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Taliban: "Manchmal vermisse ich das Leben im Dschihad"


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"Manchmal vermisse ich das Leben im Dschihad"

Von t-online, mm

08.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Taliban-Kämpfer sitzt im afghanischen Farah neben seinen Waffen: Die militant-islamistischen Taliban rücken schnell vor.
Ein Taliban-Kämpfer sitzt im afghanischen Farah neben seinen Waffen (Archivbild): So haben sich die Männer das Leben wohl nicht vorgestellt. (Quelle: Mohammad Asif Khan/dpa-bilder)
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Seit knapp eineinhalb Jahren sind die Taliban in Afghanistan an der Macht. Ehemalige Kämpfer langweilen sich inzwischen in ihren Schreibtischjobs.

Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 haben viele ehemaligen Kämpfer Schwierigkeiten, sich an das Leben in der afghanischen Hauptstadt Kabul anzupassen. Das geht aus einer Studie des Afghanistan Analysts Network hervor, aus der die britische Zeitung "The Telegraph" zitiert. Viele Taliban seien gelangweilt von ihren Schreibtischjobs, genervt vom Verkehr und besorgt um Straßenkriminalität, heißt es in der Studie.

"Wir hatten ein hohes Maß an Freiheit bei der Entscheidung, wohin wir gehen, wo wir bleiben und ob wir uns am Krieg beteiligen wollten", erinnert sich der ehemalige Taliban-Befehlshaber Omar Mansur. "Heutzutage muss man vor 8 Uhr ins Büro gehen und dort bis 16 Uhr bleiben." Wegen der hohen Mieten in der Hauptstadt könne der Beamte im mittleren Dienst es sich nicht leisten, seine Frau und seine fünf Kinder nach Kabul zu bringen.

Besonders der Verkehr mache Mansur, der in einem abgelegenen Dorf etwa 150 Kilometer südwestlich von Kabul aufgewachsen ist, zu schaffen. "Was mir an Kabul nicht gefällt, sind die ständig zunehmenden Verkehrsbehinderungen", sagte der 32-Jährige. "Letztes Jahr war es noch erträglich, aber in den letzten Monaten hat sich der Verkehr immer mehr verstopft."


Die "goldene Ära" Kabuls

Märkte voll mit frischem Obst, Frauen in kurzen Kleidern und moderne Autos. Lange, bevor die Taliban die Macht über Afghanistan an sich rissen, herrschte in Kabul ein unbeschwertes Leben. Dies zeigen die Bilder des Pädagogikprofessors Dr. Bill Podlich, der ab 1967 ein Jahr in dem Land verbrachte.
Die beiden Töchter von Podlich in den berühmten Paghman-Gärten, die etwa 15 Kilometer außerhalb von Kabul lagen. Im Krieg wurde dieser Ort komplett zerstört.
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"Was ich fürchte, sind die Diebe"

Der ehemalige Kämpfer Abdul Nafi vermisst angesichts des langweiligen Büroalltags nach der Machtübernahme den Krieg. Der 25-Jährige kämpfte sieben Jahre für die Taliban. "Manchmal vermisse ich das Leben im Dschihad mit all seinen guten Seiten", sagte er.

"In unserem Ministerium gibt es für mich nur wenig zu tun", so Nafi. "Deshalb verbringe ich die meiste Zeit auf Twitter. Wir haben schnelles WLAN. Viele Mudschaheddin, mich eingeschlossen, sind süchtig nach dem Internet, insbesondere nach Twitter." Auch die hohe Kriminalitätsrate in Kabul bereite ihm Sorgen. "Was ich an Kabul nicht mag, ist der Verkehr, und was ich fürchte, sind die Diebe", sagt er.

Am 15. August 2021 haben die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen. Seitdem steht das Regime unter anderem wegen der massiven Beschneidung von Frauenrechten, einer Verschlechterung der humanitären Lage und der Unterdrückung von Kritikern und Medien international in der Kritik.

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Verwendete Quellen
  • telegraph.co.uk: Taliban fighters who moved to Kabul are ‘bored’ and fed up with traffic (englisch)
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