Deutschland ist in der Flüchtlingsfrage weiter gespalten. Wie eine Umfrage ergab, ist die Hälfte der Deutschen für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge. Das geht aus dem neuen ARD-Deutschlandtrend hervor. Allerdings sind auch 44 Prozent der Befragten dagegen.
Die größten Meinungsdifferenzen bestehen dabei zwischen den Anhängern der Grünen und der AfD. Während sich 74 Prozent der Grünen-Anhänger vorstellen können, mehr Flüchtlinge in Deutschland unterzubringen, sind 82 Prozent der AfD-Wähler gegen eine weitere Aufnahme.
Finanz-Hilfen werden befürwortet
Mit 81 Prozent spricht sich die große Mehrheit der Befragten für ein verstärktes finanzielles Engagement Deutschlands aus, um die Situation in den Heimatländern der Flüchtlinge zu verbessern.
70 Prozent finden zudem den Vorschlag richtig, legale Möglichkeiten zur Einwanderung nach Deutschland und Europa zu schaffen. Mehr finanzielle Mittel für weitere Rettungsschiffe befürworten 62 Prozent der Umfrageteilnehmer, 34 Prozent sind dagegen.
Seeblockaden für Flüchtlingsboote nach australischem Vorbild stoßen bei zwei Dritteln der Bürger (63 Prozent) auf Ablehnung, nur 32 Prozent finden diese Maßnahme richtig.
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Befragt wurden vom 20. bis 22. April 1000 Bundesbürger. Die Fehlertoleranz liegt bei 1,4 (bei einem Anteilswert von 5 Prozent) bis 3,1 (bei einem Anteilswert von 50 Prozent) Prozentpunkten.