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London: Lkw-Aktion erinnert an verheerenden Brand im Grenfell Tower


"71 Tote und niemand verhaftet"
Lkw-Aktion erinnert an verheerenden Brand im Grenfell Tower

Von Tibor Martini

16.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Die drei Lkw vor dem abgebrannten Grenfell Tower in London.Vergrößern des Bildes
Die drei Lkw vor dem abgebrannten Grenfell Tower in London. (Quelle: Justice4Grenfell)
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Mehr als acht Monate sind seit dem verheerenden Brand im Londoner Grenfell Tower vergangen. Obwohl 71 Menschen starben, wurde bis heute niemand verhaftet. Eine Protestgruppe ruft das Unglück wieder in Erinnerung.

Kurz nach dem Brand im Grenfell Tower hatte sich die Gruppe „Justice4Grenfell“ gegründet, die der Opfer gedenken, das Thema in der Öffentlichkeit halten und die Angehörigen mit einer Stimme vertreten will. Die vier Gründungsmitglieder haben alle einen persönlichen Bezug zum Feuer am Londoner Hochhaus: Sie sahen den Brand als Augenzeugen, verloren dabei Freunde oder Familienangehörige.

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Weil bislang noch kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen wurde, griff die Gruppe jetzt zu schärferen Mitteln. Acht Monate nach dem Feuer mietete die Gruppe drei Lkw an, rüstete sie mit den Aufdrucken „71 Tote. Und immer noch niemand verhaftet? Wie kann das sein?“ aus und fuhr damit quer durch London.

Der Brand hatte für starkes Aufsehen gesorgt, weil Bewohner des Hauses unter dem Namen „Grenfell Action Group“ schon vor dem Brand jahrelang Brandquellen am Haus dokumentiert hatten und eine erst kurz vorher angebrachte Wärmedämmung den Brand vermutlich noch verstärkte. Von den ca. 600 Bewohnern des Hauses starben bei dem Brand 79 Menschen, weitere 79 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Kurz nach dem Brand wurden weitere Hochhäuser auf Brandschutzmaßnahmen untersucht. Zwei Wochen nach dem Feuer mussten daher 4.000 Menschen im Norden Londons ihre Wohnungen verlassen, weil in vier Gebäuden weitere Sicherheitsmängel gefunden wurden. Von 95 weiteren überprüften Gebäuden fielen alle durch den Sicherheitstest.

Viele der Bewohner hatten zuletzt noch keine feste neue Wohnung erhalten. „Grenfell4Justice“ berichtete zudem, dass die kurzfristig ausgestellten Visa der Angehörigen bald auslaufen würden. Die Organisation befürchtet daher, dass viele Angehörige das Ende der Ermittlungen nur aus dem Ausland erfahren werden.



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