Tanken wird immer teurer: Italien greift nun gegen Wucher-Tankstellen durch

Schluss mit der Benzin-Abzocke: Eine neue Verordnung soll Tankstellen in Italien zu niedrigeren Preisen zwingen. Davon können auch Urlauber profitieren.

In Italien wird der Sprit immer teurer. Zuletzt kostete ein Liter Benzin in einigen Regionen sogar mehr als zwei Euro. Eine neue Transparenzverordnung soll nun vor überhöhten Preisen an den Tankstellen schützen.

Tankstellen müssen Durchschnittspreise zeigen

Zum Monatsanfang ist das neue Transparenzdekret in Kraft getreten. Es verpflichtet Tankstellen, neben den eigenen Preisen auch die regionalen und nationalen Durchschnittspreise für Benzin und Diesel anzugeben.

Damit sollen die Preise transparenter werden. Die Kunden sollen so eine bessere Wahl der Tankstelle treffen können und nicht überhöhte Preise bezahlen müssen. Die neue Regelung sieht vor, dass an Autobahnen der nationale Durchschnittspreis und an allen anderen Tankstellen der regionale Durchschnittspreis angezeigt werden muss.

Dazu wird das zuständige Ministerium künftig täglich – statt wie bisher wöchentlich – die Benzin- und Dieselpreise in den verschiedenen Regionen erheben und auf seiner Internetseite veröffentlichen. So können die Kunden an jeder Tankstelle vergleichen, ob die Preise über oder unter dem Durchschnitt liegen. Damit soll auch die "Spekulation mit Kraftstoffpreisen" eingedämmt werden.

ADAC: Transparenzverordnung bei uns nicht nötig

Die Verkehrsexperten des ADAC halten eine Transparenzverordnung bei uns nicht für notwendig. Im Gegensatz zu Italien gebe es in Deutschland bereits die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. Dort seien rund um die Uhr die aktuellen Preise abrufbar und vergleichbar. So lässt sich beispielsweise per Spritpreis-App jederzeit die günstigste Tankstelle in der Gegend ermitteln.

Wirtschaftsexperten wissen übrigens, wann Sie eher günstig tanken und wann Sie den Tankstopp vermeiden sollten. Am günstigsten tankt man jeweils vor den Preiserhöhungsrunden, also etwa zu folgenden Zeiten:

• zwischen 9 und 10 Uhr
• zwischen 12 und 13 Uhr
• zwischen 15 und 16 Uhr
• zwischen 20 und 21 Uhr

Zum Wochenende hin steigen die Preise tendenziell an. Samstags ist das Tanken in der Regel teurer als dienstags oder mittwochs. Auch an Feiertagen sollte möglichst nicht getankt werden.