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Uraltes Fossil bringt Forscher zum Staunen – hunderte Millionen Jahre alt


Hunderte Millionen Jahre alt
Uraltes Gliedertierchen bringt Forscher zum Staunen

Von dpa, afp
Aktualisiert am 14.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Trilobit: Forscher haben erstaunliche Parallelen zu heutigen Insekten entdeckt.Vergrößern des BildesDer Trilobit: Forscher haben erstaunliche Parallelen zu heutigen Insekten entdeckt. (Quelle: Brigitte Schoenemann/Springer Nature/dpa)
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Der Sehapparat des Trilobit hat verblüffende Ähnlichkeiten mit denen heutiger Bienen und Insekten – dabei lebte das Gliedertierchen vor mehr als 400 Millionen Jahren und ist längst ausgestorben.

Wie Forscher unter anderem von der Universität Köln am Donnerstag verkündeten, entdeckten sie an einem 429 Millionen Jahre alten Fossil eines Meeresbewohners ein Auge, das erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Sehapparaten heutiger Bienen und Libellen hat.

Konkret geht es um die Augen eines sogenannten Trilobiten, einer ausgestorbenen Art, die als Fossil 1846 in Tschechien entdeckt wurde. Die interne Struktur seines Sehapparats war fast identisch mit jener, die man noch heute bei Bienen und anderen Insekten findet, wie die Forscher im Fachmagazin "Scientific Reports" berichten. "Das System, mit dem das Auge des Trilobiten arbeitete, war schon sehr ausgefeilt. Das ist das Atemberaubende. Es hat sich deswegen bis heute erhalten", erläuterte die beteiligte Zoologin Brigitte Schoenemann von der Universität Köln.

Die Untersuchung legt nahe, dass die Prinzipien, nach denen die meisten tagaktiven Insekten und Krebstiere noch heute sehen, mehrere hundert Millionen Jahre alt sind. Trilobiten sind ausgestorbene Gliedertiere, die mit heutigen Spinnentieren, Krebsen und Insekten verwandt sind. "Sie haben tolle Facettenaugen, die sich von unseren Augen unterscheiden", sagte Schoenemann. "Wir haben eine Linse, mit der wir das Bild sehen. Bei den Facettenaugen ist das anders. Hier wird mosaikartig durch manchmal Hunderte von Linsen gesehen."

Untersuchung erfolgte mit Hilfe von digitaler Lichtmikroskopie

Das kleine Kerlchen lebte vermutlich am Boden und im seichten Gewässer. Seine Augen hatten schon eine relativ gute Auflösung und waren wohl dafür zuständig, rechtzeitig Räuber zu erspähen – zum Beispiel Cephalopoden, tintenfischartige Tiere. So gut wie moderne Insekten konnten die Tierchen aber nicht sehen: Libellen etwa haben bis zu 30.000 "Pixel" pro Auge. Die Funktionsweise der Augen sei aber die gleiche, sagte Schoenemann.

Untersucht wurde das Fossil mit Hilfe von digitaler Lichtmikroskopie. Die Forscher hatten etwas Glück, da ein versteinertes Auge des Tierchens aufgeplatzt war und man direkt hineinschauen konnte.

Zoologin Schoenemann spricht rückblickend von einer faszinierenden Erfahrung. "Der kleine Trilobit ist besonders hübsch, er hat sehr deutliche Augen. Deswegen habe ich ihn mir angeguckt. Es hat mich fast umgehauen vor Faszination, weil man das System so gut erhalten sehen konnte."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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