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Lange Haftstrafen für Mord an Putin-Kritiker Boris Nemzow


Tod von Putin-Kritiker
Lange Haftstrafen im Mordfall Nemzow

dpa, afp, reuters, dru

Aktualisiert am 13.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Blumen und Bilder erinnern am Tatort auf einer Moskauer Brücke an den Mord an Boris Nemzow.Vergrößern des BildesBlumen und Bilder erinnern am Tatort auf einer Moskauer Brücke an den Mord an Boris Nemzow. (Quelle: Julius Koerbel/dpa-bilder)
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Im Mordfall des russischen Oppositionellen Boris Nemzow hat ein Moskauer Gericht das Strafmaß verkündet. Der Todesschütze Saur Dadajew muss für 20 Jahre ins Straflager. Vier Komplizen erhielten Haftstrafen zwischen 11 und 19 Jahren.

Wie die Agentur Tass meldete, belegte Richter Juri Schitnikow die fünf Angeklagten aus dem russischen Nordkaukasus außerdem mit Geldstrafen von jeweils 100.000 Rubel (knapp 1500 Euro). Die Staatsanwaltschaft hatte für den Todesschützen lebenslange Haft beantragt, für die Mitangeklagten 17 bis 23 Jahre.

Nemzow war am 27. Februar 2015 nach einem Abendessen mit seiner Freundin auf einer Brücke über der Moskwa unweit des Kreml erschossen worden. Wenige Tage nach der Tat wurden die fünf aus Tschetschenien und Inguschetien stammenden Männer festgenommen. Ihr Auftraggeber soll der Tschetschene Ruslan Muchudinow gewesen sein, doch dieser ist weiter flüchtig. Den Ermittlern zufolge erhielten die Täter von Muchudinow 15 Millionen Rubel (rund 217.000 Euro) für den Mord.

Die Angeklagten Saur Dadajew, Schadid und Ansor Gubaschew, Temirlan Ekerchanow und Chamsat Bachajew hatten bis zuletzt ihre Unschuld beteuert. Viele Freunde Nemzows sehen als eigentlichen Auftraggeber den autoritären tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow oder jemanden aus seinem Umfeld.

Der Anwalt von Nemzows Tochter kritisierte, dass diejenigen, die das Verbrechen angeordnet und organisiert hätten, nicht auf der Anklagebank gesessen hätten. Dadajews Anwalt sagte, es lägen "unwiderlegbare Beweise" vor, dass sein Mandat das Verbrechen nicht begangen habe.

Nemzow, früherer Vize-Ministerpräsident unter Boris Jelzin, war einer der prominentesten Widersacher von Präsident Wladimir Putin und ein scharfer Kritiker von dessen Ukraine-Politik. Kurz vor seiner Ermordung hatte er an einem Bericht über die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt gearbeitet. Er war der ranghöchste Politiker, der seit Beginn der ersten Amtszeit Putins als Präsident vor 17 Jahren ermordet wurde.

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