Lyon: Straftäter entkommt aus dem Gefängnis – in einer Tasche

Durch einen Trick

In Doppelmord verwickelt: Straftäter entkommt aus Gefängnis

Ein 20 Jahre alter Mann soll an einem Doppelmord beteiligt gewesen sein und sitzt deshalb eine Haftstrafe ab. Doch mit einem Manöver trickst er das komplette Gefängnis aus.

Einem 20-jährigen Straftäter ist in Frankreich eine spektakuläre Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Wie die Zeitung "Le Progres" berichtete, soll der Mann in einen Doppelmord involviert gewesen sein – und verbüßte deshalb in einem Gefängnis in Lyon eine Haftstrafe.

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Doch am Freitag gelang dem jungen Mann der Ausbruch mit einem offenbar lange vorbereiteten Trick. Als sein Zellennachbar am Ende seiner Haftzeit das Gefängnis in Lyon verlassen konnte, habe der junge Mann sich in dessen Tasche versteckt und sei nach draußen gelangt, berichtete die Zeitung "Le Progrès" unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft. Die Flucht aus der Haftanstalt sei demnach erst mehr als 24 Stunden später aufgefallen.

Gefängnis in Lyon gilt als überfüllt

Das ganze Wochenende war der 20-Jährige auf der Flucht, Interpol fahndete weltweit nach dem Mann. Am Montag dann die Wende in dem Fall: Gegen 6 Uhr gelang Spezialkräften Medienberichten zufolge die Festnahme. Bei dem Einsatz wurde "niemand verletzt", zitiert "Le Progrès" die Staatsanwaltschaft. Der Mann befinde sich in Polizeigewahrsam. "Ihm wird Flucht als Teil einer organisierten Bande vorgeworfen." Sein Komplize, in dessen Tasche der Häftling entkam, ist dem Bericht zufolge noch nicht gestellt worden.

Das Gefängnis im Süden Lyons wurde im Jahr 2009 eröffnet und gilt heute als überfüllt. Laut einem Bericht des Senders "BFMTV" waren im Mai gut 1.200 Menschen in dem Gefängnis untergebracht. Ausgelegt ist die Haftanstalt für 678 Insassen. 180 Personen hätten demnach auf dem Boden schlafen müssen, weil es nicht genügend Betten gab. Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Inhaftierten um 13 Prozent gestiegen.

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Die Flucht des Mannes ziehe nun interne Ermittlungen nach sich, teilten die Strafvollzugsbehörden mit.