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Urlaub in Rom: Mit dem Roller durch die Ewige Stadt


Rom auf zwei Rädern
Mit dem Roller durch die Ewige Stadt

S. Ehegartner/srt

Aktualisiert am 12.06.2015Lesedauer: 4 Min.
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Rom mit dem Roller ist ein einmaliges Erlebnis.Vergrößern des Bildes
Rom mit dem Roller ist ein einmaliges Erlebnis. (Quelle: S. Ehegartner/srt)

Glyzinienduft mit einem Hauch Abgas, ab und zu das Aroma von gerösteten Kaffeebohnen und einer Holzofenpizza: So kann der Geruch auf einer Vespatour durch Rom am besten beschrieben werden. Kaum eine Stadt eignet sich besser für eine Erkundung mit dem Kultroller als Rom. Das wusste schon Audrey Hepburn alias Prinzessin Ann, als sie im Film "Ein Herz und eine Krone" mit wehendem Rock durch die Ewige Stadt brauste. Wie gut, dass es inzwischen Motorroller in vielen Varianten vor Ort zu mieten gibt. Also: Sonnenbrille auf und hinein ins Getümmel. Schauen Sie sich Impressionen solch einer Tour auch in unserer an.

Ein guter Start für einen Rollerbummel ist die Piazza Venezia

Coraggio, Mut, braucht es schon, sich ins offensichtliche Chaos zu werfen. Am besten man tut einfach so, als wäre es völlig normal zu hupen, sich nicht an Spuren zu halten und ein bisschen zu drängeln. Mitrollen heißt die Devise. Der Verkehrspolizist auf dem Podest am Ende der Via del Corso winkt den Verkehr mit seinen weißbehandschuhten Händen weiter. Wo solls mit all der Freiheit also jetzt hingehen? Erst mal ein bisschen die Stadt erkunden und dann vielleicht auf den Pincio, den Aussichtspunkt oberhalb der spanischen Treppe. Einer der Wege dorthin führt am Präsidentenpalast auf dem Quirinal vorbei. Aus Bars erklingen Stimmen, Lachen und Tassenklirren. Gerüche, teils modrige aus geöffneten Kellerfenstern, teils süße von den bepflanzten Balkonen ziehen vorbei. Eine Taube vergisst, dass sie Flügel hat und möchte über die Straße laufen. Das lässt sie besser. Denn der Busfahrer auf der Gegenspur legt seinen 15-Tonner so lässig in die Kurve, als würde auch er auf einem Roller sitzen. Jeder ist hier auf seine Art ein Künstler.

Oben auf dem Quirinalshügel öffnet sich linkerhand ein weiter Platz. Eigentlich ideal, um ein paar fröhliche Pirouetten zu drehen. Wären da nicht die strengen Palastwachen. Die kann man übrigens mit etwas Glück gegen 15 Uhr bei der Wachablösung beobachten. Mit Musik und exaktem Zeremoniell wechseln sich täglich andere Militärgruppen bei der Bewachung des Präsidenten ab. Ist er überhaupt da? Das kann man auf der Weiterfahrt durch einen Blick nach links in das Seitentor feststellen. Steht eine Wache zentral mit Säbel und Federhelm dort, ist "il presidente" im Haus.

Jasminduft unter dem Helm

Aus dem kleinen Park gegenüber dringt Jasminduft unter den Helm. Fast geht über diesem Geruchserlebnis der Anblick der vier Brunnen ("quattro fontane") an der nächsten Ampel unter. Die kurze Rotphase - natürlich in erster Reihe - reicht gerade aus, um alle vier Figuren auf den Brunnen zu betrachten. Sogar das Warten an der Ampel kann auf zwei Rädern in Rom eine Wonne sein. Füße hoch, die Fahrt geht weiter. Damit auch die Ohren auf ihre Kosten kommen, kommt jetzt der Tunnel dran, der von der Via Nazionale abzweigt. Denn auch wenn die Vespa eher ein Nähmaschinengeräusch als ein sonores Grollen von sich gibt - Spaß macht es allemal, durch diesen breiten, hellen Tunnel zu brettern. Fröhliches Hupen gilt als Kavaliersdelikt und löst bestenfalls gutmütiges Schmunzeln oder Gegenhupen bei den anderen Verkehrsteilnehmern aus.

Kein Wunder, dass man sich oben an der Trinitá dei Monti, der Kirche über der spanischen Treppe, inzwischen wie ein waschechter Römer fühlt. Für die Gäste, die aus dem traditionellen Luxushotel Hassler treten und in ein Taxi steigen, bleibt nur ein mitleidiger Blick. Was denen nicht alles entgeht. Jetzt ist Zeit für eine kleine Verschnauf- und Staunenpause an der Mauer oberhalb der spanischen Treppe, am Pincio. Maler haben ihre Staffeleien aufgebaut. Logisch bei dem Panorama. Aber mehr als ein Blick ist für die Kunstwerke nicht drin. Eine Leinwand wäre eindeutig zu sperrig.

Rasen, Statuen und ein kleiner See

Wem nach den lebhaften Straßen der Sinn nach Natur und Grünem steht, findet im Park der Villa Borghese eine grüne Oase. Nur ein kleiner Schwenk rechts den Hügel hoch und schon breiten sich Grasflächen, Alleen mit Statuen und sogar ein kleiner See mit Bootsverleih aus. Romantiker haben sich für ein Picknick gerüstet und eine Decke in den Gepäckkoffer gepackt. Im Schatten der Schirmpinien schmecken Schinken, Parmesan und ein Schlückchen Rotwein besonders gut. Der Espresso und eine fantastische Aussicht werden anschließend im Garten der "Casina Valadier" genossen.

Die Weiterfahrt führt nun zwangsläufig bergab zur Piazza del Popolo. Von dort aus ist der Weg zum Petersdom nicht weit. Die Anfahrt über die Via della Conciliazione macht auch auf Nicht-Katholiken Eindruck. Wären da nicht die Absperrungen um den Petersplatz - man könnte so schön bis vor die Stufen des Petersdoms fahren. Aber auch hier findet sich rasch ein Parkplätzchen für den, der sucht. Was kann es jetzt noch für eine Steigerung geben? Natürlich den Gianicolo hoch über Rom. Das ist der Ort, an den jeder anständige (oder eben nicht) Römer seine Freundin zum Schmusen bringt. Tagsüber sind eher Touristen da. Aber kaum geht die Sonne unter, parken zahlreiche Autos und Roller in erster, zweiter und dritter Reihe, um den Tramonto, den Sonnenuntergang, mit der oder dem Liebsten auf der warmen Steinmauer zu genießen.

Die ganze Stadt liegt zu Füßen

Nun steht man da, die ganze Stadt zu Füßen, die Vespa im Hintergrund, genügend Benzin im Tank - das hier ist das Dolce Vita! An der Fontana Paola vorbei schlängelt sich die Straße nach Trastevere hinunter. Bei einem Teller Pasta und einem Glas Wein auf der Piazza Santa Maria findet die römische Rundfahrt ein würdiges Ende. Der Brunnen in der Platzmitte plätschert, Straßenkünstler schlucken Feuer, rundum herrscht fröhlicher Trubel. Die rechte Hand ist ein wenig zittrig vom Gas geben, aber schöner kann es Audrey Hepburn in ihren "römischen Ferien" auch nicht gehabt haben.

Weitere Informationen zu Rollerverleih und Sehenswürdigkeiten

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