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Kfz-Versicherung im Alter: Immense Zuschläge – wie Sie sparen können


Stichprobe zeigt
Kfz-Versicherung wird im Alter immer teurer – das können Sie tun

  • Christopher Clausen Porträt
Von Christopher Clausen

Aktualisiert am 21.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Senioren zahlen für die Kfz-Versicherung hohe ZuschlägeVergrößern des Bildes
Je älter, desto teurer: Senioren zahlen für die Kfz-Versicherung hohe Zuschläge. (Quelle: imago-images-bilder)

Trotz längerer Erfahrung werden Kfz-Versicherungen mit steigendem Alter immer teurer. Wie stark, hat eine Erhebung gezeigt. So können Sie trotzdem sparen.

Ab Mitte 50 wird die Versicherung für Kfz-Besitzer empfindlich teurer: Teilweise klettern die Kosten mit steigendem Alter sogar auf das Doppelte. Das hat die Zeitschrift "Finanztest" in einem Vergleich zwischen fünf verschiedenen Angeboten ermittelt.

Grundlage war eine Modellkundin mit gleichbleibender Schadenfreiheitsklasse (SF 35) und steigendem Alter (55, 60, 65, 70, 75, 80 Jahre). Ergebnis: Während der Durchschnittspreis bei einer 55-Jährigen noch bei 331 Euro liegt, steigt er für eine 70-Jährige auf 432 Euro und dann steil nach oben auf 661 Euro für eine 80-Jährige. Ein noch deutlicheres Beispiel hat das Vergleichsportal Verivox: 394 Euro mehr zahlt ein 85-jähriger Golf-Fahrer für seine Kfz-Versicherung als ein 30 Jahre jüngerer Versicherungsnehmer unter ansonsten gleichen Bedingungen. Im Vergleich zu einem 55-Jährigen zahlt ein 85-Jähriger 139 Prozent mehr.

Woran liegt dieser heftige Anstieg? Grundlage für die Tarifpolitik ist die Unfallstatistik, laut der ältere Menschen häufiger Schäden verursachen als jüngere. Rechtlich gesehen sind Alterszuschläge anhand dieser Daten zulässig, so "Finanztest". Wehren könne man sich nicht – aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten gering zu halten.

Steigende Versicherungsprämien: So können Sie sparen

  • Wenn Sie Ihren bestehenden Vertrag behalten wollen, können Sie die eingetragene jährliche Fahrleistung überprüfen: Wenn Sie im Alltag deutlich darunter liegen (zum Beispiel 7.000 statt 12.000 Kilometer), können Sie den Wert anpassen lassen und sparen rund 50 Euro. Auch können Sie darüber nachdenken, Ihr Auto nur noch in einer von der Versicherung vorgegebenen Werkstatt reparieren zu lassen (Werkstattbindung, etwa 40 Euro Ersparnis im Jahr) oder ihren Beitrag jährlich statt monatlich zu zahlen (30 Euro Ersparnis im Jahr). Ein Selbstbehalt bei der Kaskoversicherung, also eine Beteiligung an eventuellen Schäden, sollte bei rund 150 Euro in der Teil- und bei 300 Euro in der Vollkasko liegen. Bei einem älteren Auto können Sie auch überlegen, ob Sie überhaupt noch einen Kaskoschutz benötigen (wo die Unterschiede liegen, erfahren Sie hier).
  • Tarife mit Telematik, bei denen die Fahrdaten (Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsverhalten) aufgezeichnet werden, können bei einer vorausschauenden Fahrweise zu Beitragssenkungen um bis zu 30 Prozent führen. Allerdings bieten nicht alle Versicherungen solche Tarife an.
  • Schadenfreiheitsklasse weitergeben: Vor allem ältere Senioren sparen deutlich, wenn sie ihr Fahrzeug auf ihr Kind zulassen sowie versichern und sich selbst als Zweitfahrer vermerken. Zudem können sie Schadenfreiheitsklassen auf direkte Angehörige wie Kinder, Enkel und Ehepartner übertragen. So lässt sich noch mehr einsparen. In den Modellrechnungen von Verivox spart ein 85-Jähriger 54 Prozent (365 Euro), wenn er sein Fahrzeug und seine Schadenfreiheitsklassen auf sein Kind überträgt. Für einen 75-Jährigen sind 30 Prozent (174 Euro) weniger drin. "Angehörige können so viele Schadenfreiheitsklassen übernehmen, wie viele Jahre sie im Besitz des Führerscheins sind", erläutert Wolfgang Schütz von Verivox. "Eine Rückübertragung der Schadenfreiheitsklassen ist nicht mehr möglich. Die Abgabe ist endgültig und sollte deshalb gut überlegt sein."
  • Jüngerer Partner oder Kind schließt den Tarif ab: Wenn es einen größeren Altersunterschied bei einem Paar gibt, kann es sich lohnen, dass der jüngere Partner den Vertrag abschließt. Laut der Stichprobe können bis zu 123 Euro weniger Beitrag anfallen. Auch wenn erwachsene Kinder das Auto zulassen und versichern, besteht Sparpotenzial, wenn Sie sich als Senior als Zweitfahrer eintragen lassen: "Zweitfahrer genießen dennoch denselben Versicherungsschutz wie Hauptfahrer – selbst dann, wenn sie das Auto häufiger fahren. Versicherer prüfen im Schadensfall nicht, wer mehr Kilometer zurückgelegt hat", so Schütz.
  • Tarife vergleichen: Prüfen Sie bei Vergleichsportalen, ob es günstigere Alternativen zu Ihrer Police gibt. "Finanztest" weist aber darauf hin, dass manche Versicherungen ältere Autofahrer von ihren Kaskopolicen ausschließen.
  • Schadenfreiheitsklassen schützen: Mit einem Rabattschutz können Sie Ihre Einstufung trotz eines Unfalls bewahren – das kostet aber extra. Andernfalls können Sie bei einem kleinen Malheur die Kosten auch selbst zahlen.
Verwendete Quellen
  • Finanztest 3/2023 (Printausgabe): Teuer am Steuer, online hier
  • Verivox-Pressemitteilung vom 21.2.2024
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