Nur so groß wie eine Kaffeebohne Ministerium warnt vor Japankäfer – erhebliche Schäden möglich

Ein kleiner Käfer bereitet dem Landwirtschaftsministerium große Sorgen. Der invasive Japankäfer kann massive Schäden anrichten.
Er ist nur etwa so groß wie eine Kaffeebohne, doch sein Appetit ist gewaltig. Der Japankäfer frisst Blätter, Wurzeln und Früchte von mehr als 400 Pflanzenarten. In der Schweiz und in Norditalien richtet er bereits erhebliche Schäden an. Nun ruft das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) die Bevölkerung in einer Broschüre zur Mithilfe auf: Wer den Japankäfer entdeckt, soll ihn melden und einfangen.
Wie man den Japankäfer erkennt
Der Japankäfer (Popillia japonica) misst nur rund einen Zentimeter in der Länge. Sein Kopfteil schimmert grün, die Flügeldecken sind kupferbraun. Er ähnelt dem heimischen Gartenlaubkäfer, doch es gibt ein klares Unterscheidungsmerkmal: zwölf kleine, weiße Haarbüschel an den Seiten seines Hinterleibs.
Zur Identifikation helfen auch die Bildvergleiche der Broschüre: Dort ist der Japankäfer neben ähnlichen Käferarten wie Rosenkäfer, Maikäfer, Marienkäfer und Gartenlaubkäfer mit Hinweisen auf Form, Farbe und Größe abgebildet.
Warum der Käfer so gefährlich ist
Die Gefahr geht nicht nur von den ausgewachsenen Käfern aus – sondern auch von ihren Larven, heißt es vom BMLEH. Diese fressen bevorzugt Pflanzenwurzeln, besonders von Gräsern. Die erwachsenen Käfer befallen hingegen Blätter und Früchte. Besonders auffällig: der sogenannte Skelettierfraß, bei dem nur die Blattadern übrig bleiben.
Weil der Japankäfer in Europa keine natürlichen Feinde hat, kann er sich rasend schnell vermehren. Das kann in kurzer Zeit zu massenhaften Vorkommen führen, mit dramatischen Folgen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Natur. Ertragseinbußen in Obstplantagen, kahle Felder und geschwächte Bäume wären die Folge.
So können Käferjäger helfen
Das Ministerium ruft dazu auf, beim Fund eines Japankäfers sofort den zuständigen Pflanzenschutzdienst zu informieren. Idealerweise sollten Fundort und Datum gemeldet sowie ein Foto von oben und von der Seite gemacht werden. Wenn möglich, sollte der Käfer in einem verschließbaren Glas eingefangen werden. Ein QR-Code auf dem offiziellen Informationsblatt führt direkt zum Meldeformular.
Außerdem bittet das Ministerium Reisende um erhöhte Aufmerksamkeit. Da der Käfer oder seine Eier über Fahrzeuge, Gepäck oder Pflanzen eingeschleppt werden können, sollten besonders Rückreisende aus betroffenen Regionen ihr Auto und Gepäck kontrollieren und keine Pflanzen, Schnittblumen, Früchte oder Gemüse mitbringen.
Noch ist es nicht zu spät
In Deutschland wurde der Japankäfer bisher noch nicht dauerhaft nachgewiesen. Doch die Nähe zu befallenen Regionen in der Schweiz und Norditalien erhöht das Risiko einer Einschleppung deutlich. "Deshalb zählt jetzt jede Meldung, jeder Fund und jede Aufmerksamkeit", heißt es von der Behörde.
- bmleh.de: "Flyer: Japankäfer stoppen: Helfen Sie mit!"
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