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Wien: 17-Jähriger gesteht Obdachlosen-Morde und einen Mordversuch


"Innerer Drang zu töten"
17-Jähriger gesteht zwei Morde und einen Mordversuch

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 12.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Einer der Tatorte: Hier wurde im Sommer ein Obdachloser erstochen.Vergrößern des BildesEiner der Tatorte: Hier wurde im Sommer ein Obdachloser erstochen. (Quelle: Hochmuth/dpa)
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Eine unheimliche Mordserie erschütterte in diesem Sommer Wien. Jetzt stellte sich ein Jugendlicher den Ermittlern. An seiner Seite hatte er einen Topanwalt.

Aufruhr in Österreich: Der erste Tote lag am 12. Juli auf einer Parkbank an der Donau. Die Leiche des 56-jährigen Obdachlosen war brutal zugerichtet, wies mehrere Schnitt- und Stichverletzungen auf. Zehn Tage später überlebte eine 51-jährige Obdachlose einen Angriff nur knapp. Am 9. August schlug der Täter erneut zu: Dieses Mal tötete er einen 55 Jahre alten Obdachlosen.

Jetzt hat sich ein Jugendlicher gestellt und die drei Bluttaten zugegeben. Die Polizei Wien bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung".

"Ich kann es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren"

Demnach erschien am Montagnachmittag ein 17-Jähriger auf einer Polizeiwache. Im Beisein des bekannten österreichischen Anwalts Manfred Arbacher-Stöger habe er gestanden: "Ich bin der gesuchte Obdachlosen-Killer. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren."

Bis in die Nacht sei der Jugendliche verhört worden. Dabei habe er von einem "inneren Drang" gesprochen, der ihn zum Töten getrieben habe. Auch die Tatwaffe sei sichergestellt worden. Dabei handele es sich um ein 15 Zentimeter langes Küchenmesser. Der Jugendliche hatte es laut Polizei in seinem Kinderzimmer im Haus des Vaters versteckt.

Jugendlicher suchte nach wehrlosen Opfern

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag äußerten die Ermittler Mutmaßungen zum Motiv des Jugendlichen. "Er hat ein Ventil für seine Aggressionen gesucht und nach Aufmerksamkeit gesucht", hieß es. Die familiäre Situation sei zerrüttet gewesen, außerdem habe der Tatverdächtige die Schule abgebrochen und vermehrt Drogen genommen. Er habe Wut, Unruhe und Traurigkeit verspürt. In dieser Situation habe er nach wehrlosen Opfern gesucht und sie in den Obdachlosen gefunden.

Nach der dritten Bluttat habe der 17-Jährige dann allmählich wieder Kontrolle über sein Leben erlangt, eine Ausbildung im Gastgewerbe begonnen und eine Freundin gefunden. Die innere Unruhe und die Aggressionen seien dadurch zurückgegangen, zitierten die Ermittler bei der Pressekonferenz den Verdächtigen.

Verdächtiger in Tatortnähe gefilmt

Die Polizei hatte den mutmaßlichen Mörder mit einem Fahndungsvideo gesucht und eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. In der Nähe des dritten Tatorts hatten mehrere Überwachungskameras den Verdächtigen aufgenommen: Auf den Bildern sah man eine dunkel gekleidete Gestalt mit Schirmmütze. Die Hände zeitweise in den Jackentaschen, schlenderte sie unter anderem an einem Fastfood-Lokal vorbei.

Er habe sich auf den Bildern wiedererkannt, sagte der 17-Jährige bei seiner Vernehmung. Außer ihm tat dies aber offensichtlich niemand: Bei der Polizei ging nach der Veröffentlichung der Videoaufnahmen kein Hinweis auf ihn ein. "Bis zum gestrigen Tag ist der Tatverdächtige nicht im Fokus unserer Ermittlungen gestanden", hieß es auf der Pressekonferenz.

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