Auch Tesla verliert deutlich Audi kommt nicht aus dem Zulassungs-Tal
Die Auto-Neuzulassungen steigen, doch nicht alle Hersteller profitieren. Wer im Juli besonders verliert und wer überraschend wächst.
Die Neuzulassungen von Pkw in Deutschland sind im Juli kräftig gestiegen – zumindest auf den ersten Blick. Manche Hersteller verlieren deutlich an Boden, andere können zulegen.
Im bisherigen Jahresverlauf zeigen sich deutliche Unterschiede. Besonders schwer tut sich derzeit Audi: Die Ingolstädter verzeichneten von Januar bis Juli 2025 ein Minus von sieben Prozent und fielen im Zulassungsranking hinter Skoda auf Platz fünf zurück. Die neue Modelloffensive brachte bisher keine Trendwende bei den Ingolstädtern. Weder die Elektroautos Q6 e-tron und A6 e-tron noch der neue A5 (hier der Alltagstest) kompensieren das schwache Vorjahr. Auch der Bestseller Q5 leidet weiterhin unter Lieferengpässen.
Noch stärker rückläufig war Porsche: Die Marke büßte seit Jahresbeginn über 19 Prozent ein. Als Grund gilt unter anderem das Ende des Verbrenner-Macan, der nur noch als Elektromodell angeboten wird. Mittlerweile haben die Zuffenhauser mitgeteilt, eine neue SUV-Baureihe mit Verbrennungsmotoren im Format des Macan auflegen zu wollen.
Tesla setzt ebenfalls seinen Abwärtstrend fort. Die Marke kam in den ersten sieben Monaten auf 10.000 Neuzulassungen – ein Rückgang um 57,8 Prozent. Damit rutschte Tesla von Rang 20 im Vorjahr auf Platz 25.
Ebenfalls mehr als 19 Prozent verlor Citroën (wie sich der neue Günstig-Stromer der Marke schlägt, erfahren Sie hier). Opel und Kia verzeichneten jeweils ein Minus von 15,2 Prozent.
Das sind die Zulassungsgewinner
Trotz der allgemein schwachen Jahresbilanz mit einem Rückgang um 2,5 Prozent von Januar bis Juli konnten einige Hersteller ihre Marktposition verbessern. Die Marken des Volkswagen-Konzerns zogen den Gesamtmarkt im Juli nach oben. Die Marke VW legte um 25,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, Skoda um 23,7 Prozent.
Im bisherigen Jahresverlauf (also Januar bis Juli) steht Skoda mit einem Plus von 7,5 Prozent an der Spitze des VW-Konzerns. Auch die Marke VW liegt im Zeitraum Januar bis Juli mit 2,2 Prozent im Plus.
Einen ungewöhnlich starken Zuwachs im Vergleich zum Juli 2024 verzeichnete Mini mit 54 Prozent. Der Grund: Im Vorjahr waren viele Modellreihen nicht verfügbar, was den aktuellen Anstieg begünstigt. Mittlerweile sind die Modellreihen alle erneuert. Renault steigerte seine Zulassungen um 47,5 Prozent – laut "Automobilwoche" durch eine besonders aggressive Markteinführungspolitik. Auch Ford konnte mit einem Plus von 29,2 Prozent zulegen. BMW erreichte ein Plus von 15,8 Prozent, Mercedes lag mit 7,1 Prozent leicht über dem Vorjahr.
Chinesische Hersteller: starke Ausreißer bei niedriger Basis
Bei den chinesischen Marken zeigt sich ein uneinheitliches Bild – teils mit enormen Wachstumsraten, bedingt durch niedrige Ausgangswerte. Xpeng etwa steigerte seine Zulassungen um 2.731 Prozent auf 1.331 Fahrzeuge, BYD wuchs um 420 Prozent auf 7.449 Autos. Great Wall Motors kam auf ein Plus von knapp 32 Prozent. MG hingegen verzeichnete einen Rückgang von 12,5 Prozent auf 13.506 Fahrzeuge.
Aufsteiger unter den chinesischen Marken ist Leapmotor: Das Joint Venture mit Stellantis hat sich inzwischen zur drittstärksten chinesischen Marke auf dem deutschen Markt entwickelt.
Alternative Antriebe gewinnen Marktanteile
Bei den Antriebsarten setzte sich der Trend zu elektrifizierten Fahrzeugen fort. Im Juli wurden 13,4 Prozent weniger Benziner und sechs Prozent weniger Diesel zugelassen. Plug-in-Hybride legten dagegen um 83,6 Prozent zu, reine Elektroautos um 58 Prozent. Die Marktanteile lagen damit bei 10,3 Prozent (Plug-in-Hybride) und 18,4 Prozent (reine Elektroautos). Eine größere Modellauswahl, reduzierte Preise und neue Finanzierungsmodelle könnten zu dieser Entwicklung beigetragen haben.
Basiseffekt beeinflusst Juli-Ergebnis
Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Juli auf 264.802 Pkw – ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei handelt es sich zumindest teilweise um einen Basiseffekt: Im Juli 2024 trat eine neue Pflicht für Assistenzsysteme in Kraft. Die Folge waren vorgezogene Käufe im Vorjahr und eine entsprechend schwache Vergleichsbasis.
- automobilwoche.de: "Volkswagen-Marken pushen im Juli den Markt für Neuwagen"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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