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Kriterien der Namenswahl: Das ist für Eltern entscheidend


Kriterien bei der Namenswahl
Über Kevin und Chantal wurde zu lange gelacht

Von dpa
Aktualisiert am 28.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Namenswahl: Wie soll mein Kind heißen? Angeblich fällt diese Entscheidung den meisten Eltern nicht schwer.Vergrößern des BildesWie soll mein Kind heißen? Angeblich fällt diese Entscheidung den meisten Eltern nicht schwer. (Quelle: dpa-bilder)
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Sophie oder Marie, Maximilian oder Alexander? Wie Eltern auf die Namen für ihre Kinder kommen, klärt eine Umfrage. Doch dass sich die Eltern so leicht, wie sie behaupten, auf den passenden Vornamen einigen konnten, können die Experten nicht recht glauben.

Auf den Klang kommt es an, wenn Eltern heute die Vornamen ihrer Kinder wählen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). "Die Vornamen müssen sich in erster Linie schön anhören", sagt Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS.

Nur keine Hänseleien riskieren

Befragt wurden 1000 Eltern in Deutschland, ein Viertel davon mit noch minderjährigen Kindern. Für drei Viertel dieser jungen Eltern gibt der Wohlklang den Ausschlag - in früheren Jahrzehnten war dagegen anderes wichtiger: Ein Name sollte Tradition haben und schon mal in der Familie vorgekommen sein. Auf den guten Klang achteten eher die Bildungsbürger.

Für Eltern mit einfacher Bildung ist heutzutage wichtiger, dass ihre Kinder mit dem Namen nicht diskriminiert werden - über Kevin und Chantal ist zu lange gelacht worden.

Maria und Mia drücken Weiblichkeit aus

Ein weiterer Befund der Studie: Bei Mädchen ist den jungen Eltern der ästhetische Klang des Namens wichtiger (79 Prozent) als bei Jungen (65 Prozent). Das mag daran liegen, dass viele Männernamen vor allem für Stärke und Würde stehen - bei den altdeutschen Namen Horst und Gerhard wie bei den zeitlosen antiken Namen Alexander und Maximilian.

Dass Frauennamen häufig auf einem Vokal enden, führt Frauke Rüdebusch, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der GfdS, darauf zurück, dass sie dadurch einen weichen Klang erhalten. So bringen Namen wie Maria oder Mia "sofort Weiblichkeit zum Ausdruck". Dieser Trend sei indes auch bei Jungennamen wie Noah oder Luca zu erkennen - die Namen würden androgyner, sagt Rüdebusch.

Modern, aber nicht zu populär

Eine Zufallsumfrage auf der Straße erbringt ähnliche Ergebnisse. Da ist zum Beispiel die Mutter der zwölfjährigen Bianca. Sie entschied sich für den Namen, weil "er sich besonders schön anhört". Auch für die Mutter von Nicolas spielte das die ausschlaggebende Rolle. Zudem sollte der Name modern, wenn auch nicht zu beliebt sein. Und er sollte zum Nachnamen passen. Anregungen zur Namensgebung holen sich werdende Eltern meist bei Verwandten und Freunden (31 Prozent), eher selten in Literatur oder Film (acht Prozent), wie das Umfrageinstitut Allensbach ermittelte.

Namenswahl fällt Eltern angeblich leicht

Ob es Eltern aber wirklich so leicht fällt, einen geeigneten Namen für ihr Kind zu finden? Einem Drittel will es sehr leicht gefallen sein, rund der Hälfte eher leicht. Diesen Befund nehmen die Forscher nicht ganz ernst: Vermutlich hätten viele Befragte die langen Diskussionen verdrängt. Die Eltern von Nicolas beispielsweise überlegten etliche Monate, bis sie sich auf einen Namen einigen konnten. Biancas Mutter überließ die Entscheidung ihrem Mann.

Wenig Veränderungen in den Namenscharts

Doppelnamen - vor 20 oder 30 Jahren ziemlich out - sind wieder schwer im Kommen. Mittlerweile bekommt mehr als jedes dritte Kind zwei oder mehr Namen. Da könne es schon einmal vorkommen, dass es zwei Carl-Gustavs in einem Kindergarten gebe, erzählt Ewels.

Nach ihrer Einschätzung hat sich die Beliebtheitsskala der Kindernamen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten nicht so verändert wie man denken könnte. "Eigentlich würde ich mehr Kreativität und Innovation bei der Namensgebung erwarten", sagt sie. Jedes Jahr sammelt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bei den Standesämtern die am häufigsten vergebenen Vornamen in Deutschland. Maximilian und Alexander, Sophie und Marie gehören seit Jahren zu den Top Ten.

Auch der renommierte Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld nimmt an, dass ein guter Klang besonders wichtig für Eltern ist. Daneben zählen andere Gründe: "Viele Eltern suchen nach einem möglichst einzigartigen Vornamen, andere suchen bewusst einen Namen aus, der gerade verbreitet ist." Bielefeld veröffentlich unabhängig von der GfdS jedes Jahr eine eigene Liste mit den beliebtesten Vornamen in Deutschland. Er kommt dabei häufig auf andere Ergebnisse als die Gesellschaft. 2013 lagen Mia und Emma sowie Ben und Luca bei Bielefeld auf den vordersten Plätzen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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