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Buschbrände in Australien: Deswegen leiden Koalas besonders unter dem Feuer


Deswegen leiden Koalas besonders unter den Bränden

Von dpa
Aktualisiert am 18.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Ein Koala trinkt Wasser aus einer Flasche, die ein Feuerwehrmann ihm hinhält: Das Video von dem durstigen Tiere ging um die ganze Welt.Vergrößern des BildesEin Koala trinkt Wasser aus einer Flasche, die ein Feuerwehrmann ihm hinhält: Das Video von dem durstigen Tiere ging um die ganze Welt. (Quelle: Oakbank Balhannah CFS via AP/dpa)
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Die Tierwelt in Australien ist einzigartig: Tiere wie Kängurus und Koalas gibt es auf keinem anderen Kontinent. Doch die Feuer machen ihnen zu schaffen – und die Folgen der Katastrophe sind noch längst nicht abzusehen.

Kängurus, die im Buschland durch Rauchschwaden hüpfen; Vögel, die von der Hitze erschöpft zu Boden stürzen; und Koalas, die auf den Bäumen verbrennen: Seit Monaten toben die Feuer in Australien. Ganze Landstriche sind zerstört – und weite Teile der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt des Kontinents. Wie viel, ist noch nicht abzusehen.

Hunderte Millionen Tieren sind nach vorsichtigen Schätzungen von Wissenschaftlern allein im Bundesstaat New South Wales an der Südostküste getötet worden. Bilder von verkohlten Kängurus bewegen Menschen auf der ganzen Welt. Und Geschichten von geretteten Tieren sind Balsam: So wie die eines kleinen Koalas, der in einem Lastwagen Unterschlupf fand. Oder Geschichten davon, dass Feuerwehrleute die Tiere bergen und ihnen Wasser geben. Anders als Kängurus oder Wallabys können Koalas nicht einfach weghüpfen. Die Beutelsäuger rollen sich während der Brände in den Bäumen zusammen – das ist für sie verheerend.

Koalas leben – wie auch Kängurus – nur in Australien. Für ihren Lebensraum und die Population sieht es derzeit nicht gut aus. Das schildert Sue Ashton, die Chefin des landesweit einzigen Koala-Krankenhauses in Port Macquarie, das in einem der Brandgebiete liegt. Sie schätzt, dass es Zehntausende Tiere im ganzen Land nicht geschafft haben. "Allein in unserer Gegend sind Hunderte Koalas gestorben", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Montag. In einem über lange Zeit untersuchten Gebiet seien etwa zwei Drittel der Population verendet.

Es wird Jahre dauern, bis sich die Tierwelt erholt

Auf der Känguru-Insel, einem beliebten Urlaubsziel im Süden des Landes, ist nach Schätzungen von Wildschützern die Hälfte der Tiere verendet oder wird es wohl noch. Darunter ist möglicherweise die Hälfte der etwa 50.000 Koalas. Es gibt keine Nahrung mehr, viele der Tiere, die nicht im Feuer umgekommen sind, werden verhungern, wie ein Parkbesitzer der Zeitung "Adelaide Now" schilderte. Für die Tierwelt werde es Jahre dauern, bis sie sich erhole.

Die Katastrophe trifft auch Tierarten, von denen viele Menschen in Deutschland noch nie gehört haben: etwa die Schmalfußbeutelmaus oder das Kaninchenkänguru. Der Ökologie-Professor Euan Ritchie von der Deakin Universität sagte, es sei zu früh, um zu bilanzieren, welche Folgen die Brände für die einzelnen Tierarten haben. "Wir sorgen uns sehr um viele Regenwald-Arten, die typischerweise keine Feuer erleben und deswegen nicht besonders widerstandsfähig sind."

Auf der Flucht schmeißen Kängurus die Jungen aus dem Beutel

In den Feuergebieten ist es die Stunde der freiwilligen Tierretter, 2.600 Leute zählt etwa die Organisation Wires. Auch deren Sprecher John Grant kann nicht sagen, wie folgenreich die Brände letztlich sind. Doch allein im Dezember gingen bei Wires 20.000 Anrufe ein, die um Hilfe baten.

Auch von Deutschland aus kann man Menschen und Tieren in Australien helfen – und zwar mit Spenden. Das Koala-Krankenhaus in Port Macquarie hat über die Spendenplattform "Go Fund Me" eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Auch Wires sammelt auf Facebook Spenden für ihre Arbeit.

Die Organisation kümmert sich etwa um Vögel, Kängurus und Wallabys, dabei besonders um die Babys, sowie um Wombats und Possums. Viele Känguru-Mütter werfen ihren Nachwuchs aus dem Beutel, um sich zu retten, wie Grant sagt. "Wir sorgen uns um die nächste Generation." Viele Tiere müssten auch eingeschläfert werden.

Auch die aus München stammende Inga Schwaiger hilft, Tiere zu retten. Sie lebt in Balmoral, einem Feuergebiet. Nach den Bränden sei dort alles schwarz, erzählte die 61-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Man finde nicht einmal Knochen. "Ich habe nur einen Hasen gefunden, der war schon tot."

Ihr zufolge sterben viele Tiere in Folge der Katastrophe auch durch Autos: Die überlebenden Tiere kommen erschöpft aus dem Busch heraus – und werden dann überfahren. Die Helfer geben aber nicht auf. Derzeit päppelt Schwaiger Vögel bei sich zu Hause auf. Mit dem Retten von Tieren habe sie viel zu tun: "Ich mache das den ganzen Tag."

Verwendete Quellen
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