Anklage wegen versuchten Mordes Bewohner soll Feuer in Flüchtlingsheim gelegt haben

Ein Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Schleiden-Vogelsang soll vorsätzlich einen Brand gelegt haben. Zehn Menschen waren in Gefahr, als das Gebäude in Flammen aufging.
Ein halbes Jahr nach einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Schleiden-Vogelsang steht ein 35-jähriger Bewohner unter schwerem Verdacht. Der algerische Staatsangehörige wurde wegen versuchten Mordes in zehn Fällen am Landgericht Aachen angeklagt, wie das Gericht mitteilte.
Dem Mann wird vorgeworfen, am 23. November 2024 absichtlich Feuer in der Unterkunft gelegt zu haben. Sein mutmaßliches Motiv: Er wollte seine Verlegung in eine andere Einrichtung erzwingen. Eine Entscheidung über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens soll in Kürze fallen.
Brand in Flüchtlingsunterkunft: Angeklagter polizeibekannt
Der Tatverdächtige ist den Behörden kein Unbekannter. Wie im Januar im Integrationsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags bekannt wurde, ist der Mann wegen zahlreicher weiterer krimineller Verdachtsfälle polizeibekannt und wurde bereits mehrfach verurteilt. Als abgelehnter Asylbewerber hätte er spätestens im Juli 2024 ausreisen müssen.
Laut Anklage soll dem 35-Jährigen bewusst gewesen sein, dass sich neben ihm noch zehn weitere Personen in dem Bungalow befanden, von denen einige schliefen. Alle Bewohner konnten sich ins Freie retten, mehrere erlitten jedoch leichte Rauchgasvergiftungen. Das Gebäude brannte vollständig ab. Der Verdächtige wurde noch am Tag des Brandes festgenommen.
Da der Angeklagte unter einer psychiatrischen Erkrankung leiden soll, wird in dem Verfahren auch seine Schuldfähigkeit geprüft. Zudem geht es um eine mögliche Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
In der zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes in Schleiden-Vogelsang im Kreis Euskirchen leben rund 350 Asylbewerber.
- Nachrichtenagentur dpa
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