Parfüm-Test: Coty und Dior laut "Öko-Test" mit Schadstoffen belastet

Parfüms zählen zu den häufigsten Geschenken unter dem Weihnachtsbaum. Doch ein Test zeigt nun, dass in zahlreichen von ihnen Schadstoffe stecken.

Naturkosmetik ist nicht immer besser oder gesünder als konventionelle Produkte. Das zeigt unter anderem eine aktuelle Untersuchung von "Öko-Test" (Ausgabe 12/2023). Denn sowohl in konventionellen Parfüms als auch in zertifizierter Naturkosmetik fanden die Tester zahlreiche Problemstoffe in hohen Mengen. Vor allem bei den beliebtesten Düften.

"Öko-Test": Zahlreiche Giftstoffe in diesen Parfüms

Von den insgesamt 20 getesteten Eaux de Parfum für Frauen fielen 8 mit "ungenügend" durch. Darunter vor allem beliebte und bekannte Düfte wie "Chloé Eau de Parfum" von Coty und "Dior Miss Dior Absolutely Blooming Eau de Parfum" von Christian Dior. Die Gründe sind die zahlreichen bedenklichen und/oder umstrittenen Inhaltsstoffe sowie UV-Filter, die bei den Produkten gefunden wurden.

So konnte das Labor in "Chloé Eau de Parfum" sowohl Citronellol als auch Geraniol, künstlichen Moschusduft, Cashmeran und Hydroxycitronellal nachweisen. Citronellol kann laut Umweltbundesamt Duftstoffallergien auslösen; dasselbe gilt für den Duftstoff Hydroxycitronellal. Geraniol gilt besonders auf sensibler Haut als reizauslösend und kann zudem zu Dermatitis führen.

Auch bestimmte künstliche Moschusdüfte können Allergien auslösen und die Nerven oder das Erbgut schädigen. Als leberschädigend gilt der Inhaltsstoff Cashmeran. Hinzu kommen die bedenklichen UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat und Octocrylen, die einige Hersteller, wie auch Coty, als Stabilisatoren zum Schutz der Formulierung vor Lichteinwirkung nutzen, erklärt "Öko-Test". In Tierversuchen zeigten sich die Substanzen als hormonwirksam. Zudem fanden die Tester halogenorganische Verbindungen und Butylhydroxytoluol (BHT). Halogenorganische Verbindungen können die Nerven schädigen. BHT gilt als sensibilisierend und reizend sowie schädlich für Wasserorganismen. Gesamtnote für "Chloé Eau de Parfum" von Coty daher "ungenügend".

Und auch in "Dior Miss Dior Absolutely Blooming Eau de Parfum" von Christian Dior wurden zahlreiche Schadstoffe nachgewiesen. Neben Citronellol, Geraniol, Cashmeran, Hydroxycitronella, Ethylhexylmethoxycinnamat und BHT, die auch in dem Testverlierer "Chloé Eau de Parfum" vorhanden sind, fanden die Tester auch Citral, Cumarin, Eugenol und Farnesol. Laut Umweltbundesamt kann der Duftstoff Citral starke allergische Reaktionen auslösen. Cumarin gilt in hoher Dosis als leberschädigend. Eugenol kann sowohl zu Hautreizungen als auch Kontaktallergien führen. Dasselbe gilt für Farnesol. Somit gibt es für den Duft von Dior die Gesamtnote "ungenügend".

Parfüms im Test: Diese sind laut "Öko-Test" unbedenklich

Es gibt jedoch ein beliebtes Markenprodukt, das beim Parfüm-Test von "Öko-Test" mit der Gesamtnote "sehr gut" abschneidet. Und zwar: "Chanel Coco Mademoiselle Eau de Parfum Intense" von Chanel. Bei Laboruntersuchungen konnten hier zwar Citral, Citronellol, Cumarin und Geraniol nachgewiesen werden. Dennoch reicht es für den Spitzenplatz bei den konventionellen Parfüms.

Bei den Düften, die als Naturkosmetik zertifiziert sind, landet unter anderem das "Nature Blossom Perfumes Moon Flowers" von Lifestyle Distribution auf einem der besten Plätze. Das Labor konnte in dem Eau de Parfum lediglich Cumarin nachweisen. Gesamtnote: "sehr gut".

Parfüms bei "Öko-Test": Die Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

• 3 Parfüms mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 2 als Naturkosmetik zertifizierte Produkte
• 2 Parfüms mit der Gesamtnote "gut", darunter 1 als Naturkosmetik zertifiziertes Produkt
• 2 Parfüms mit der Gesamtnote "befriedigend"
• 2 Parfüms mit der Gesamtnote "ausreichend"
• 3 Parfüms mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 1 als Naturkosmetik zertifiziertes Produkt
• 8 Parfüms mit der Gesamtnote "ungenügend"

Das ausführliche Testergebnis lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von "Öko-Test".