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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Müller-Verbleib wegen Musiala? "Es fühlt sich für mich jetzt unangenehm an"

Die Verletzung von Jamal Musiala wirft neue Fragen um die Zukunft von Thomas Müller auf. Der Weltmeister reagierte nach der Partie gegen PSG deutlich.
Der FC Bayern steht unter Schock: Top-Star Jamal Musiala hat sich im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) schwer verletzt. Deutschlands Ausnahmekönner war während der Partie mit PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma kollidiert und brach sich in der Szene mutmaßlich das Wadenbein. Das ist laut der "Bild", Sky und der Nachrichtenagentur dpa zumindest die erste Vermutung des Klubs. Ein langer Ausfall droht – und rückt gleichzeitig die Zukunft von Thomas Müller erneut in den Fokus.
Eigentlich steht fest, dass mit dem Ausscheiden bei der Klub-WM auch die Zeit des Münchner Urgesteins bei seinem langjährigen Klub endet. Doch die Verletzung Musialas könnte nun bedeuten, dass der Weltmeister doch noch einmal seinen Kontrakt verlängert.
Ex-Bayern-Spieler und TV-Experte Lothar Matthäus erklärte in diesem Zusammenhang der "Bild": "Der FC Bayern sollte sich in dieser Situation überlegen, ob Thomas Müller nicht noch einen Vertrag über ein halbes Jahr bekommen sollte." Die Saison in den USA, einem möglichen nächsten Ziel von Müller, würde erst dann starten. "Und in der Zwischenzeit könnte er dem FC Bayern eine große Hilfe sein", so Matthäus über Bayerns Rekordspieler.
Müller will keine "geschmacklosen Diskussionen" führen
Im Anschluss an die Partie gegen PSG wurde Müller bei DAZN auf das Szenario einer möglichen Vertragsverlängerung aufgrund der Verletzung von Musiala angesprochen. Der 35-Jährige konnte mit dem Thema aber wenig anfangen. "Die Frage ist jetzt so ein bissl... also ich verstehe, dass du sie stellst", sagte Müller zum Reporter. "Und ich sage nicht, dass sie geschmacklos ist." Doch dass er sie für unangebracht hielt, wurde in diesem Moment überaus deutlich.
Kurz darauf wiederholte Müller dann, dass er Verständnis für die Frage habe. "Deswegen sage ich ja nicht, dass es geschmacklos war", erklärte er. "Aber es fühlt sich für mich jetzt unangenehm an."
Vergleichbar äußerte sich Müller auch in der Mixed Zone der Arena zu der Thematik. "Ich würde jetzt in der Situation wirklich erstmal die Gedanken Richtung Jamal richten und dass wir aufpassen, dass wir nicht irgendwelche geschmacklosen Diskussionen führen, nachdem sich jemand verletzt hat", wurde der Weltmeister deutlich. Jeder könne sich seine Gedanken machen. "Aber ich denke, es ist alles gesagt zu dem Thema. Nur, weil man jetzt irgendwelche Gedankenspiele auf den Tisch bringen kann, hat das nichts mit der Realität zu tun."
"Nicht so, dass wir wie Roboter nebeneinander leben"
Wie schlimm es wohl genau um Musiala steht, wusste Müller nach Schlusspfiff übrigens noch nicht. "Ich habe noch nichts Konkretes gehört, aber ist natürlich immer bitter, brutal bitter, wenn du ausgewechselt werden musst, weil es wirklich nicht mehr geht", sagte er bei DAZN. Man versuche in so einem Moment, die Gedanken aufs Spiel zu lenken. Gerade in der Halbzeit gebe es dann aber die Momente, "wo du dir auch schwertust, stabil bei der Sache zu bleiben."
Müller gab in diesem Zusammenhang auch einen Einblick in das Seelenleben der Profis. "Es ist ja nicht nur so, dass wir wie Roboter nebeneinander leben, sondern wir haben auch persönliche Beziehungen", betonte er. "Und gerade Jamal, der jetzt auch die letzten Monate einen harten Leidensweg hinter sich hatte, … deswegen wünscht man ihm da gute Besserung."
- TV-Übertragung bei DAZN
- Mixed Zone in Atlanta