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Bei Rückenschmerzen bloß nicht sofort zum Röntgen


Behandlung von Rückenproblemen
Bei Rückenschmerzen bloß nicht sofort zum Röntgen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Rückenschmerzen: Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland.Vergrößern des BildesRückenschmerzen zählen zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Rückenschmerzen

Denn Röntgenbefunde erklärten häufig nicht den Grund der Schmerzen, sagte der Leiter des Fachbereich Schmerztherapie an der Orthopädischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg.

Vielmehr sollten Betroffene mit einfachen Mitteln gegen Rückenschmerzen vorgehen. "Nicht auf Bewegung verzichten und den Körper wieder gut benutzen. Angst abbauen", empfiehlt Schiltenwolf. "Und verstehen, welche Rolle Stress und nicht erfüllte Bedürfnisse im Leben spielen."

Bei Rückenschmerzen mit dem Röntgen warten

Sechs Wochen, so rät die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerzen, solle mit dem Röntgen gewartet werden. Dies gilt natürlich nur, wenn der Arzt von "unspezifischen Rückenschmerz" ausgeht.

Das bedeutet, dass sich die Ursache des Schmerzes nicht eindeutig körperlichen Veränderungen zuordnen lässt und keine Alarmsignale wie Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen, Brüche oder Nervenschäden vorliegen. Das ist aber in den weitaus meisten Fällen so.

Ursachen für Rückenschmerzen vielseitig

Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts haben bis zu 85 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Leben Schmerzen im Kreuz - Tendenz steigend. Das liegt nicht nur am Alter mit seinen unvermeidlichen Verschleißerscheinungen.

"Die Ursachen sind bei fast allen Betroffenen gleich: zu wenig Bewegung, untrainierte Muskeln, Stress und andere psychische Belastungen", sagt Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.

Büroarbeit und Übergewicht belasten den Rücken

Der moderne Lebensstil trägt dazu bei, dass der Rücken zur Problemzone Nummer eins geworden ist. Wer das Arbeitsleben auf dem Bürostuhl verbringt, keinen Sport treibt und überzählige Kilos auf den Hüften hat, mutet dem eigenen Körper viel zu. Der Rücken mit seinen Muskeln, Sehnen, Bändern, Bandscheiben und 24 beweglichen Wirbelknochen ist ein stabiles Gerüst und ein flexibler Stoßdämpfer zugleich. Er braucht vielfältige Bewegung und Belastung. Wird er unterfordert, verkümmern wesentliche Teile des Halteapparats - mit schmerzhaften Folgen für die Betroffenen.

Bewegung hilft

Daher gilt: Bewegung hilft. Gehen, laufen, bücken, drehen, recken, dehnen tut dem Körper gut, in allen Altersklassen. "Turne bis zur Urne", rät der Rückenexperte und Autor Prof. Dietrich Grönemeyer von der Universität Witten-Herdecke. Er empfiehlt, jede Gelegenheit zur Bewegung zu nutzen: lieber Treppen steigen statt den Aufzug zu nehmen. Öfter mal das Auto stehen lassen und Fahrrad fahren, in der Freizeit die müden Knochen mit Sport in Schwung bringen. So lassen sich viele Schmerzattacken verhindern.

Wärmeflasche hilft bei akuten Schmerzen

Im akuten Fall, wenn das Kreuz sich meldet, können einfache Mittel wie Wärmflasche und Schmerzmittel eine schnelle Linderung bringen. In schlimmeren Fällen verschreiben die Ärzte oft Massagen und Spritzen oder Medikamente. Stark zugenommen hat nach Angaben der Krankenkassen die Verschreibung von Krankengymnastik. Bewährt hat sich auch Akupunktur. Die chinesische Nadeltherapie ist sogar laut Studien erfolgreicher als herkömmliche Methoden.

OPs sind selten hilfreich

Von übereilten Operationen wird abgeraten. Nach Bandscheiben-OPs kehren die Probleme bei vielen Patienten später wieder zurück, so der Münchner Rückenspezialist Martin Marianowicz. Er hat 12.000 Patienten mit Bandscheibenschäden behandelt und festgestellt, dass 80 Prozent der Operationen überflüssig sind. Nicht wenige Patienten hatten eine Odyssee bei Ärzten hinter sich und dennoch die eigentliche Ursache ihrer Rückenschmerzen nicht gefunden. Laut Marianowicz sind die wichtigsten Verbündeten bei der Behandlung die Zeit und die Natur, denn 90 Prozent aller Bandscheibenvorfälle heilten folgenlos ab. "Wir raten Patienten deshalb grundsätzlich zum Einholen einer zweiten Meinung von einem Spezialisten, um unnötige Operationen zu vermeiden."

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