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Auto-Abzockmaschen: Sechs Betrugs-Fallen, mit denen Kriminelle Sie abzocken


Tricks, Betrug und Fälschungen
Achtung vor diesen Auto-Abzockmaschen

Von SP-X, ccn

06.08.2025 - 08:15 UhrLesedauer: 3 Min.
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Bußgeldbescheid: Nicht nur hier drohen teure Fallen. (Quelle: IMAGO/imago)
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Kriminelle werden immer kreativer, um ihre Opfer zu betrügen. Diese Maschen sollten Autofahrer unbedingt kennen.

Autos sind mehr als nur Fortbewegungsmittel – für viele Menschen sind sie Statussymbol, Alltagspartner und nicht zuletzt ein erheblicher Kostenfaktor. Dass sich rund um das Thema Auto immer wieder Betrüger tummeln, ist daher wenig überraschend. Wo Geld im Spiel ist, sind Kriminelle oft nicht weit.

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Mit der fortschreitenden Digitalisierung verlagern sich viele dieser kriminellen Maschen zunehmend ins Internet. Manche Betrügereien sind bereits bekannt, andere wirken neu – sie alle zielen auf das Vertrauen und das Geld der Autofahrer. Sechs aktuelle Beispiele zeigen, vor welchen Täuschungsmanövern Sie sich besser in Acht nehmen sollten:

1. Gebrauchtwagen zum Schein: der Anzahlungstrick

Ein Trick, vor dem inzwischen auch Autohersteller wie VW offiziell warnen, betrifft den Onlinehandel mit Gebrauchtwagen. Immer häufiger tauchen täuschend echte Verkaufsanzeigen auf, die seriöse Anbieter imitieren – oft mit Logos, Namen oder der Optik offizieller Markenauftritte.

Angeboten werden Fahrzeuge zu auffällig niedrigen Preisen. Interessenten werden unter einem Vorwand, wie etwa dem Transport oder der Reservierung, dazu gebracht, eine Anzahlung zu leisten. Tatsächlich existiert das Fahrzeug aber nicht. Betrüger nutzen gefälschte E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Bankverbindungen. Wer zahlt, verliert meist nicht nur Geld, sondern auch die Hoffnung auf das vermeintliche Schnäppchen.

2. Gefälschte Ersatzteile mit Markenzeichen

Auch auf dem Ersatzteilmarkt lauern Risiken. Besonders betroffen sind Teile von Marken wie Mercedes, BMW oder VW. Die Originale sind im regulären Handel oft teuer. Wer im Internet nach günstigen Alternativen sucht, trifft immer wieder auf Fälschungen.

Ob Bremsscheiben oder Airbags: Die gefälschten Teile wirken auf den ersten Blick authentisch, stammen aber häufig aus unsicheren Quellen und erfüllen keine Sicherheitsstandards. Laut Mercedes wurden 2024 bei 793 Razzien weltweit rund 1,5 Millionen Plagiate sichergestellt. Für Autofahrer entsteht daraus ein doppeltes Risiko: finanzielle Verluste und mögliche Gefahren für die Verkehrssicherheit.

3. Identitätsmissbrauch bei Bußgeldbescheiden

Ein besonders heimtückischer Betrugsversuch betrifft die Möglichkeit, bei Verkehrsverstößen eine andere Person als Fahrerin oder Fahrer zu benennen. Was ursprünglich zur Korrektur von Irrtümern gedacht war, wird zunehmend missbraucht.

Verkehrssünder geben falsche Namen an – etwa von Ex-Partnern, Bekannten oder Unbeteiligten, deren Daten irgendwoher stammen. In manchen Fällen werden sogar Personen aus dem Ausland angegeben, um die Nachverfolgung zu erschweren. Die Folge: Unschuldige erhalten Bußgeldbescheide oder Fahrverbote, obwohl sie nicht gefahren sind. Besonders betroffen sind Menschen, die sich schwer verteidigen können, etwa ältere Personen oder Menschen mit Sprachbarrieren. Der Nachweis eines Identitätsmissbrauchs ist aufwendig – für die Betroffenen ebenso wie für die Behörden.

4. Bußgeld-Phishing mit Druck und Fristen

Beim sogenannten Bußgeld-Phishing geben Betrüger sich als Inkassobüros oder Behörden aus und fordern vermeintliche Zahlungen für Maut, Umweltzonen oder Parkverstöße ein. Die Kontaktaufnahme erfolgt per E-Mail, SMS oder gefälschtem Brief – oft mit knappen Fristen und Androhung von Sanktionen.

Die Schreiben wirken auf den ersten Blick offiziell, besonders wenn sie sich auf Auslandsreisen beziehen. Viele reagieren in der Hektik des Alltags vorschnell und überweisen. Doch hinter der Forderung steht keine echte Behörde. Das Geld landet bei den Betrügern – endgültig.

5. Diagnosegeräte mit doppeltem Boden: der OBD-Trick

Eine neuere Masche richtet sich vor allem an technisch wenig versierte Autofahrer. In sozialen Netzwerken oder Foren bieten angebliche Softwarespezialisten oder Dienstleister an, das Fahrzeug digital zu optimieren – zum Beispiel per Fernwartung.

Dazu sollen kleine Geräte, sogenannte Dongles, an die OBD-Schnittstelle ("On-Board-Diagnose") des Autos angeschlossen werden. Oft ist das Angebot an ein Abomodell gekoppelt. In vielen Fällen jedoch greifen diese Geräte sensible Fahrzeugdaten ab oder ermöglichen unbefugten Zugriff auf die Steuergeräte. Im harmlosesten Fall bleibt die versprochene Verbesserung aus – im schlimmsten Fall wird das Auto Teil eines Netzwerks ferngesteuerter Systeme.

6. Betrug mit gefälschten QR-Codes

Kriminelle nutzen immer häufiger QR-Codes, um an Zahlungsdaten zu gelangen und greifen dabei gezielt alltägliche Situationen auf. Eine besonders perfide Machenschaft betrifft öffentliche Parkautomaten und Ladesäulen für Elektroautos.

An vielen Orten in Deutschland wurden täuschend echt gestaltete Aufkleber mit gefälschten QR-Codes entdeckt. Diese überdecken die originalen Codes auf Parkscheinautomaten oder Ladepunkten. Wer den QR-Code mit dem Smartphone scannt, landet auf einer gefälschten Webseite, die der echten Plattform täuschend ähnlich sieht. Dort werden Kreditkarten- oder Kontodaten abgefragt – für Dienste, die die eigentlichen Anbieter gar nicht anbieten.

Mancher Betrug geht noch einen Schritt weiter: Nach der Eingabe der Daten leitet das System die Nutzer auf die echte Bezahlseite weiter. Der Betrug fällt dann oft nicht sofort auf. Sicherheitsexperten sprechen in diesem Zusammenhang von "Quishing", einer Mischung aus QR-Code und Phishing.

Die Reaktionen der Betreiber fallen unterschiedlich aus: Manche empfehlen, ausschließlich die eigene App zu verwenden. IT-Experten raten: Die sicherste Lösung wäre ein digital erzeugter QR-Code direkt im Display der Ladesäule oder des Parkscheinautomaten – fälschungssicher und aktualisierbar.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X
  • Archivmaterial
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