kinder von 15 bis 36 Kilogramm und etwa vier bis zwölf Jahren gibt es mit dem "Fisher Price FP4000" einen befriedigenden Sitz sowie mit dem "Nania Starter SP" ein Produkt, das wegen hoher Schadstoffbelastung mit "mangelhaft" durchgefallen ist.

Produktnamen geändert - Mängel belassen

Der "United-Kids Alpha Deluxe" wurde früher unter dem Namen "IWH Trade Max Vario Max" verkauft, und dieser ist bereits beim Kindersitztest 2008 mit "mangelhaft" durchgefallen. Er wurde nur umbenannt ohne technische Veränderung, wie der ADAC ermittelte.

"Der neue Name bringt nicht mehr Sicherheit für die Kinder", betont Andreas Ratzek. Da die Kindersitztests der letzten Jahren recht gut ausfielen, ist auch der ADAC-Projektleiter beim Kindersitztest überrascht über das schwache Abschneiden vieler Modelle. Ratzek empfiehlt Eltern deshalb vor dem Kauf eine ausführliche Beratung beim Fachhändler.

Für den ADAC ist die Stichprobe ein Alarmsignal. Der Automobil-Club rät zur Vorsicht bei Sitzen im unteren Preissegment von wenig bekannten Marken, die im Internet angeboten werden. Eltern sollten Verbraucherschutztests zurate ziehen, um günstige und gleichzeitig auch sichere Modelle zu finden. Oft ist auch ein Vorgängermodell der qualitativ hochwertigeren Produkte eine preisgünstige und gute Alternative.

ADAC: Zulassung garantiert nicht die volle Sicherheit

Gezeigt hat sich auch, dass die Beschreibungen im Internet oft ungenau sind: Bei manchen Sitzen, die mehrere Jahre lang eingesetzt werden, muss beispielsweise bei größeren Kindern die Rückenstütze abgenommen werden - beim Seitenaufprall sind die kleinen Passagiere dann jedoch nicht mehr ausreichend geschützt.

Auch bei Kindersitzen, die der gesetzlich vorgeschriebenen Zulassung ECE-R44 entsprechen, ist ein sicheres Sitzen der Kleinen nicht gewährleistet: "Die Norm, die alle Produkte im Test erfüllten, regelt die Zulassung und ist aus unserer Sicht kein umfassender Nachweis für die Sicherheit", sagt Ratzek. Beispielsweise sei der Seitencrash kein Bestandteil des Zulassungsverfahrens, wohingegen die Sitze im ADAC-Test auch einem Aufprall von der Seite standhalten müssen, denn er kommt im realen Verkehr häufig vor. Zwei der mit "mangelhaft" bewerteten Sitze scheiterten auch am Frontalaufpralltest, der beim ADAC strenger ist als der Crashversuch bei der Zulassung.

Gestestet wurden in dieser Stichprobe zehn verschiedene Kindersitze in den Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung. Der Frontcrash wird im ADAC Test mit 64 km/h, der Seitenaufprall mit 50 km/h simuliert. Zuletzt hatte der ADAC 2005 günstige Kindersitze überprüft.

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