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Rahmspinat: "Öko-Test" enthüllt Blei- und Pestizidrückstände


Blei, Nitrit, Pestizide
So schlecht schneiden manche Rahmspinate im "Öko-Test" ab

Von t-online, hja

31.07.2025 - 07:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Rahmspinat aus dem Tiefkühler: "Öko-Test" hat 22 Produkte untersucht (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Rahmspinat aus dem Tiefkühler: "Öko-Test" hat 22 Produkte untersucht (Symbolbild). (Quelle: HandmadePictures/getty-images-bilder)
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Spinat ist gesund? Für Tiefkühl-Rahmspinat gilt das leider nur bedingt. "Öko-Test" empfiehlt nur rund ein Viertel der getesteten Produkte.

Rahmspinat aus der Tiefkühltruhe gehört für viele zum Speiseplan. Er ist einfach zuzubereiten, hält sich lange und ist damit eine praktische Alternative zum frischen Blattspinat. Bei den verschiedenen Produkten gibt es allerdings große Qualitätsunterschiede, das hat eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" ergeben (Ausgabe 08/2025). Die Tester prüften insgesamt 22 Tiefkühl-Rahmspinatprodukte, darunter viele Discounterartikel, aber auch bekannte Markenprodukte.

Das Ergebnis überrascht: Während mehrere Markenprodukte mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet wurden, erreichte ausgerechnet das günstigste Discounterprodukt die Bestnote. Insgesamt können die Tester nur wenige Produkte empfehlen. Grund dafür sind enthaltene problematische Stoffe wie giftige Schwermetalle oder Pestizide.

Testsieger: Preiswert, aber "sehr gut"

Testsieger vom Discounter ist der "All Seasons Rahm-Spinat in Portionen" von Aldi für nur 0,56 Euro pro 500 Gramm sowie der "Ja! Rahmspinat" von Rewe. Sie erhielten jeweils die Gesamtnote "sehr gut". Beide Produkte überzeugten sowohl bei den Inhaltsstoffen als auch bei den weiteren Prüfkriterien. Das Labor konnte weder Nitrit noch Pestizide oder Schwermetalle nachweisen. Zudem enthielten die Produkte ausreichend Milchfett, was laut Leitsatz für Rahmspinat vorgeschrieben ist. Der Spinatanteil beträgt bei beiden Produkten laut Herstellerangaben 84 Prozent.

Nitrit entsteht im Spinat, wenn er unsachgemäß gelagert oder erneut aufgewärmt wird. Der Stoff kann den Sauerstofftransport im Blut behindern und sich im Magen in sogenannte Nitrosamine umwandeln – Verbindungen, die als potenziell krebserregend gelten.

Testverlierer: Bekannte Marken überzeugen nicht

Weniger erfreulich fiel das Urteil für bekannte Markenprodukte aus. So erhielt etwa "Iglo Rahm-Spinat" die Gesamtnote "mangelhaft". Das Labor fand Rückstände von zwei Pestiziden, darunter Lambda-Cyhalothrin – ein Wirkstoff, der für Bienen, Säugetiere und Wasserorganismen als besonders gefährlich gilt. Zudem wurden erhöhte Nitritwerte festgestellt.

Ein weiterer Testverlierer ist der "Frosta Rahmspinat, portionierbar", der mit der Note "ungenügend" durchfiel. Die Tester bemängeln hier sogar stark erhöhte Nitritgehalte sowie ebenfalls Rückstände des Pestizids Lambda-Cyhalothrin. Der Spinatanteil liegt bei diesem Produkt laut Hersteller nur bei 66 Prozent.

Bei beiden Produkten kritisieren die Tester außerdem, dass mit selbstverständlichen beziehungsweise gesetzlich vorgeschriebenen Eigenschaften geworben wird, als seien diese etwas Besonderes. Dies betrifft etwa den Hinweis "ohne Farbstoffe".

Am schlechtesten schnitt der "Penny Rahmspinat" ab – ebenfalls mit "ungenügend". Hier überschritt der Bleigehalt die zulässigen Grenzwerte deutlich. Blei kann sich im Körper anreichern und langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen, besonders bei Kindern oder Schwangeren. Der Hersteller verwies zwar auf ein Gegengutachten, welches einen geringen Bleigehalt auswies, das "Öko-Test"-Ergebnis führte jedoch dennoch zu einer Abwertung.

Gesamtergebnisse: Nur sechs Spinate sind empfehlenswert

Insgesamt fiel der Test durchwachsen aus:

  • 4 x die Gesamtnote "sehr gut", darunter 2 Bio-Produkte
  • 2 x die Gesamtnote "gut", kein Bio-Produkt
  • 6 x die Gesamtnote "befriedigend", darunter 3 Bio-Produkte
  • 3 x die Gesamtnote "ausreichend", darunter 1 Bio-Produkt
  • 5 x die Gesamtnote "mangelhaft", kein Bio-Produkt
  • 2 x die Gesamtnote "ungenügend", darunter 1 Bio-Produkt

So lief der Test ab

Für den Test hat "Öko-Test" 22 Tiefkühl-Rahmspinate überprüft, darunter sowohl Discountereigenmarken als auch bekannte Marken. Sieben Produkte trugen ein Bio-Siegel. Die Preisspanne reichte von 56 Cent bis 3,12 Euro pro 500 Gramm.

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Im Labor wurden alle Proben auf Nitrat, Nitrit, Schwermetalle wie Blei und Cadmium sowie Pestizide untersucht. Zusätzlich analysierten die Prüfer den Milchfettgehalt – der bei Rahmspinat bei mindestens 0,8 Prozent liegen sollte. Auch Rückstände von Desinfektionsmitteln und Pflanzengiften, wie Chlorat oder Pyrrolizidinalkaloide, wurden geprüft, blieben jedoch unauffällig. Mikrobiologische Untersuchungen auf Keime und Listerien rundeten den Test ab.

Transparenzhinweis

Laut Vereinbarung darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der anschließenden Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.

Verwendete Quellen
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