Insgesamt 33 Millionen Euro Österreich will verfolgten Homosexuellen Entschädigung zahlen
Schwule und Lesben, die wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verfolgt wurden, werden in Österreich nun entschädigt. Rund 11.000 Menschen haben Anspruch.
Mit Zahlungen in Höhe von insgesamt 33 Millionen Euro sollen in Österreich Menschen entschädigt werden, die wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen bis Anfang des Jahrtausends strafrechtlich verfolgt wurden.
Schätzungen zufolge seien etwa 11.000 Menschen anspruchsberechtigt, sagte Justizministerin Alma Zadić am Montag bei der Vorstellung des Entschädigungsfonds. Die finanzielle Kompensation könne das erlittene Unrecht zwar niemals wieder gutmachen, doch sei es wichtig, dass sich Österreich endlich diesem Kapitel seiner Geschichte stelle, sagte sie.
Letzter diskriminierende Paragraf 2002 aufgehoben
Homosexualität wurde in Österreich 1971 grundsätzlich entkriminalisiert. Einzelne gegenüber dem allgemeinen Recht diskriminierende Sonderparagrafen blieben jedoch noch bestehen, der letzte wurde erst 2002 aufgehoben.
Schwule und Lesben, gegen die wegen der Sonderparagrafen ermittelt wurde, sollen mit 500 Euro entschädigt werden. Wer verurteilt wurde, soll 3.000 Euro erhalten, höhere Entschädigungen gibt es für Menschen, die auf der Grundlage der Gesetze in Haft kamen oder gesundheitlich, wirtschaftlich oder beruflich geschädigt wurden.
- Nachrichtenagentur afp