t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

Blaue Wunder am Gletscher


Spannende Eisgrotten
Blaue Wunder am Gletscher

Christian Haas/srt

23.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Eisgrotten sind faszinierende Gebilde.Vergrößern des Bildes
Eisgrotten sind faszinierende Gebilde. (Quelle: Daniel Zangerl)

Einen Gletscher mit Skiern oder zu Fuß zu überqueren, ist mitunter aufregend. Noch aufregender aber ist es, einen Gletscher von innen zu durchwandern. Schauen Sie sich die Gletscher-Höhlen in unserer Foto-Show an.

Abenteuer in Tirol

Allein in Tirol haben sich in den vergangenen Jahren vier Orte aufgetan, ein solch eiskaltes Vergnügen zu bieten - auch im Winter. Zum Beispiel am Hintertuxer Gletscher, wo erst seit rund fünf Jahren auf 3250 Metern Höhe eine neue Attraktion entstanden ist: der nur drei Gehminuten von der Bergstation des "Gletscherbus 3" entfernte "Natur Eis Palast". Während einer 45- bis 60-minütigen Tour (es werden auch zweistündige wissenschaftliche Führungen angeboten) spazieren die Besucher rund 30 Meter unter der Oberfläche durch eine natürliche, zufällig entdeckte Gletscherspalte - weltweit einmalig. Da geht es ganzjährig, gut behelmt und von einem Guide geleitet über Stege und Leitern und vorbei an zauberhaften Eisformationen, gefrorenen Wasserfällen und lupenreinen Eiskristallen, die mit farbigen Scheinwerfern stilvoll in Szene gesetzt werden. Auch etliche Eisschnitzereien sorgen für ein eindrucksvolles Ambiente.

Der Star am Pitztaler Gletscher

Auch am Pitztaler Gletscher ist der Star das Eis selbst. Die auf rund 2700 Metern Höhe und direkt neben der Mittelbergbahn gelegenen Eisabbrüche des Mittelbergferners ermöglichen Profis und ambitionierten Eiskletterern trotz mittlerweile geschrumpfter Fläche ein ideales Trainingsgebiet, und das rund ums Jahr. Die halbkreisförmige Gletschereishöhle wartet mit stark überhängenden und senkrechten Abbrüchen auf, aber ebenso mit leichteren Routen am Randbereich. Hier bereiten sich Kletterprofis nicht nur auf die extremen Routen markanter Wasserfälle im Alpenraum oder in Kanada vor, sondern trainieren dort auch für Weltmeisterschaften und den Weltcup, die vermehrt auf künstlich geschaffenen Eistürmen wie dem Pitztaler Big Ben abgehalten werden. Manch einem wird da schon vom Zuschauen ganz schwindelig. Gut zu wissen: "Normale" Führungen sind im Winter nur mit Guide möglich - und nur auf Anfrage.

Eishöhle im Stubaital

Die jüngste Eishöhle befindet sich im Stubaital und ist im Gegensatz zu den anderen mit tatkräftiger Unterstützung des Menschen entstanden. Seit Juli 2014 hat die auf knapp 3000 Meter Höhe gelegene Gletscher-Eisgrotte, die in Zusammenarbeit mit Glaziologen der Universität Innsbruck 30 Meter unter der Skipiste entstand, geöffnet, täglich von 11.30 bis 15.30 Uhr. Entlang eines zwei Meter breiten Erlebnispfads erfahren Interessierte dort alles über Gletscherphänomene und wie der 150 Meter lange Rundgang - ökologisch korrekt - ins Eis gebaut wurde. In der 2,5 Meter hohen und zwei Meter breiten Höhle selbst stoßen Besucher dann auf einzelne Eisschichten und Wechsellagerungen. Spannend zu sehen, wie sich hier das strahlende Weiß vom Gletschereis in ein mystisches Blau wandelt. Spannend auch, wie die hier angebrachten Zeittafeln die Entwicklung der Gletscher beschreiben und geben Informationen zu Klima und geschichtlichen Ereignissen. Grafiken veranschaulichen das Gletscherfließen und das Eisalter. Bei so viel Information freut man sich aufs selber aktiv werden, so darf man Steine aneinander reiben, um Gletscherschliff zu imitieren oder mit einem Schüttelrohr die Entstehung von Gletschermilch nachstellen.

Entspannung am Kaunertaler Gletscher

So viel Aufhebens wird am Kaunertaler Gletscher nicht gemacht. Die dortige Eisgrotte spielt ohnehin eine Sonderrolle. Denn diese ist nur im Sommer zu besichtigen. Auf einem gesicherten Pfad, gerade einmal rund 300 Meter vom Gletscherrestaurant entfernt, gelangen Besucher dann zu den beiden rund 40 Meter langen, begehbaren Gletscherspalten sowie zu einer Gletscherhöhle. Dort lässt sich durch die natürliche Beleuchtung das mindestens 100 Jahre altes Eis, das im Laufe der Jahre aus dem Nährgebiet des Weißseeferners bis in den Bereich der begehbaren Gletscherzunge geflossen ist, in seiner ganzen Schönheit bewundern. Es gilt das Motto: Anfassen ausdrücklich erlaubt! Und bis Besucher wieder die Gletscherspalten begehen können, bleibt ihnen ein anderes Tunnelerlebnis: In dieser Wintersaison wurde am Kaunertaler Gletscher ein 140 Meter langer und sieben Meter breiter Skitunnel eröffnet, der die Karlesjoch-Pisten mit der schwarz markierten Wiesejaggl-Piste verbindet.

Weitere Informationen:
Allgemein: www.tirolergletscher.com
Hintertuxer Gletscher: Die reguläre Tour (ohne Anmeldung) im Natur Eis Palast kostet zzgl. zum Bergbahnticket 8 Euro, www.hintertuxergletscher.at
Stubaier Gletscher: Eintritt 5 Euro zzgl. zum Bergbahnticket, www.stubaier-gletscher.com
Pitztaler Gletscher: kein Eintritt, Führungen auf Anfrage, www.pitztaler-gletscher.at
Kaunertaler Gletscher: kostenlose Führungen (nur im Sommer), www.kaunertaler-gletscher.at

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website