Verbindung nach Bremerhaven Legendärer Liner "United States" vor ungewisser Zukunft
Einem legendären Schiff mit enger Verbindung nach Bremerhaven droht die Versenkung. Die Frage ist nur: Bleibt es als Riff erhalten?
Die Verbindung zwischen Bremerhaven und dem Ozeanliner "United States" ist eng. Zwischen 1953 und der Außerdienststellung im Jahr 1969 steuerte das Schiff insgesamt 167 Mal die Columbuskaje an und brachte insgesamt mehr als eine Million Menschen über den Atlantik nach New York. Bis heute ist die "United States" Titelträgerin des Blauen Bandes als schnellster Dampfer auf der Transatlantikroute. Doch nun droht dem Schiff, das seit 1996 in Philadelphia aufliegt und verrottet, womöglich endgültig ein unwürdiges Ende.
Nach einem Gerichtsbeschluss muss die "United States" ihren langjährigen Liegeplatz am Pier 82 in Philadelphia verlassen. Die Frist endet am Donnerstag, 12. September, wie die "Nordsee-Zeitung" (NZ) berichtet.
Findet die gemeinnützige Organisation "SS United States Conservancy", die sich um den Erhalt des legendären Schiffes bemüht, keinen neuen Liegeplatz, bleiben nur zwei Alternativen, heißt es. Entweder würde das 72 Jahre alte Schiff verschrottet oder versenkt oder es findet als Taucherattraktion vor der Küste Floridas eine neue Aufgabe.
Ein künstliches Riff vor Florida?
Dieses Szenario verkünden laut "NZ" bereits mehrere US-Medien. Die Conservancy bestätigt, in Florida darüber zu verhandeln, die "United States" als künstliches Riff zu versenken und ein Museum an Land zu betreiben. Das sei zwar nur eine Option, aber immerhin eine bessere Lösung als die Fahrt zum Abwracker.
Was sagt die Fangemeinde aus Bremerhaven zum Schicksal des Schiffes? Die Lloyd Werft hatte seit der Stilllegung mehrfach an Plänen gearbeitet, die "United States" in ein Kreuzfahrtschiff umzubauen. Zuletzt gab es 2016 eine weit fortgeschrittene Idee, den Dampfer zu einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff umzugestalten. Es wurden sogar Zeichnungen angefertigt, die das spätere Aussehen des Schiffs zeigten. Die beiden traditionellen Schornsteine in Blau, Weiß und Rot, die dem Schiff den Spitznamen "Big U" einbrachten, sollten erhalten bleiben.
Eine Kaufoption ließ man dann aber verstreichen, weil das Unterfangen mehr als 800.000 US-Dollar verschlungen hätte, und die Instandhaltung wäre in der Zukunft ein riesiger Posten geworden. Ein Beispiel: Der größtenteils noch genietete Rumpf allein hätte jährliche teure Dockungen erfordert. Das Projekt rechnete sich nicht.
- nordsee-zeitung.de: "Die Lloyd Werft in Bremerhaven hatte große Pläne mit der 'United States'"