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Fotokalender: Diese Bilder bringen ein Jahr voller Kribbeln


Diese Fotos sorgen fΓΌr mehr Leidenschaft

  • Jennifer Buchholz
Eine Kolumne von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 01.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung ΓΌbernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

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Foto: Überlegen Sie sich gut, welches Motiv Sie verwenden. (Quelle: ValuaVitaly/Getty Images)
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Ein paar kuriose Fotos haben mir gezeigt: Manchmal muss man einfach nur die Perspektive wechseln, damit sich etwas Wundervolles daraus ergibt.

Sie werden es nicht glauben, aber es gibt einen Bierbauch-Kalender. Und ja, es ist genau das, was man sich darunter vorstellt: 12 Bilder von mehr oder weniger großen, runden, prallen und meist behaarten MÀnnerbÀuchen. Kompetent ausgeleuchtet und in Szene gesetzt.

Ich konnte nicht widerstehen und musste mir diesen Werbeclou einer frΓ€nkischen Brauerei anschauen – selbst wenn ich vorher kein Fan von diesen voluminΓΆsen mΓ€nnlichen KΓΆrperteilen war. Aber er weckte meine Neugierde. Wer hΓ€ngt sich sowas auf? Die Abgebildeten selbst? Die AngehΓΆrigen der Bierbauchbesitzer? Die Mitarbeitenden der Brauerei?

Vor dem Fest noch mal schnell in den Drogeriemarkt

An sich sind Fotokalender gar nicht mein Fall. Warum? Sie sind fΓΌr mich das Symbol eines Last-Minute-Weihnachtsgeschenks schlechthin. Schnell zu Rossmann oder dm laufen, ein paar Fotos vom Smartphone ausdrucken, in einen Blanko-Wandkalender kleben und schon hat man ein vermeintlich persΓΆnliches, selbstgebasteltes Weihnachtsgeschenk fΓΌr den Liebsten. Besonders Kreative schreiben mit Gold- oder Silberstiften noch "nette" Botschaften auf das Deckblatt oder kleben ein paar Sticker neben die Fotos – die verkaufsfΓΆrdernd natΓΌrlich gleich neben dem Blanko-Kalender im Regal liegen. Mit dem Ergebnis wird der Beschenkte dann quasi dazu gezwungen, das gesamte nΓ€chste Jahr ΓΌber jeden Monat genau das Bild anzuschauen, was der Schenkende ihm "aufzwΓ€ngt".

Wie eine alte Packung Kekse

Noch kritischer finde ich es allerdings, seinem Partner einen Fotokalender von professionellen Aktaufnahmen zu Weihnachten zu schenken: Denn zum einen sind die Fotos so gut in Szene gesetzt und ausgeleuchtet, dass der Schenkende beim Kontrollblick in den Spiegel Komplexe bekommen kΓΆnnte – "Woher kommt auf einmal das zusΓ€tzliche SpeckrΓΆllchen am RΓΌcken?" "Seit wann habe ich einen MΓ€nnerbusen?" Zum anderen nimmt es dem Partner die Neugierde und den Appetit auf den anderen, da sein Schatz eh permanent nackt an der Wand hΓ€ngt. Schließlich weckt gut Verpacktes die Lust und steigert die Stimmung. Es ist wie mit einer Packung geΓΆffneter Kekse, die immer auf dem Couchtisch steht. Die will nach drei Tagen auch niemand mehr.

BierbΓ€uche sorgen fΓΌr ein Umdenken

Aber die Fotosammlung der MΓ€nnerbΓ€uche in verschiedensten Formen ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Dabei war es nicht der Bierbauch an sich. Es ist vielmehr der Stolz, mit dem die MΓ€nner ihr mΓΌhsam und kostspielig angezΓΌchtetes KΓΆrperteil prΓ€sentieren. Ein weiterer Punkt: Der Fokus der Aufnahmen war auf nur eine KΓΆrperstelle gerichtet. Und genau das lΓΆst ein Umdenken meiner Abneigung gegen Fotokalender bei mir aus.

Denn statt seinem Partner einen Monat lang ein Bild von lΓ€ngst vergangenen Tagen aufzuzwingen oder sich ihm/ihr gar in voller Pracht zu zeigen, kann man den Fotokalender als ideale MΓΆglichkeit ansehen, sich StΓΌck fΓΌr StΓΌck kennenzulernen – zumindest als PΓ€rchen. Indem man jeden Monat ein Foto von lediglich einer KΓΆrperstelle zeigt. Seien es die Füße, der Bauch, der Nacken oder die HΓ€nde. Egal. Einfach die Stellen am KΓΆrper, die man ansonsten eher vergisst – zumindest, wenn es um die gegenseitigen Liebesbekundungen und IntimitΓ€t geht.

Und genau hier setzt der "ΓΌberdachte" Fotokalender an: Jeden Monat konzentrieren sich beide nur auf den KΓΆrperteil, der abgebildet ist. Und versuchen, sich mittels gegenseitiger BerΓΌhrungen, Massagen, KΓΌsse oder anderer wohltuender Gesten in Stimmung zu bringen. Anfangs fΓΌhlt sich das vielleicht merkwΓΌrdig an, weil es ungewohnt ist und man nicht auf die erprobten erogenen Zonen des Partners setzt. Doch es kann auch ein Jahr lang ein besonderes Kribbeln in die Beziehung bringen, da mal etwas ganz Neues ausprobiert wird. Selbst dann, wenn die Fotos aus dem Fotodrucker eines Drogeriemarktes stammen und schnell vor Ort in den Blanko-Fotokalender geklebt wurden. Denn zumindest diese Fotomotive mussten vorab extra fΓΌr den Zweck geschossen werden.

Der Stolz, mit dem die MÀnner ihren Bierbauch in dem Kalender prÀsentierten, ist großartig, denn sie zeigen: Ich liebe mich und meinen Kârper, so wie er ist. Und genau das sollten wir auch.

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe" ΓΌber Liebe, Partnerschaft und Sex.

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