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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vergleich mit Deutschland Dieses Produkt ist für Amerikaner echter Luxus
Nicht nur in Deutschland, auch in den USA beschäftigt viele Menschen die Inflation. Dort liegt sie sogar noch höher. t-online hat Produkte in beiden Ländern miteinander verglichen.
David Schafbuch berichtet aus Washington
Damit ist in Deutschland nicht unbedingt gerechnet worden: Die Inflationsrate ist wieder gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Demnach wird das Preisniveau nach der ersten Schätzung um 2,0 Prozentpunkte ansteigen. Auch an der Supermarktkasse wirkt sich die Inflation aus, wie t-online in seinem Warenkorb zeigt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Doch nicht nur in Deutschland beschäftigt die Preisentwicklung viele Bürger: In den USA, wo in der kommenden Woche ein neuer Präsident gewählt wird, sind die hohen Kosten eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf. 2022 lag die Inflation in den Vereinigten Staaten bei mehr als neun Prozent. Aktuell ist die Rate auf 2,4 Prozent gesunken, liegt damit aber noch immer höher als in Deutschland.
Teuer: Paprika, Pizza und Zucker
Doch was bedeutet die Inflation an der Supermarktkasse in den USA – und sind die Preise insgesamt mit denen in Deutschland vergleichbar? t-online hat dafür ausgewählte Produkte aus unserem Warenkorb mit vergleichbaren Produkten in einer Filiale der Supermärkte Trader Joe's und Wholefoods in der Hauptstadt Washington, D.C. miteinander verglichen.
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Dabei fällt auf: Die meisten Produkte, die t-online vergleichen konnte, waren in den USA teurer. Und es bestätigte sich das Klischee, dass Brot in dem Land eher als Luxusgut gilt. Den größten Preisunterschied gab es zwischen einem Vollkornbrot aus dem Supermarkt Wholefoods und einem deutschen Krustenbrot: Während in Deutschland der Preis bei 1,59 Euro lag, kostete das Brot in Washington umgerechnet 8,20 Euro und damit über 400 Prozent mehr.
Vergleichbar große Preissprünge waren allerdings bei anderen Produkten nicht erkennbar. Mehr als doppelt so teuer war allerdings auch eine Packung Zucker (1,89 zu 4,10 Euro in den USA), drei gemischte Paprika (1,49 zu 3,70 in den USA) oder eine Salami-Tiefkühlpizza: Während die Pizza in Deutschland aktuell 1,99 kostet, lag der Preis bei Trader Joe's bei umgerechnet 4,10 Euro.
Tomaten und Nudeln billiger
50 Prozent teurer war zudem Butter der Marke Kerrygold. Rund 40 Prozent betrug der Preisunterschied bei zwei Kilo Kartoffeln und einem Netz Zwiebeln. Kaum preisliche Unterschiede gab es dagegen bei Weizenmehl, einer Dose Tomatencremesuppe oder Äpfeln der Sorte Pink Lady.
Einige wenige Produkte sind hingegen billiger: Fast 30 Prozent weniger kostete etwa der Streichkäse von der Trader Joe's-Eigenmarke im Vergleich zu einem Philadelphia-Aufstrich. Mehr als 25 Prozent günstiger waren zudem Tomaten (zwei Euro in den USA zu 2,69 in Deutschland). Spaghetti und Fusilli waren in Washington rund 28 Prozent billiger als in Berlin.
Produkte in den USA größer
In unserem Test schnitt der US-Warenkorb aber insgesamt deutlich teurer ab als der in Deutschland: Während der Einkauf in Berlin etwa 62 Euro kostete, lag der Preis in den USA bei fast 81 Euro und damit etwa 30 Prozent höher.
Tatsächlich müsste man für den Einkauf in den USA insgesamt noch tiefer in die Tasche greifen: Für die Vergleichbarkeit wurden die Größen der amerikanischen Produkte in unserer Rechnung an die der deutschen Produkte angeglichen. In den allermeisten Fällen waren die US-Produkte im Handel in größeren Mengen und somit auch zu höheren Preisen als in Deutschland erhältlich.
Zur Erhebung: t-online hat zunächst in einer Rewe-Filiale in Berlin am 30. Oktober aktuelle Preise für verschiedene Produkte erfasst. Die Preise wurden dann anschließend mit vergleichbaren Produkten aus den Sortimenten der Supermarktketten Trader Joe's und Wholefoods verglichen. Um die Preise besser vergleichen zu können, wurde der Preis der US-Produkte auf die Größe der deutschen Vergleichsprodukte umgerechnet.
- Eigene Recherchen und Berechnungen