Jahrhundert-Dürre 61 Millionen Chinesen leiden unter Trockenheit
Wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten lassen die Behörden in Südchina immer mehr zusätzliche Brunnen bohren. Außerdem wollen Wetterexperten künstlichen Regen erzeugen, indem sie Wolken mit Chemikalien behandeln, sagte ein Sprecher in der Provinz Yunnan. Millionen Menschen leiden seit Monaten unter der extremen Trockenheit, mehr als 1000 Schulen haben die Behörden geschlossen.
"Die Situation wird in den nächsten Monaten erst mal schlimmer werden", sagte der Leiter der Bodenbehörde in Yunnan nach einem Krisentreffen. "Aber wenn wir mehr Brunnen bohren und Wasser hierher abzweigen, können wir die Situation etwas erträglicher machen."
Brunnen als letzte Rettung
Nach Angaben des Behördensprechers sollen mehr als 200 neue Brunnen für etwas Abhilfe sorgen. Die Versuche, Wolken zu impfen und damit Regen auszulösen, seien aber bislang nicht sonderlich erfolgreich gewesen.
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Millionen Menschen leiden
In Yunnan war es seit einem Jahrhundert nicht mehr so trocken, rund 5,4 Millionen Chinesen leiden unter der Wasserknappheit. Doch nicht nur hier, sondern auch in weiten Teilen Südwest-Chinas kämpfen die Menschen seit Ende vergangenen Jahres mit einer ungewöhnlich starken Trockenheit, so auch die Provinzen Guizhou, Sichuan, Chongqing und Guangxi.
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Ernteausfälle in Milliarden-Höhe
Die Dürre betrifft insgesamt etwa 61 Millionen Menschen und mehr als fünf Millionen Hektar Land, die zu trocken für Ackerbau sind. Der Schaden durch Ernteausfälle beträgt laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua bereits 23,7 Milliarden Yuan (2,6 Milliarden Euro).
Quelle: AP