Neue Details zur 26-Jährigen Carolina Wilga rechnete selbst nicht mehr mit ihrer Rettung

Eine junge Deutsche verschwindet im australischen Busch spurlos – am Freitag dann die Wende: Sie lebt. Jetzt kommen Details zu ihrem Überlebenskampf ans Licht.
Mehr als zehn Tage lang wurde die Deutsche Carolina Wilga mitten im australischen Busch vermisst, es gab kein Lebenszeichen. Am Freitag dann die überraschende Wende: Wilga lebt, sie wurde gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Jetzt hat die Polizei weitere Details veröffentlicht und gibt Einblicke in den Überlebenskampf der 26-Jährigen.
Wilga habe während ihrer Odyssee aus Pfützen getrunken und in einer Höhle Zuflucht gesucht. Die 26-Jährige sei "verwirrt und orientierungslos" 24 Kilometer von ihrem Van entfernt gewesen, als eine Autofahrerin sie durch einen Zufall am Wegesrand entdeckte, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
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Wilga war erschöpft, dehydriert und hatte zahlreiche Insektenbisse
"Sie war elf Nächte lang den Elementen ausgesetzt und hat überlebt, indem sie die wenigen Lebensmittel gegessen hat, die sie dabeihatte, und Regenwasser und aus Pfützen getrunken hat", erklärte die Polizei weiter. Wilga litt bei ihrem Auffinden an Erschöpfung, Dehydrierung, Sonnenbrand, zahlreichen Insektenbissen und einer Fußverletzung.
Es sei "reines Glück" gewesen, dass die 26-jährige Deutsche gerettet worden sei, sagte die stellvertretende Polizeiinspektorin, Jessica Securo, bei einer Pressekonferenz, nachdem sie mit Wilga gesprochen hatte. "Sie kann es immer noch nicht fassen, dass sie überleben konnte. Sie war fest davon überzeugt, dass sie nicht gefunden wird", sagte Securo.
Carolina Wilga rechnete nicht mehr mit Rettung
Die 26-Jährige befindet sich derzeit im Krankenhaus. "Sie hatte eine gute Nacht. Sie hat geduscht. Wir haben ihr etwas zu essen geholt, was für sie eine große Erleichterung war." Wilga stehe in "regelmäßigem Kontakt" mit ihrer Familie.
Die Deutsche, die seit zwei Jahren durch Australien reiste, war zuletzt am 29. Juni in Beacon gesehen worden. Der Ort liegt im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt), einer dünn besiedelten, für ihren Getreideanbau bekannten Region. Seither verlor sich ihre Spur, bis am Donnerstag ihr Fahrzeug in der Wildnis der riesigen Karroun Hill Nature Reserve entdeckt wurde, rund 300 Kilometer nordöstlich von Perth.
Der Van hatte offenbar mechanische Probleme, und Wilga hatte es nicht mehr geschafft weiterzufahren.
- Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa