Eigentor der Händler Motorradmarkt bricht 2025 drastisch ein

Im ersten Halbjahr 2025 wurden so wenige Motorräder neu zugelassen wie seit Jahren nicht mehr. Die Ursachen liegen in der Vergangenheit – genauer: im Dezember 2024.
Was wie ein Einbruch aussieht, ist in Wahrheit eine Nachwirkung: Die Motorradbranche hatte sich auf strengere Emissionsvorgaben vorbereitet und kurz vor Jahresende einen beispiellosen Zulassungsschub verzeichnet.
Jetzt aber stehen die Neuzulassungen fast still. Händler verkaufen ihre Lagerbestände, Kunden halten sich zurück. Das Ergebnis ist ein Halbjahr mit Tiefstwerten – und ein Ausblick, der kaum bessere Zahlen verspricht.
Rekordmonat mit Folgen
Im Dezember 2024 erlebte der deutsche Motorradmarkt einen historischen Anstieg der Neuzulassungen. Fast 32.000 Maschinen wurden noch kurz vor Jahreswechsel neu angemeldet – ein enormer Sprung im Vergleich zu rund 4.000 im Dezember des Vorjahres. Dieser einmalige Anstieg wirkt sich nun spürbar auf das aktuelle Jahr aus.
Auslöser war die Einführung der neuen Abgasnorm Euro 5+ zum 1. Januar 2025, die für neu zugelassene Motorräder gilt, jedoch nicht für bereits zugelassene. Um die strengeren Vorgaben zu umgehen, brachten viele Händler ihre Euro-5-Modelle noch im alten Jahr zur Zulassung. Die Folge sind prall gefüllte Lager und ein Überangebot an bereits zugelassenen Maschinen.
Ein schwaches Jahr steht bevor
Die Konsequenz zeigt sich nun deutlich: In den ersten sechs Monaten 2025 wurden so wenige Motorräder zugelassen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die große Nachfrage wurde im Vorjahr vorweggenommen. Seither werden vorhandene Bestände verkauft – neue Zulassungen sind kaum nötig.
Für das Gesamtjahr 2025 zeichnet sich ein äußerst schwaches Ergebnis ab. Der Vorzieheffekt aus dem Winter 2024 prägt den Markt weiterhin – und dürfte die Statistik auch im weiteren Jahresverlauf dämpfen.
Es ist eine Flaute, die sich die Händler selbst eingebrockt haben.
- Nachrichtenagentur SP-X