Termin abgelaufen? HU beim TÜV überziehen: So teuer wird es
Die regelmäßige TÜV-Prüfung: Schnell ist der Termin der Hauptuntersuchung versäumt. Das hat Folgen – die sogar über Bußgeld und Punkte hinaus gehen.
Die Hauptuntersuchung (HU) ist für jeden Fahrzeughalter in Deutschland Pflicht. Alle zwei Jahre – bei Neuwagen erstmals nach drei Jahren – muss das Fahrzeug zur Untersuchung. Doch was passiert, wenn man den Termin verpasst? Das kann nicht nur teuer werden, sondern auch unangenehme Folgen haben.
Bußgelder und Punkte in Flensburg
Wer den TÜV-Termin um mehr als zwei Monate überzieht, zahlt bereits ein Verwarnungsgeld von 15 Euro. Nach vier Monaten erhöht sich das Bußgeld auf 25 Euro. Und wer acht Monate oder länger ohne gültige Prüfplakette unterwegs ist, muss 60 Euro zahlen und bekommt außerdem einen Punkt in Flensburg.
Doch damit nicht genug: Wird der Termin um mehr als zwei Monate überschritten, wird bei der fälligen Hauptuntersuchung eine sogenannte erweiterte Prüfung durchgeführt. Diese kostet 20 Prozent mehr als die normale HU.
Die Bußgelder auf einen Blick
| Dauer der Versäumnis | Bußgeld | Punkte |
|---|---|---|
| Zwei bis vier Monate | 15 Euro | - |
| Vier bis acht Monate | 25 Euro | - |
| Mehr als acht Monate | 60 Euro | 1 |
Versicherungsschutz gefährdet
Eine abgelaufene HU kann im Schadensfall teuer werden. Zwar kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung weiterhin für Fremdschäden auf. Doch wenn ein technischer Mangel nachweislich den Unfall verursacht hat, den eine rechtzeitige HU hätte aufdecken können, kann der Versicherer den Fahrer in Regress nehmen. Hohe eigene Kosten drohen.
Keine Rückdatierung
Seit 2012 wird die HU-Plakette nicht mehr rückdatiert. Unabhängig davon, wie weit der Termin überschritten wurde, gilt die neue Plakette für volle zwei Jahre ab dem Tag der Untersuchung.
Wann muss ich zur HU?
Das verrät ein Blick auf die Prüfplakette. Der Aufkleber am Nummernschild wird bei der Hauptuntersuchung vergeben. Die Zahlen auf der Plakette und zwei schwarze Markierungen verraten auf den ersten Blick den Monat, an dem die nächste Hauptuntersuchung fällig ist – wenn man weiß, wie die Plakette gelesen wird. Alle Infos dazu finden Sie hier.
Was wird bei der HU geprüft?
Die Hauptuntersuchung ist ein Sicherheitscheck für das Fahrzeug. Geprüft werden unter anderem:
- Bremsen und Beleuchtung
- Lenkung, Räder und Reifen
- Karosserie, Fahrwerk und elektrische Leitungen
Seit 2010 gehört auch die Abgasuntersuchung (AU) zur HU. Insgesamt kostet die Untersuchung je nach Region und Prüforganisation rund 100 Euro. Neben dem TÜV bieten auch Dekra, GTÜ, KÜS und viele Werkstätten die HU an.
Was Sie vor der Hauptuntersuchung selbst überprüfen können: Hier finden Sie eine ausführliche Liste.
HU im Ausland
Die HU kann nur in Deutschland durchgeführt werden. Wer längere Zeit im Ausland unterwegs ist, sollte die HU vor der Abreise durchführen lassen. Nach der Rückkehr sollte eine überfällige HU umgehend nachgeholt werden, um Bußgelder zu vermeiden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Die Hauptuntersuchung dient der Sicherheit – nicht nur der eigenen, sondern auch der anderer Verkehrsteilnehmer. Wer den Termin rechtzeitig wahrnimmt, spart Geld, Nerven und mögliche Risiken im Straßenverkehr.
- TÜV Rheinland
- Nachrichtenagentur dpa
- bussgeldrechner.net
- Eigene Recherche
