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Kulturhauptstadt Marseille: Die Herbe mit Charme

Rasso Knoller

07.02.2013Lesedauer: 4 Min.
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Marseille ist die Kulturhauptstadt 2013.Vergrößern des Bildes
Marseille ist die Kulturhauptstadt 2013. (Quelle: imago-images-bilder)

"Sie können kommen, wann Sie wollen, wir garantieren Ihnen ein volles Programm." Der Mann, der diese Versprechungen macht, muss es wissen. Er heißt Ulrich Fuchs und steht als Manager hinter dem Projekt Kulturhauptstadt 2013. Schon 2009 hat er das Kulturhauptstadtprojekt in Linz geleitet und schwärmt davon, dass es im Jahresverlauf über 900 Veranstaltungen in geben wird.

Eines der Top Events ist die Ausstellung "Grand Atelier du Midi". Das Projekt zeigt die Werke von Künstlern, die in der Provence gearbeitet haben. Da das besondere Licht der Region viele der Großen inspirierte hat, werden ab Juni unter anderem Werke von Beckmann, Braque, Cézanne, Dali, Gaugin, van Gogh, Matisse und Picasso zu sehen sein. Ein Teil der Ausstellung wird im frisch herausgeputzten Palais Longchamp gezeigt, der andere in Aix-en-Provence ausgestellt. Auch weitere Städte der Provence sind Teil des Kulturhauptstadtprojekts.

Marseille hat sich rausgeputzt für seine Gäste. Bis zuletzt wurde renoviert und restauriert, aufgehübscht und neu gebaut. Gleich zwei neue Museen sind entstanden - besonders beeindruckend ist das Museum für europäische Zivilisationen und den Mittelmeerraum.
Einen Stadtrundgang sollte man ganz oben beginnen, sagt die Fremdenführerin Josiane Bercier. >>

Oben, am höchsten Punkt der Stadt, einem 147 Meter hohen Kalkfelsen, überblickt die Kirche "Notre Dame de la Garde" Marseille. Sie ist Wahrzeichen und Aussichtpunkt zugleich. "Von dort oben kann man sehen, wie riesig Marseille ist", so Bercier. Man blickt hinab auf den Alten Hafen, den Vieux Port, mit den beiden wuchtigen Forts St. Jean und St. Nicholas an der Hafeneinfahrt. Die Kanonen der Befestigungen waren einst nicht hinaus aufs Meer gerichtet, sondern in Richtung der Stadt. Die Marseiller hatten schon immer ihren eigenen Kopf und deswegen wollte sich der König deren Loyalität unter Androhung von Waffengewalt sichern.

Was man von der Aussichtplattform vor "Notre Dame de la Garde" nur erahnen kann, sind die kleinen Gassen der Altstadt. Lange Zeit wollte hier niemand wohnen. An den alten Häusern begann nicht nur der Putz zu bröckeln. Inzwischen gehört der Bezirk am Hafen zu den beliebtesten der Stadt. Wohnungen in der ersten Reihe am Meer können sich nur noch die Superreichen leisten. >>

In den Gassen dahinter haben sich Künstler und Stundeten angesiedelt, mit ihnen kamen Galerien, Kneipen und Restaurants.

Ein Platz an der Sonne - 300 Tage lang

An 300 Tagen im Jahr scheint in Marseille die Sonne, daher spielt sich das Leben oft draußen ab. Viele Plätze der Stadt verwandeln sich in der warmen Jahreszeit in riesige Freiluftcafés. Schon längst Klassiker sind die Restaurants entlang des Cours Honoré d'Estienne d'Orves - allen voran das Les Arcenaulx, das von zwei Schwestern geführt wird. Eine der beiden kümmert sich um das Restaurant, die andere um die danebenliegende gleichnamige Buchhandlung. Sehenswert sind beide. In den Räumen, in denen sie untergebracht sind, kann man noch das Flair alter Zeiten nachempfinden.

Rotwein statt Champagner

Marseille ist keine Stadt der Reichen. Man trinkt eher ein handfestes Glas Rotwein, als mit abgespreiztem kleinen Finger Champagner. Und doch sind sie alle da - die Boutiquen und Läden der Edelmarken. Nebeneinander aufgereiht findet man sie in der Rue Paradis und ihren Nebenstraßen. Weiter nördlich um den Cours Julien herum werden die Einkäufe dann günstiger, aber nicht zwingend weniger originell, denn hier haben, ähnlich wie in der Altstadt, viele Künstler ihre Ateliers.
Doch egal, was man eingekauft hat, ohne eine Zikade in der Tasche sollte niemand Marseille verlassen. Ob als Seife, Keramikfigur, Schmuck oder Gebäck - Zikaden, die Wahrzeichen der Provence, bringen nach dem Glauben der Einheimischen Glück.

Essen im Sternehimmel

Auch in Sachen Genuss hat die Kulturhauptstadt 2013 viel zu bieten. Mit Drei Sternen hat der Guide Michelin das Le petite Nice ausgezeichnet. >>

Zur exzellenten Küche kommt auch die perfekte Lage am Meer.
Trinken mit den Einheimischen können Sie im La Part des Anges. Hier trifft sich Marseille zum Wein. Die Auswahl ist riesig. Wer beim Kaffeetrinken auch etwas schmökern möchte, findet im Cup of Tea die Buchhandlung und das Café in einem. In der Rue Caisserie 1 nur wenige Schritte hinter dem Rathaus.
Die Altstadt von Marseille wurde in den letzten Jahren vor allem bei Künstlern populär. Schon immer da war Hubert Oddo mit seinem Atelier.

Viele Highlights in der Stadt der Seifen

Stadt der Plätze: Die Menschen aus Marseille sind gern draußen - die Plätze der Stadt werden für die meisten zum Wohn- und Esszimmer. Ob in Restaurants, Kneipen, Cafés oder Eisdielen - im Sommer sind die Sitzplätze im Freien schnell belegt. Besonders viel los ist am Place des Pistoles, dem Place de Lenche, dem Cours Julien und dem Cours Honore d'Estienne d'Orves.
Typisch für Marseille sind Seifen. Da der Name nicht geschützt ist, kommt nicht jede Marseiller Seife auch wirklich aus der Stadt. Das Original bekommt man bei der Savonnerie Marseillaise in der Haupteinkaufsstraße La Canebière. Santons sind eigentlich Krippenfiguren und typisch für die Provence. Man kauft sie in Marseille aber nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Besonders bekannt sind die Figuren von Arterra.
Mit Heiligen hat auch die Navette des Accoules zu tun. Das Schiffchen in Gebäckform symbolisiert die Ankunft der Apostel in der Stadt. Richtige Navettes kann man nur in zwei Bäckereien kaufen, eine davon gehört José Orsoni.
Ummittelbar vor der Stadt liegt auf einer Felseninsel das Château d'If. Laut Alexandre Dumas lebte hier der Graf von Monte Christo. Die Realität war wesentlich prosaischer. Die Festung war einst ein Gefängnis.

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