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Uniklinik Frankfurt setzt neuen Wirkstoff gegen Ebola ein


Heilung nach vier Wochen
Uniklinik Frankfurt setzt neuen Wirkstoff gegen Ebola ein

reuters, Edward Taylor

05.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Ebola-Behandlung an der Uniklinik Frankfurt.Vergrößern des BildesEbola-Behandlung an der Uniklinik Frankfurt. (Quelle: dpa-bilder)
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Das Universitätsklinikum Frankfurt hat bei einem -Patienten erfolgreich einen neuen experimentellen Wirkstoff zur Behandlung der tödlichen Virus-Erkrankung eingesetzt.

Um die schweren Folgen des Virus einzudämmen, gaben die Ärzte dem Patienten auch die experimentelle Substanz FX06 der kleinen Wiener Pharmafirma MChE-F4-Pharma. Der aus Sierra Leone ausgeflogene Arzt wurde nach Angaben des Krankenhauses insgesamt mehr als vier Wochen lang behandelt. Inzwischen gehe es ihm wieder besser. Es werde aber noch dauern, bis er wieder völlig genesen ist.

Neue Erkenntnisse gewonnen

"Ebola ist nicht unheilbar", sagte Timo Wolf, behandelnder Oberarzt an der Uni-Klinik. Patienten müssten zehn oder zwölf Tage überleben, bis ihr Körper genügend Zeit gehabt habe, Antikörper zu entwickeln, um den Virus zu bekämpfen. Ärzte hätten bei dem Fall eine Menge darüber gelernt, auf welche Weise das Virus den Körper in Stufen angreife. Das habe geholfen, die Behandlung abzustimmen. Der Patient war zwischenzeitlich in einem kritischen Zustand und litt an Multiorganversagen. Durch intensivmedizinische Behandlung gelang es Wolf zufolge, die Zeit bis zur Antikörper-Produktion zu überbrücken.

Dabei hat nach Auskunft der Biotech-Expertin Petra Wülfroth von MChE-F4-Pharma auch die Substanz FX06 geholfen. Das Mittel ist kein antivirales Präparat. Es setze vielmehr bei den Folgen des Virus im Körper an, sagte Wülfroth. Das Mittel sei ein Peptid, das ursprünglich einmal dafür gedacht gewesen sei, Gefäßschäden bei Herzpatienten zu behandeln. Das in der klinischen Phase II getestete Mittel versiegele angegriffene und löchrig gewordene Gefäße, so dass keine Flüssigkeit mehr austreten könne.

Mehrere Substanzen in Entwicklung

Solche Folgeschäden spielten auch bei Ebola eine wichtige Rolle. "Mit FX06 verschaffen wir den Patienten daher Zeit, bis sie Antiköper gegen Ebola entwickelt haben", sagte Wülfroth. Ein zweiter 56 Jahre alter Patient, der aus Liberia nach Leipzig ausgeflogen und dort auch mit FX06 behandelt wurde, ist nach Angaben von MChE-F4-Pharma allerdings inzwischen gestorben.

Aktuell gibt es weder einen Impfstoff noch ein Medikament zur Bekämpfung von Ebola. Mehrere Substanzen sind aber inzwischen in der Entwicklung, darunter die Mittel ZMapp der kalifornischen Biotechfirma Mapp Biopharmaceuticals, TKM-Ebola der kanadischen Biotech-Firma Tekmira und Avigan des japanischen Konzerns Fujifilm. Der aktuelle Ausbruch der Krankheit in Westafrika ist der bislang schlimmste mit inzwischen mehr als 5000 Toten.

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