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Wann kommt ein Mann zu früh?


"Beim Sex gilt: Nicht zu selten - nicht zu schnell"

Von t-online
17.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Ein vorzeitiger Orgasmus ist für Männer nicht selten. Doch wann ist eigentlich "zu früh"?Vergrößern des BildesEin vorzeitiger Orgasmus ist für Männer nicht selten. Doch wann ist eigentlich "zu früh"? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Befragungen haben gezeigt: In deutschen Betten dauert der Sexualakt im Schnitt gerade mal acht Minuten. 20 Prozent der Männer sind der Meinung, sie kommen zu schnell zum Höhepunkt. Doch was genau heißt "zu schnell" und welche Techniken gibt es, das Liebesspiel hinauszuzögern? Ein Sexualtherapeut weiß Rat.

Objektive Kriterien, wie lange ein Mann im Bett durchhalten muss, gibt es nicht. Mit einer Stoppuhr allein kommt man nicht weiter, denn die Ansprüche sind von Schlafzimmer zu Schlafzimmer verschieden. "Das Paar entscheidet, ob der Orgasmus des Mannes als zu früh empfunden wird oder nicht", erklärt Sexualtherapeut Dr. Kurt Seikowski von der Gesellschaft für Sexualwissenschaften. "Das können wenige Sekunden oder Minuten sein, aber auch eine halbe Stunde."

Orgasmus erst dann zu früh, wenn einer darunter leidet

Problematisch wird es erst dann, wenn einer der beiden unter dem Zeitpunkt des Samenergusses leidet: Er, weil für ihn die Lust zu schnell vorüber ist oder ihn Schuldgefühle plagen, dass seine Partnerin nicht auf ihre Kosten kommt. Sie, weil das Liebesspiel immer dann abrupt endet, wenn sie gerade auf Touren gekommen ist. "Wird der frühzeitige Orgasmus zur Belastung für die Beziehung, muss das Paar gegensteuern", sagt Seikowski. Laut dem Experten sind viele Beziehungen aus diesem Grund zerbrochen.

Die drei häufigsten Auslöser für einen vorzeitigen Samenerguss

Doch was können Paare tun, wenn er zu früh kommt? Zuerst muss die Ursache des schnellen Höhepunktes geklärt werden. Wie der Sexualtherapeut aus seiner eigenen Sprechstunde weiß, ist eine zu starke Erregung der häufigste Auslöser. Auf Platz zwei kommt zu seltener Sex. "Je weniger Sex das Paar hat, desto schneller steigt die Lust und desto schwieriger wird es für ihn, diese zu kontrollieren", sagt Seikowski.

Platz drei belegen Hektik und Stress auf der Arbeit. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass besonders Männer, die auf der Arbeit hektisch und schnell sind, auch im Bett diese Eile an den Tag legen." Daher rät der Sexualtherapeut seinen Patienten, Leistungsdruck aus dem Liebesspiel zu nehmen und sich Zeit füreinander zu nehmen. Nur wenn sich beide entspannen, kann es funktionieren.

Sex-Regel: Nicht zu selten und nicht zu schnell

"Beim Sex gilt die Regel: Nicht zu selten und nicht zu schnell. Viele Paare machen sich zu viel Stress. Endet der Sex dann zu früh, bleiben unausgesprochene Vorwürfe und Frust zurück. Doch es geht auch anders", weiß Seikowski. Das Paar könne sich beispielsweise darauf einstellen, dass die erste Runde schnell vorbei ist. Sich anschließend kurz ausruhen und in Runde zwei starten. "Dann ist bei ihm nicht nur die stärkste Erregung abgeklungen. Von den meisten Männern und Frauen wird der zweite Höhepunkt zudem als wesentlich intensiver empfunden als der erste."

Technik aus dem Kamasutra bringt beide zum Höhepunkt

Eine weitere Möglichkeit, um gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen, ist die sogenannte Karezza-Technik. Diese ist dem Kamasutra entlehnt. Hierbei dringt er in sie ein, stoppt nach einigen Stößen seine Bewegung, bleibt aber in ihr. Dann stimuliert er seine Partnerin mit den Fingern. "Durch die gezielte Massage der Intimzone bewegt sie sich immer näher in Richtung Orgasmus. Sein Penis hingegen kommt zur Ruhe und wird nicht weiteren Reizen ausgesetzt. Das ist wie eine Verschnaufpause", sagt Seikowski. "Merken beide, dass sie kurz vor dem Höhepunkt steht, nimmt er seine Bewegung wieder auf." Die meisten Paare, die in seine Sprechstunde kommen, geben dem Experten positive Rückmeldungen zu dieser Technik.

Vier Erektionen und ein Orgasmus

Auch alleine kann der Mann üben, den Orgasmus hinauszuzögern. Bei der sogenannten Masturbations-Technik wird der Penis so lange stimuliert, bis dieser erigiert ist. Dann lässt der Mann die Erektion abklingen. Anschließend stimuliert er sich erneut. "Der Wechsel von kommender und gehender Erektion sollte drei Mal hintereinander durchgeführt werden. Beim vierten Mal belohnt sich der Mann mit einem Orgasmus", erklärt der Experte das Vorgehen. Diese Methode trainiere nicht nur die Standhaftigkeit an sich, sondern zeige dem Mann auch, dass er seine Lust kontrollieren kann. "Es erfordert zwar Übung, doch es lohnt sich. Die Zeitspanne dieser Übung kann im Laufe der Zeit auf 20 Minuten ausgedehnt werden."

Beschichtete Kondome und paradoxe Intervention

Eine weitere Möglichkeit sind reizmindernde Kondome. Diese speziellen Präservative sind innen mit dem Wirkstoff Xylocain beschichtet. "Dieser kommt ursprünglich aus der Chirurgie. Er wirkt leicht betäubend und beugt so einer Überreizung des Penis vor", erklärt Seikowski.

Auch kann es das Paar mit der sogenannten "paradoxen Intervention" versuchen. Hierbei nimmt sich der Mann beim Liebesspiel ganz gezielt vor, zu früh zu kommen. "In vielen Fällen führt dann genau das dazu, dass er länger durchhält", sagt der Sexualtherapeut. "Das ist so, als nähmen Sie sich vor, nicht zu lachen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie genau das tun."

Paartherapie kann helfen

Kommt das Paar alleine zu keiner Lösung und belastet die frühzeitige Ejakulation des Mannes weiterhin die Beziehung, kann eine Sexualberatung sinnvoll sein, um den Spaß im Bett wieder neu zu entdecken und den Leistungsdruck zu nehmen.

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