Exklusiv für t-online Umfrage belegt schlechte Stimmung in Deutschland

Eine exklusive Studie für t-online zeigt: Die Stimmung im Land ist nicht gut – allerdings gilt das nicht für alle Gruppen gleichermaßen. Auch bei der Frage nach der Verantwortung der Medien und der Bedeutung von Anstand gibt es Unterschiede.
Eine große Mehrheit der Deutschen bewertet die aktuelle Stimmung in der Gesellschaft negativ. Eine exklusive repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag von t-online zeigt, dass 69 Prozent die Stimmung sehr oder eher negativ wahrnehmen. 25 Prozent haben dagegen einen positiven Eindruck.
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Dieser Trend ist bei den Wählerinnen und Wählern aller Parteien zu beobachten, wobei die Stimmung unter den Unionsanhängern noch am positivsten gesehen wird. Dort haben 57 Prozent der Befragten einen negativen Eindruck von der Stimmung, 40 Prozent sehen sie positiv. AfD-Wähler haben dagegen einen deutlich schlechteren Eindruck. Hier sehen 84 Prozent ein negatives Stimmungsbild.
Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den gesellschaftlichen Schichten. Lediglich 13 Prozent der Menschen von geringerem sozioökonomischen Status blicken positiv auf die Stimmung. In der "Mittelschicht" steigt dieser Anteil auf knapp über 20 Prozent, in der "Oberschicht" sogar auf knapp über 50 Prozent.
Der negative Blick auf die Stimmung in Deutschland verteilt sich erwartungsgemäß umgekehrt: Gut 44 Prozent der Menschen, die sozioökonomisch höher gestellt sind, bewerten die Stimmung in Deutschland als schlecht. In den beiden schwächer gestellten Bevölkerungsgruppen liegt dieser Anteil jeweils bei mehr als 75 Prozent.
Im Osten Deutschlands bewerten 75 Prozent der Menschen die Stimmung im Land als sehr negativ oder eher negativ, im Westen sind es sechs Prozentpunkte weniger (69 Prozent). Und auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Fast 29 Prozent der Männer sehen positiv auf die Stimmung im Land, nur knapp über 20 Prozent der Frauen sind diesbezüglich optimistisch.
Große Verantwortung der Medien – Anstand wichtig
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Derweil sieht ein Großteil der Deutschen eine große Verantwortung der Medien gegenüber der Gesellschaft. Dem stimmen 71 Prozent zu, es widersprechen 22 Prozent. Während über ein Drittel der AfD-Anhänger nur eine geringe Verantwortung sieht, sehen Wähler von Union und Grünen die größte Verantwortung (jeweils 83 Prozent). Unterschiede gibt es auch zwischen Ost- und Westdeutschen. 73 Prozent der Westdeutschen sehen eine große Verantwortung der Medien, etwas weniger sehen dies in Ostdeutschland so (62 Prozent).
Zudem empfindet es eine große Mehrheit als wichtig, gut über das aktuelle Weltgeschehen informiert zu sein. 89 Prozent stimmen dieser Aussage zu, lediglich für neun Prozent ist es eher oder gar nicht wichtig.
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Ebenfalls 89 Prozent erachten Anstand in der heutigen Zeit als wichtig. Dort gibt es allerdings einen deutlichen Unterschied beim Alter: Stimmen die über 60-Jährigen zu 96 Prozent, also fast vollständig, dieser Aussage zu, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich 73 Prozent. Aber immer noch die große Mehrheit.
Für die repräsentative Umfrage wurden insgesamt 1.000 Personen ab 18 Jahren online befragt.
- Repräsentative Insa-Umfrage für t-online