Menschenmassen in der Schweiz Alpental reagiert mit Maßnahme gegen großen Andrang

Ein Schweizer Alpental wird von Tagesbesuchern heimgesucht. Sie kommen meist nur für ein paar Fotos.
Überall auf der Welt erleben Reiseziele einen Massenandrang an Touristen. In Südtirol sollen Besucher am Fuß des Dolomiten-Berges Seceda an einem Automaten fünf Euro Eintritt zahlen. In Venedig beschweren sich einheimische Geschäftsleute über "Hungerleider"-Touristen, die zuhauf in die Lagunenstadt strömen, dort aber kein Geld lassen. Und Bozen in Italien steht kurz vor dem Verkehrskollaps.
Nun meldet auch ein Schweizer Alpental, dass aus Urlaubsgästen zuletzt Menschenmassen geworden sind. Wer ins Lauterbrunnental kommt, um sich die berühmten Trümmelbachfälle anzuschauen, steht in einer Hunderte Meter langen Schlange. Der auf TikTok veröffentlichte Film eines Besuchers zeigt Wartende, die im Regen ausharren.
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Das Nachrichtenportal "20min.ch" schreibt: "Die Parkplätze sind voll, laufend kommen neue Autos und Busse an." Was die Einheimischen besonders ärgert: In der Hochsaison überrennen Tagestouristen Lauterbrunnen – viele kommen nur für ein Foto.
Gletscherwasser stürzt ins Tal
Lauterbrunnen ist eine Gemeinde in den Schweizer Alpen. Das Lauterbrunnental ist berühmt für seine steilen Felsen und mehrere Wasserfälle, darunter den 300 Meter hohen Staubbachfall und die Trümmelbachfälle. Hier stürzt das Gletscherwasser die Felswand hinunter und an Aussichtsplattformen vorbei.
Ein Dorfbewohner sagte dem Nachrichtenportal: "Ich rege mich nicht über die Touristen auf. Wenn sie sich anständig verhalten, haben wir keine Probleme." Doch seit ein paar Jahren kämen viele nur noch, um ein Foto für die sozialen Medien zu machen, und reisten gleich wieder ab. "Das ist die neue Handygeneration."
"Wir haben schon erlebt, dass Leute in unseren Garten kamen und Äpfel pflückten, ohne Rücksicht darauf, dass es ein privates Grundstück ist", sagte eine andere Anwohnerin, die oberhalb des Ortes Lauterbrunnen lebt. Viele hätten begonnen, ihre Gärten abzusperren. Früher habe man das nicht gemacht. "Damals stellten wir Zäune wegen des Viehs auf, und heute wegen der Menschen", sagt sie.
- 20min.ch: "Lauterbrunnen BE: Heute stellen wir Zäune wegen Menschen statt Vieh auf"
- tiktok.com: Beitrag von @gswtravel
- lauterbrunnen.swiss: "Lauterbrunnen – Das offizielle Tourismusportal"