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Die besten Masshemden in Deutschland


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Die besten Masshemden in Deutschland

Uwe Kauss - wanted.de

01.06.2015Lesedauer: 5 Min.
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Zum guten Anzug gehört ein perfektes Maßhemd dazuVergrößern des Bildes
Zum guten Anzug gehört ein perfektes Maßhemd dazu (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es ist seit hundert Jahren ein wichtiger Teil des Auftritts im Geschäftsleben: Ein teurer Anzug. Doch meist zeigt sich darunter ein verrutschtes, schlecht sitzendes Hemd – das war's mit Ausstrahlung und Seriosität. Wer Stil beweist, trägt daher . Es sitzt - in jeder Lebenslage. wanted.de gibt Einblicke in die Arbeit eines renommierten Hemdenschneiders – und nennt die besten Betriebe.

Der Frankfurter Maßschneider Kurt Bechtloff fertigt seit 1965 nur Maßhemden in Handarbeit. Keine Damenblusen, Anzüge oder Hosen. "Damals war das eine interessante Nische", erzählt er, "und daran hat sich nichts geändert". Bechtloff hat sich bei einem renommierten Schneider ausbilden lassen und später den Betrieb des Vaters übernommen. Seine Kunden seien "eher konservative Menschen, die Maßanzüge tragen. Ich fertige ihnen die passenden Hemden." Mehr erzählt er nicht. Bechtloff ist sehr diskret.

Nähte, Fäden, Kragen

Doch was unterscheidet ein Maßhemd von der Kaufhausware? Zunächst einmal besonders enge Nähte: Die Hemden halten ewig. Fäden aus Baumwolle, keine Synthetik: Somit schneidet der Faden nicht in den Stoff. Die Kragen – sind bei besonders hochwertigen Hemden komplett aus gefaltetem Stoff, also nicht aus Karton gefertigt. >>

Hilfreich ist auch die Faustregel: Stoff in der Faust zusammenknittern, dann loslassen – guter Stoff entfaltet sich subito. "Konfektionshemden sind heute gut gefertigt", sagt er. "doch es geht um die perfekte Passform." Seine Hemden seien "an den Körper und seine Haltung genau angepasst". Runder Rücken, ein Bauch, zu lange Arme – das alles wird von ihm bespoke - also wie besprochen - berücksichtigt. Beim Arm hilft übrigens die Daumenregel: Das Hemd endet genau eine Daumenbreite über dem Knöchel. Ein aufmerksamer Schneider wird zudem Platz lassen für die Uhr am Handgelenk.

Und weiter: "Derzeit trägt man Hemden eher tailliert, da kann ich am Rücken zwei bis vier feine Fältchen vorsehen, damit es bequem sitzt." Zudem verwendet er nur hochwertige Perlmuttknöpfe. Sie seien an beiden Seiten gerundet, "damit sie sich leicht schließen lassen". Für ihn ist das Maßhemd vor allem der Ausdruck von Persönlichkeit: "Wer einen eigenen Stil pflegt, will seine Hemden nicht nach der Mode richten müssen", erklärt er, "bei mir bekommt er sie so, wie er es wünscht." Bechtloff führt ein Musterlager, in dem 1500 bis 2000 Stoffe zu finden seien. >>

Oft verarbeitet er langstaplige, also langfaserige Baumwolle aus Ägypten, die besonders leicht sei und feinste Qualität biete. Förmliche Hemden dagegen schneidert er meist aus Baumwolle der Webart Popeline, die sehr glatt mit leichtem, natürlichen Glanz aussehe. Twill und Oxford wirken dagegen sportlich und aufgelockert. Da fällt die Auswahl schwer – vor allem, weil jeder Stoff in bis zu 20 Varianten zu haben ist. Nicht leicht sei zudem die Entscheidung über die Blickdichte – das Unterhemd geht ja niemand etwas an. "Vor allem bei weißen Hemden ist blickdichter Stoff immer recht schwer. Da muss man abwägen." >>

Der Kragen hängt davon ab, welche Krawatten der Kunde trägt. Der schlichte Kent-Kragen passt am besten mit kleinem Krawattenknoten. Wer den großen Windsor liebt, sollte eher den weiteren Hai-Kragen wählen, dessen Name von seinen Zähnen abgeleitet ist. Der Button-down-Kragen dagegen ist wieder für den kleinen Krawattenknoten geeignet. Manschetten trägt man lang oder eher kurz, schräg oder gerundet - je nachdem, ob Manschettenknöpfe sie verzieren. Früher gehörten Initialen über dem Gürtel zum Maßhemd dazu. "Das Internet hat das entwertet, die gibt’s heute überall", sagt Kurt Bechtold. Deswegen stickt er sie nun "gern unterhalb des Gürtels. Im Hotel etwa lässt sich das Hemd damit immer noch leicht zuordnen."

Ein Maßhemd kostet bei ihm zwischen 220 und 400 Euro – die erste Mindestabnahme seien drei Stücke. "Wir nähen nach dem Maßnehmen zunächst ein Modell aus Stoff. Der Kunde probiert, wir ändern und korrigieren, bis es passt. Erst danach wird das Hemd gefertigt." Das daure meist zwischen acht Tage und vier Wochen. Die günstigere Variante ist die Maßkonfektion. Auch hier werden oft edle Stoffe verwendet, aber gefertigt werden die Stücke zentral unter Industriebedingungen. Oft genügt es, ein passendes Hemd als Vorlage einzuschicken. Die Beratung entfällt dann allerdings.

Top-Maßschneider

Damit zu unseren Favoriten. wanted.de hat fünf empfehlenswerte Maßschneider und fünf Maßkonfektionäre zusammengestellt. Die Maßschneider, die jeden Stich in Handarbeit fertigen, sind selten geworden. >>

Kurt Bechtloff in Frankfurt-Sachsenhausen hat 50 Jahre Berufserfahrung nur mit Maßhemden – und seinen Kunden. Das zählt. Dühnforth und Wulff in Hamburg gehört ebenso in diese Kategorie, obwohl die Eigentümer eine jüngere Generation verkörpern. Hanne Wolff und Sandro Dühnforth aus Hamburg sind Maßschneidermeister, die nur im eigenen Atelier fertigen – auch Anzüge, Fracks und Mäntel. Ein Maßhemd ist ab 300 Euro zu haben. Der Wiener Maßschneider Niedersuesz blickt auf eine 175-jährige Tradition zurück. Die Familie übernahm 1976 den Betrieb des einstigen Sultanats- Hof- und Kammerlieferanten C.M Frank, der den "Wiener Stil" bei Herrengarderobe prägte. Jedes Stück wird mit Stil und per Hand geschneidert.

Hemden für Karajan

Seit über 60 Jahren schneidert in Berlin das Maßatelier Fasan Hemden, Blusen und Pyjamas. Viele Prominente ließen und lassen dort fertigen, darunter Herbert von Karajan. Das Maßhemd ist ab 250 Euro zu haben. Mit über 50 Jahren gehört auch das Maßatelier Dresden zu den Traditionsbetrieben. Der Betrieb wurde 1953 als Kürschnerei gegründet, 1976 begann die Maßschneiderei mit Sondergenehmigung. Heute fertigt Jörg Böhme Maßhemden, Anzüge, Sakkos und mehr. Bei der Maßkonfektion gehört Campe und Ohff aus dem nordhessischen Lauterbach zu den empfehlenswerten Manufakturen. Shops betreibt das Unternehmen in Hamburg und Berlin, aber auch per Internet kann man sein Maßhemd bestellen (ab 75 bis über 125 Euro).

Die Fine Cotton Company aus Aachen bietet Maßhemden per Internet ab 99 Euro an. Wer bei Aachen wohnt, kann für 30 Euro Aufpreis den Berater zum Vermessen auch ins Haus kommen lassen. Der Konfektionshemden-Klassiker Van Laack bietet ebenfalls Maßarbeit an. Das Vermessen geschieht nach Verabredung in einem seiner Shops, das Nachbestellen ist per Telefon möglich. Maile in München arbeitet ebenfalls mit dem Internet. Wer nicht in die Manufaktur zum Messen kommen kann, kann zuhause auch selbst das Maßband anlegen. Ein Hemd ist hier ab 150 Euro zu haben. Rieder im pfälzischen Herxheim hat über 3000 Stoffmuster vorrätig und bietet Hightech: Mit einem 3D-Bodyscanner wird der Körper vermessen, ein "virtueller Spiegel" zeigt dem Kunden das gewählte Hemd am Körper auf dem Bildschirm – und die Daten gehen direkt in die Fertigung. Bilder zur Herstellung der edlen Hemden und der Hersteller finden Sie in unserer Fotoshow.

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