Vollelektrisch Renault-Tochter Alpine stellt sportliches SUV-Coupé vor

Alpine bringt mit der A390 ein vollelektrisches SUV-Coupé auf den Markt. Das Modell nutzt Konzerntechnik, aber setzt eigene Akzente.
Mit dem neuen Modell A390 erweitert Alpine sein Portfolio erstmals in Richtung eines fünftürigen SUV-Coupés – und zugleich in Richtung Alltagstauglichkeit. Während das Comeback-Modell A110 aus dem Jahr 2017 als zweisitziger Sportwagen konzipiert ist und die A290 ein sportlicher Stadt-Elektroflitzer ist, richtet sich die A390 an eine größere Zielgruppe – und bricht mit der Alpine-Tradition, vor allem leichte Sportwagen zu bauen.

Nischenmarke
Bisher fristet Alpine in Deutschland ein Nischendasein: Die A110 wurde hierzulande von 2017 bis Ende 2024 2.051 Mal zugelassen, die Zahlen der A290 sind wegen des erst kürzlich erfolgten Marktstarts noch gering.
Die Alpine A390 orientiert sich in ihrer Formgebung an einem klassischen Fastback, liegt mit 4,61 Metern Länge im Bereich gängiger Mittelklasse-SUVs. Details wie die in die Windschutzscheibe eingearbeitete Silhouette der A110 oder die optionale Trikolore an der C-Säule unterstreichen die französische Herkunft – schließlich werden die meisten Teile der A390 dort produziert: Gefertigt wird sie im Alpine-Stammwerk Dieppe. Die Elektromotoren stammen aus dem Werk Cléon, die Batteriemodule von Verkor (Produktion in Dunkerque, Montage in Douai).
Innenraum: Digitales Cockpit und Schalensitze
Im Inneren dominieren zwei hochauflösende Displays das Cockpit im kantigen Renault-Stil: ein 12,3-Zoll-Instrumentendisplay und ein 12-Zoll-Zentralbildschirm auf Google-Basis. Die Benutzeroberfläche wurde im Alpine-Stil angepasst, unter anderem mit blauen Akzenten und spezifischen Fahrmodi. Die Bedienung erfolgt per Touch, Sprache oder Tasten am Lenkrad.
Die Mittelkonsole erinnert formal an die A110, ist aber funktionaler gestaltet. Sitzposition und Lenkrad lassen sich sportlich tief einstellen. Die GTS-Version verfügt über Schalensitze mit Massagefunktion. Das Kofferraumvolumen liegt bei 532 Litern.
Technische Basis aus dem Konzernregal
Die technische Basis bildet die AmpR-Medium-Plattform von Renault, die Alpine überarbeitet hat. Der Antrieb besteht aus drei Elektromotoren: einer vorn, zwei hinten. Diese Konfiguration ermöglicht permanenten Allradantrieb und ein aktives Torque Vectoring: Das Drehmoment wird je nach Fahrsituation zwischen den Hinterrädern verteilt und soll eine bessere Kurvenlage gewährleisten.
Die A390 bietet fünf Fahrmodi (Save, Normal, Sport, Perso, Track), die sich auf Leistung, Rekuperation, Torque Vectoring und Stabilitätskontrolle auswirken. In der GTS-Version sind zusätzlich eine Live-Datenanzeige, sogenannte Coaching Module zum Thema Fahrsicherheit oder Kurventechnik und fahrerische Aufgaben ("Challenges") enthalten.
Als GT und GTS erhältlich
Zwei Leistungsstufen sind erhältlich: Als A390 GT leistet das SUV 400 PS, beschleunigt und 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und fährt maximal 200 km/h schnell. Als A390 GTS sind 470 PS an Bord, die eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden ermöglicht. Hier liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 220 km/h. Die GTS-Variante verfügt zudem über größere Bremsen (365 mm) und spezielle Reifen.
Die Batterie liefert netto 89 kWh und wurde vom französischen Hersteller Verkor entwickelt. Die Reichweite liegt bei bis zu 555 Kilometern (WLTP) mit 20-Zoll-Rädern und bis zu 520 Kilometern mit 21-Zoll-Rädern. Die Ladeleistung beträgt beim DC-Schnellladen bis zu 190 kW, mit Wechselstrom sind serienmäßig 11 kW, optional 22 kW möglich.
Die Preise sind bisher nicht bekannt, der Marktstart dürfte im vierten Quartal des Jahres sein.
- Alpine-Pressemitteilung
- auto-motor-und-sport.de: "Alpine A390 GT und A390 GTS: E-Crossover mit Doppel-Wumms"