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Amokfahrt in Berlin: Lehrerin getötet – viele Schüler verletzt


Fahrt in Menschenmenge in Berlin
Todesopfer war Lehrerin aus Hessen – viele Schüler verletzt

Von t-online, dpa, afp, fas, ASS

Aktualisiert am 09.06.2022Lesedauer: 4 Min.
Die Polizei sichert Spuren an einem zerbrochenen Schaufenster: Die Polizei ermittelt zu den Hintergründen.Vergrößern des BildesDie Polizei sichert Spuren an einem zerbrochenen Schaufenster: Die Polizei ermittelt zu den Hintergründen. (Quelle: Fabian Sommer/dpa)
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In Berlin-Charlottenburg ist ein Fahrzeug in eine größere Menschenmenge gefahren. Eine Frau kam ums Leben. Mehrere Menschen schweben in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Fahrer wurde festgesetzt. Es handelt sich um einen 29-jährigen Mann.

Ein Auto ist in Berlin in eine Personengruppe und ein Geschäft gefahren. Dabei wurden am Mittwochvormittag nach Angaben der Feuerwehr sechs Menschen lebensgefährlich verletzt. Drei weitere seien schwer verletzt worden. Eine Frau kam ums Leben.

Dabei handelt es sich nach Angaben von Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) um eine Lehrerin aus Hessen, die mit einer Schulklasse in Berlin zu Besuch war. Unter den Verletzten befanden sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse, ein Lehrer wurde nach derzeitigem Stand schwer verletzt. Die Schüler aus Hessen würden psychologisch betreut, sagte Innensenatorin Spranger.

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Die Lehrerin sei mit der zehnten Klasse einer Schule aus dem nordhessischen Bad Arolsen in Berlin gewesen, teilte die hessische Landesregierung mit. Die hessische Landesregierung zeigt sich tief bestürzt. "Diese schockierende Nachricht aus Berlin macht mich fassungslos und tief betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern, die voller Freude auf einer Klassenfahrt in der Hauptstadt waren", teilt Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mit. Notfallbetreuungsteams seien nach Bad Arolsen geschickt worden, um den Angehörigen, Mitschülern und Lehrern beizustehen.

Der Vorfall ereignete sich der Polizei zufolge gegen 10.30 Uhr in der Tauentzienstraße nahe der Gedächtniskirche und dem Ku'damm.

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Polizei Berlin: Fahrer festgenommen

Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Mann gegen 10.26 Uhr seinen Kleinwagen an der Straßenecke Ku'damm und Rankestraße auf den Bürgersteig des Ku'damms und in eine Menschengruppe. Dann fuhr er den Angaben zufolge zurück auf die Kreuzung und knapp 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße Richtung Osten.

Kurz vor der Ecke Marburger Straße lenkte er den Wagen erneut von der Straße auf den Bürgersteig, touchierte ein anderes Auto, überquerte die Marburger Straße und landete im Schaufenster einer Douglas-Filiale mit der Adresse Tauentzienstraße 16.

Medienbericht: Bekennerschreiben gefunden

Beim Fahrzeug handelt es sich um einen silbernen Renault-Clio mit Berliner Kennzeichen. Der Pressesprecher der Polizei, Thilo Cablitz, sagte am Mittag: "Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob es sich um eine Vorsatztat oder einen Verkehrsunfall handelt." Der Fahrer des Wagens wurde nach Polizeiangaben festgenommen.

Mehrere Stunden nach dem Vorfall beging die Polizei auch das Europacenter. Grund sei die genauere Untersuchung des Autos des Täters, das gegenüber des großen Einkaufszentrums auf der anderen Seite der Tauentzienstraße stand. Es gehe um eine reine Vorsichtsmaßnahme, falls sich in dem Wagen etwas Gefährliches befinden sollte, so die Polizei. Zunächst hatten mehrere Medien von einer Räumung des Centers berichtet.

Mehrere Medien berichteten zudem, dass Ermittler in dem Auto ein Bekennerschreiben gefunden hätten. Senatorin Spranger wies dies jedoch zurück. "Ein richtiges Bekennerschreiben gibt es nicht", sagte sie. In dem Auto seien jedoch Plakate mit Äußerungen "über die Türkei" entdeckt worden. Zu weiteren Einzelheiten machte die Innensenatorin zunächst keine Angaben. "Wir müssen in alle Richtungen ermitteln", betonte Spranger. Das könne Stunden oder Tage dauern.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach von einem "Tatverdächtigen", der in ein Krankenhaus gebracht wurde. Im Moment gebe es keine Erkenntnisse zu einer politischen Motivation. Die "Bild" zitierte einen Ermittler, es sei "auf keinen Fall" ein Unfall gewesen. Der Fahrer sei "ein Amokläufer, ein eiskalter Killer".

Der Fahrer soll von Passanten festgehalten worden sein, nachdem er versucht haben soll, zu flüchten. Der Mann werde vernommen, sagte eine Polizeisprecherin t-online. Es handle sich um einen 29-Jährigen. Auf Twitter ergänzte die Polizei, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen in Berlin lebenden Deutsch-Armenier handelt. Hier lesen Sie, was bisher zu dem Fahrer bekannt ist.

Bereich weiträumig abgesperrt

Die Berliner Polizei rief dazu auf, keine Bilder vom tödlichen Vorfall an der Einkaufsstraße zu posten. "Wir bitten Zeuginnen & Zeugen, Hinweise und Mediendateien zum Geschehen #Tauentzienstraße an unser Hinweisportal zu übersenden", twitterte die Polizei am Mittwochmittag. "Bitte verbreiten Sie keine Aufnahmen vom Ereignisort im Netz. #b0806 #Charlottenburg." Zudem wurde unter 030 - 84854460 eine Personenauskunftsstelle für Angehörige eingerichtet.

Die Umgebung war weiträumig abgesperrt. Die Feuerwehr war mit über 100 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 130 Kräften im Einsatz.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte den Betroffenen Unterstützung zu. "Wir werden alles dafür tun, den Betroffenen zu helfen", teilte sie mit. "Jetzt ist es erstmal wichtig, dass die Verletzten versorgt werden." Zudem brauchten die Angehörigen, die unter Schock stünden, Hilfe und Beistand. Weitere Reaktionen auf den Vorfall nahe des Berliner Breitscheidplatzes lesen Sie hier.

Am Abend ist um 19 Uhr eine Gedenk-Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche geplant. Gestaltet werde die Andacht um 19 Uhr unter anderem von Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und der Pfarrerin der Gedächtniskirche, Kathrin Oxen, wie die Kirche im Vorfeld mitteilte.

An der Gedächtniskirche war im Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter in einen Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren. Damals starben dreizehn Menschen, mehr als 70 wurden verletzt.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Polizei Berlin
  • Mit Informationen der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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