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Frankreich: Bildungsminister verbietet Gender-Punkt an Schulen


Gendergerechte Schriftsprache
Frankreichs Bildungsminister verbietet Gender-Punkt an Schulen

Von afp
07.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Schüler in der Schule: In Frankreichs Schulen soll das Gender-Pünktchen künftig gestrichen werden.Vergrößern des BildesEin Schüler in der Schule: In Frankreichs Schulen soll das Gender-Pünktchen künftig gestrichen werden. (Quelle: imago-images-bilder)
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Als Zeichen der Gendergerechtigkeit werden im Französischen Pünktchen gesetzt. Der Bildungsminister Frankreichs findet diese Schreibweise aber zu komplex

Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer hat die Nutzung der gendergerechten Schriftsprache an Schulen und in seinem Ministerium verboten. Zur Begründung hieß es in seinem am Donnerstag in Kraft getretenen Erlass, die "inklusive" Schrift stimme nicht mit den in den Lehrplänen vereinbarten Regeln überein. Gleichzeitig aber sollen demnach Berufe und andere Funktionen, wenn sie von Frauen ausgeübt werden, künftig in der weiblichen Form genannt werden.

Vor dem Bildungsausschuss der Nationalversammlung verteidigte Blanquer am Donnerstagabend die Maßnahme. Die Pünktchenwörter zur Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache seien zu komplex und behinderten damit das Lesen sowie das Erlernen der französischen Sprache, sagte er.

Zuvor hatte der Minister bereits darauf hingewiesen, wie schwierig die Vermittlung von Französisch sei, wenn in der Mitte von Wörtern Punkte gesetzt würden. Vor allem Schüler mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche würden sich damit schwertun.

Von Sternchen bis Pünktchen

Ziel der gendergerechten Sprache ist es, alle Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache gleichzustellen. Während im Deutschen dafür oftmals ein Sternchen genutzt wird, wie etwa in "Politiker*innen", verwenden die Franzosen mit Pünktchen versehene Begriffe wie "député.e.s" (Parlamentarier*innen) oder "électeur.rice.s" (Wähler*innen).

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Das Thema spaltet Gesellschaft und Politik. Die französische Bildungsgewerkschaft SUD warf Blanquer vor, der "pädagogischen Gemeinschaft seine eigene Rückständigkeit aufzuzwingen".

Bereits im November 2017 hatte der damalige Premierminister Edouard Philippe die französischen Ministerien angewiesen, keine genderneutralen Konstruktionen zu verwenden, nachdem ein Schulbuch mit geschlechtsneutralen Ausdrücken für heftige Debatten gesorgt hatte. Auch die Académie française als oberste Hüterin des Französischen hatte sich damals gegen die "inklusive Sprache" ausgesprochen. Damals hieß es ebenfalls, es gehe um die "Verständlichkeit und Klarheit" der Sprache.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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